MotoGP: Rückkehr von Alex Marquez ungewiss

Jack Miller (14.): Überholen mit der Yamaha unmöglich

Von Sebastian Fränzschky
Yamaha-Pilot Jack Miller kam beim MotoGP-Rennen in Assen nur dank der vielen Ausfälle in die Punkte. Der Australier haderte mit der Technik und dem Überholen – und hofft nun auf Besserung am Sachsenring.

Das MotoGP-Rennen in Assen verlief für Jack Miller enttäuschend – nicht nur wegen seines 14. Platzes, sondern auch wegen der Umstände, unter denen dieser zustande kam. Der Australier, der von Startplatz 14 ins Rennen ging, profitierte zwar von Ausfällen vor ihm, war aber dennoch unzufrieden mit dem Verlauf: «Ich befand mich in einer anständigen Position, um zu kämpfen. Doch dann hing ich hinter Enea (Bastianini) fest und konnte nicht viel ausrichten. Ich fuhr 18 oder 19 Runden in dieser Position.»

Miller fand keinen Weg vorbei an der KTM von Bastianini. Auch Markenkollege Fabio Quartararo fiel es schwer, ein Manöver zu starten. «Ich war gespannt, als Fabio vorbeikam. Ich fragte mich, was er ausrichten kann, weil er ein höheres Renntempo hatte. Doch es ist schwierig für uns, ein Manöver zu starten. Das geht nur, wenn der andere einen Fehler macht.»

Ein Grund für die Schwierigkeiten lag laut Miller auch in der Technik. Bereits früh im Rennen musste er Änderungen an der Elektronik vornehmen: «Mit der Motorbremse hatten wir ein bisschen zu kämpfen. Ich wechselte bereits in der dritten Runde zum zweiten Mapping und fuhr ab der zehnten Runde mit dem dritten Mapping. Dann hatte ich keine weiteren Möglichkeiten mehr. Ich konnte die Motorbremse nicht noch weiter zurückdrehen.»

Das Fahrverhalten seiner Yamaha bereitete ihm Kopfzerbrechen: «Immerhin konnten wir einige Informationen zum Motorrad sammeln. Es gibt positive Aspekte, aber auch negative. Wir müssen uns mit der Elektronik beschäftigen. Das funktionierte am Ausgang der letzten Kurve nicht gut. Das müssen wir schärfen. Das Motorrad passt sich schlecht an, wenn man seine Linie ändert.»

Die Traditionsstrecke in Assen war in der Vergangenheit oft ein Garant für spektakuläre Rennen mit vielen Überholmanövern. In diesem Jahr ging es deutlich geordneter zu. Eine Folge des bekannten Vorderreifen-Problems, das den Fahrern das Hinterherfahren erschwert?

Miller erklärt sich das eher langweilige Rennen so: «Es ist ein Mix von vielen Dingen. Die Strecke hatte nur eine schmale Ideallinie. Solange keiner Fehler macht, haben alle die gleichen Bremspunkte und bewegen sich am Limit. Es ist wirklich schwer. Man kann dem Fahrer nicht hinterherfahren und muss ein Manöver starten. Selbst Blockpass-Manöver waren nicht möglich, weil man dadurch den Schwung verlor.»

Nach diesem ernüchternden Rennwochenende richtet Miller den Blick nach vorne – auf den Sachsenring. Dort rechnet er sich bessere Chancen aus, da der winklige Kurs der Yamaha entgegenkommen könnte: «Die Motorleistung ist nicht unser Problem. Unser Problem ist es, die Leistung zu nutzen. Wir müssen das Motorrad im Grip-Fenster halten, das ist schwierig. Auf dem Sachsenring gibt es viele langgezogene Kurven. Unser Motorrad hat ein gutes Turning. Mal sehen, was dort möglich sein wird.»

Ergebnisse MotoGP Assen, Rennen (29. Juni):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 13 Runden in 40:14,072 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,635 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,666
4. Pedro Acosta (E), KTM, +6,084
5. Maverick Vinales (E), KTM, +10,124
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +12,163
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +18,896
8. Raul Fernandez (E), Aprilia, +20,295
9. Enea Bastianini (I), KTM, +23,687
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +23,743
11. Brad Binder (ZA), KTM, +24,251
12. Johann Zarco (F), Honda, +24,875
13. Alex Rins (E), Yamaha, +24,882
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +25,065
15. Somkiat Chantra (T), Honda, +49,219
16. Aleix Espargaro , (E), Honda, +49,360
– Ai Ogura (J), Aprilia, 26 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 23 Runden zurück
– Alex Marquez (E), Ducati, 19 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 19 Runden zurück
– Fermin Aldeguer (E), Ducati, 19 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Yamaha, 16 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Assen, Sprint (28. Juni):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 13 Runden in 20:02,150 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +0,351 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,247
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +2,269
5. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,686
6. Maverick Vinales (E), KTM, +4,074
7. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +9,064
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,159
9. Pedro Acosta (E), KTM, +8,069*
10. Brad Binder (ZA), KTM, +11,143
11. Johann Zarco (F), Honda, +11,327
12. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +12,147
13. Enea Bastianini (I), KTM, +15,290
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +15,899
15. Alex Rins (E), Yamaha, +15,900
16. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +16,707
17. Ai Ogura (J), Aprilia, + 17,554
18. Aleix Espargaro , (E), Honda, +27,287
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +32,441
– Fabio Quartararo (F), Yamaha
– Raul Fernandez (E), Aprilia
– Joan Mir (E), Honda
* 3-Sekunden-Strafe

WM-Stand nach 20 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 307 Punkte. 2. A. Marquez 239. 3. Bagnaia 181. 4. Morbidelli 139. 5. Di Giannantonio 136. 6. Bezzecchi 121. 7. Zarco 101. 8. Acosta 98. 9. Aldeguer 81. 10. Vinales 69. 11. Quartararo 67. 12. Ogura 49. 13. Binder 47. 14. Fernandez 44. 15. Bastianini 42. 16. Marini 38. 17. Rins 35. 18. Miller 33. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 356 Punkte. 2. Aprilia 145. 3. KTM 137. 4. Honda 128. 5. Yamaha 98.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 488 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 320. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 275. 4. Red Bull KTM Factory Racing 145. 5. Aprilia Racing 129. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 7. LCR Honda 102. 8. Monster Energy Yamaha 102. 9. Trackhouse MotoGP Team 93. 10. Honda HRC Castrol Team 70. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 42.

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