Aldeguer über Balaton: «Gute Gelegenheit für Rookies»

Fermin Aldeguer und Marco Bezzecchi bei der Pressekonferenz in Ungarn
Im Grand Prix in Spielberg wurde Fermin Aldeguer (Gresini Ducati) der Titel «Rider of the Race» verliehen. Insbesondere in der zweiten Rennhälfte zeigte der Gresini-Pilot ein fantastisches Rennen. Er machte viele Positionen gut und war auf dem Red Bull Ring der mit Abstand schnellste Fahrer – er nahm Marc Marquez pro Runde eine halbe Sekunde ab. Zum Schluss kam der Rookie dem achtfahcen Weltmeister gefährlich nahe, die Ziellinie überquerte er mit nur 1,118 sec Rückstand.
Unter den Ducati-Fahrern gilt Aldeguer als derjenige, der sich die Michelin-Reifen am besten einteilen kann – das belegen die Daten des französischen Herstellers. «Ich weiß nicht weshalb, vielleicht gehe ich mit meinem Fahrstil sehr sauber ans Gas. Wenn es jemanden gibt, der mit Marc in den letzten Runden kämpfen kann, dann bin ich das vielleicht», meinte Aldeguer nach dem Österreich-GP.
Platz 2 bedeutete für den Spanier das beste Ergebnis in seiner noch jungen MotoGP-Karriere – es war 2025 sein vierter Podestplatz (Sprints und Grands Prix). In der Gesamtwertung kletterte er mit den Rängen 6 und 2 auf dem Red Bull Ring auf Position 8 hinauf.
Nach der beeindruckenden Leistung auf dem Red Bull Ring, ist für Aldeguer in dieser Saison der erste MotoGP-Sieg möglich? «Ich hoffe, dass ich diesen Sieg schon bald holen kann. In Österreich war ich nah dran, aber es ist nicht mein Hauptziel. Ich möchte weiterhin lernen, wir kommen immer näher an die Spitze heran, aber wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns», meinte er und schätzte auch seine Chancen auf dem neuen Balaton Park Circuit ein. «Diese Piste ist eine gute Gelegenheit für einen Rookie, denn alle haben dieselben Voraussetzungen. Wir kommen mit einem guten Ergebnis und einer positiven Einstellung hierher.»
Ob ihm der große Coup in Ungarn gelingt, wird sich zeigen. In der Sommerpause absolvierte Fermin Aldeguer mit den anderen Ducati-Piloten auf der im Jahr 2023 eröffneten Piste eine Trainingseinheit mit der Panigale V4 S. Wie ist es ihm damals ergangen? «Nachdem man einige Runden auf einer neuen Strecke gefahren ist, hat man sich schnell daran gewöhnt. Wir passen unseren Fahrstil auf einen neuen Kurs generell sehr schnell an – wir sind MotoGP-Piloten und müssen unseren Stil auf die jeweilige Situation anpassen», betonte der 20-Jährige. «Es war sehr positiv und ich bin froh, dass ich bereits eine Referenz habe.»
Wer von den Ducati-Fahrern war bei dem Test am schnellsten? «Ich kann mich nicht daran erinnern», schmunzelte Aldeguer, der sich nicht in die Karten blicken ließ. «Natürlich schaust du auf die Rundenzeiten, wenn du gegen deine Konkurrenten fährst, aber es wird anders sein mit dem MotoGP-Bike.»
Haben ihn irgendwelche Passagen des Balaton Park Circuits an etablierte Rennstrecken im Kalender erinnert? «Die harten Bremszonen erinnern an Österreich, obwohl die Kurven etwas anders sind. In Spielberg haben wir 90-Grad-Kurven, hier sind sie etwas enger. Es ist schwer zu sagen, welche Strecke Ähnlichkeiten aufweist, es ist eine Mischung. Vielleicht haben die schnellen Abschnitte etwas mit Indonesien gemeinsam», grübelte der Gresini-Pilot.