Marc Márquez: «Die Erfolge haben mich überrascht»

Von Günther Wiesinger
WM-Leader Marc Márquez

WM-Leader Marc Márquez

Moto2-Weltmeister Marc Márquez hat die MotoGP-Elite in diesem Jahr gehörig in Bedrängnis gebracht. Dabei wollte er erst in der zweiten Saisonhälfte aufs Podest.

Marc Márquez hat bei den ersten neun MotoGP-Rennen in diesem Jahr alle Erwartungen klar übertroffen: Acht Podestplätze, drei Siege, drei Pole-Positions – und in der WM 16 Punkte Vorsprung auf Dani Pedrosa und 26 auf Weltmeister Jorge Lorenzo. Der Repsol-Honda-Pilot freut sich jetzt auf den Indy-GP. Dort hat er 2011 und 2012 jeweils den Moto2-WM-Lauf gewonnen.

Marc, gefällt dir diese Piste in Indy? Passt sie zu deinem Fahrstil?

Ich mag den amerikanischen Lebensstil, auch ganz generell. Und eigentlich gefällt mir jede Strecke in Amerika. Ich fühle mich gut.

Aber Indianapolis ist etwas Besonderes, schon durch die Geschichte mit dem Indy 5000. Und die zwei Moto2-Siege muntern mich auf. Die Strecke ist irgendwie einzigartig. Man muss dort sehr kontriert sein, denn meistens ist es am ersten Trainingstag fürchterlich rutschig.

Du führst in der WM. Du hast 2013 schon drei Rennen gewonnen. Du bist das absolute Phänomen der Saison 2013. Aber Casey Stoner entwickelt jetzt für HRC die Maschine für 2014. Stört sich das?

Ich glaube, für uns ist es ganz nützlich, wenn Casey das 2014-Motorrad testet. In Indy werden mir die HRC-Ingenieure sicher einige Neuigkeiten vom Motegi-Test schildern. Casey ist schnell, er kann das Bike am Limit bewegen. Das ist nützlich für Honda, für Dani und für mich. Das nützt uns mehr als irgendein Testfahrer, der keine Spitzenzeiten schafft.

Die MotoGP-Maschinen werden in Indianapolis sehr schnell unterwegs sein. Wie schnell wirst du dort fahren?

Ja, Indy hat eine der längsten Geraden im Kalender. Wir werden zwischen 340 und 350 km/h erreichen.

Haben dich diese MotoGP-Erfolge in deiner Rookie-Saison überrascht?

Ja, ich bin überrascht. Wenn ich ehrlich bin, ich habe das vor dem Saisonbeginn nicht erwartet. Das Ziel war, möglichst viele Rennen zu beenden und brav Punkte zu sammeln. Am Ende der ersten Saisonhälfte wollte ich mich etwas steigern. Denn in der zweiten Saisonhälfte wollte ich um Podestplätze kämpfen, oder zumindest nahe ans Podest herankommen. Und vielleicht ein Rennen gewinnen.

Jetzt habe ich schon dreimal gewonnen. Und ich habe nur einmal das Podest verpasst – durch den dummen Sturz in Mugello.

Ich habe mich von Anfang an gut gefühlt auf dem Motorrrad. Ich bin vom ersten Rennen an stark gefahren. Das ist erfreulich.

Die Zahl deiner Fans ist sicher sprunghaft angestiegen?

Ja, auf einem MotoGP-Motorrad ist alles anders. Ich bin jetzt in einem renommierten Team, ich habe ein grosses Werk hinter mir, der Unterschied zur Moto2 ist spürbar.

Aber auch abseits der Strecke ist der Unterschied gewaltig. Die Fans, die Leute, die Journalisten, der Rummel ist grösser als in der Moto2 oder in der Moto3. Daran muss ich mich noch gewöhnen. Manchmal wächst mir alles über den Kopf. Aber ich habe eine professionelle Umgebung. Dadurch wird alles etwas leichter.

Und natürlich spielen die Fans eine wichtige Rolle. Man braucht sie inden guten Zeiten – und auch in den schlechten. Dann noch mehr!

 

Was war schwieriger: Der Umstieg von der 125er auf die Moto2 – oder von der Moto2 zur MotoGP?

Das lässt sich schwer vergleichen. Aber ich glaube, der Wechsel von der 600er auf die 1000-ccm-Honda war einfacher, weil ich jetzt mehr Erfahrung habe.

Und man darf nicht vergessen: Mit der Moto2 bin ich bei den ersten Rennen viel gestürzt. Man muss bedenken, dass ich vom Zweitakter auf den Viertakter umgestiegen bin. Das war ein grosser Unterschied. Dazu kam das zusätzliche Gewicht. Die 125er wog 70 kg, die 600er rund 140 kg. Dieser Gewichtsunterschied war anfangs zu gross für mich.

Der Unterschied von der 600er zur 1000er war ein bisschen geringer. Du musst nur die elektronischen Systeme verstehen, den Fahrstil etwas ändern, die Strategie in der Box verstehen, das ist ziemlich wichtig. Wenn man so ein professionelles Team hinter sich hat wie ich, dann wird vieles leichter.

Die Wintersaison war der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben viel gearbeitet und dreimal in Malaysia getestet. Danach haben wir viele Dinge probiert. Und ich habe viel verstanden und gelernt.

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