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Rennleitung: «Definition der Grenzen ist unmöglich»

Von Sharleena Wirsing
Javier Alonso, der Dorna-Vertreter in der Rennleitung, spricht über die Kollision von Marc Márquez und Dani Pedrosa in Aragón. Eine Anhörung mit beiden Fahrern zusammen ist geplant.

Nach dem Zusammenstoß der beiden Repsol-Honda-Teamkollegen Marc Márquez und Dani Pedrosa in der sechsten Runde des Rennens von Aragón, bestätigte die Rennleitung, dass sowohl die beiden Piloten als auch Vertreter des Teams zu einer Anhörung eingeladen wurden. Das Treffen findet am nächsten Donnerstag, den 10. Oktober, in Sepang statt.

Javier Alonso, Managing Director im Bereich Events bei Dorna Sports sowie Mitglied der Rennleitung, erklärte die Gründe für die Anhörung und warum eine Entscheidung erst nächste Woche im Rahmen des Malaysia-GP getroffen wird.

«Das war ein sehr eigenartiger Vorfall mit einem sehr technischen Element», stellte Javier Alonso fest. Marc Márquez berührte Pedrosa im Rennen von Aragón und beschädigte an dessen Honda ein Kabel, welches die Drehzahl des Hinterrades an die ECU weitergibt. Die Traktionskontrolle arbeitete daraufhin nicht mehr korrekt. Dies führte zum Highsider des Spaniers und raubte Dani Pedrosa seine Titelchance.

«Als wir es zum ersten Mal live sahen, dachten wir nicht, dass so etwas passiert sein könnte. Obwohl es schien, als ob Marc Márquez Dani Pedrosa berührt hatte, sah es nicht so aus, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Kontakt und dem anschließenden Sturz von Pedrosa gab. Nach dem Rennen wussten wir, dass es sich um ein technisches Problem handelte, und dass ein abgerissenes Kabel die wahrscheinlichste Ursache für Pedrosas Verlust der Traktionskontrolle war, der seinen Ausfall verursachte. Zu diesem Zeitpunkt entschieden wir, eine Untersuchung einzuleiten. Allerdings müssen wir jede Menge technische Daten sammeln und aus diesem Grund haben wir beschlossen, die Anhörung bis Malaysia hinauszuzögern», begründet Alonso die Entscheidung der Renndirektion, die von HRC-Sportdirektor Livio Suppo kritisiert wurde.

Der wichtigste Ordnungspunkt der Anhörung wird ohne Zweifel die Frage sein, ob WM-Leader Márquez für seine Teilschuld an Pedrosas Sturz nur verwarnt oder bestraft wird. «Alles bleibt offen und reicht von einer Sanktion bis hin zu keiner Sanktion. Was herausgefunden werden muss, ist, ob dies hätte vermieden werden können. Sowohl der Vorfall zwischen den beiden Fahrern als auch der Sturz selbst, denn das sind die zwei wichtigsten Aspekte. Sobald wir dies alles verstehen, werden wir eine Entscheidung treffen.»

Eine wichtige Frage ist, wie kann die Rennleitung die Grenzen definieren, wenn es um solche Vorfälle geht? Diese Debatte, die bereits bei früheren Gelegenheiten aufkam, ist wohl nicht einfach zu lösen. «Das ist sehr kompliziert. Wenn es jemanden gibt, der eine Idee hat, wie man solche Vorfälle reguliert und wie man definiert, was nicht getan werden darf und was schon, und derjenige bereit ist, seinen Antrag schriftlich zu stellen, sind wir offen für Anregungen. Über all die Jahre, in denen meine Kollegen und ich persönlich Teil der Rennleitung sind, gab es noch nie zwei identische Vorfälle. Jeder Vorfall unterscheidet sich vom nächsten», versichert Alonso.

«Betrachtet man den Fall von Marc und Dani, dann würde ein Fahrer, der tatsächlich versucht, ein Kabel am Hinterrad eines anderen Motorrades durch einen Ellbogen oder auf Kupplungshöhe abzureißen, wahrscheinlich tausendmal scheitern. In diesem Fall ist es leider genau das, was passiert ist. Zu einem Einvernehmen zu kommen, was in Situationen wie diesen erlaubt ist und was nicht, ist sehr kompliziert, wenn nicht sogar unmöglich.»

Führt dieser Vorfall zu einer Änderung der MotoGP-Vorschriften, wie im Fall der Startversuche am Ende der Trainings, nachdem es zuvor einen Vorfall in der Moto2-Klasse gab? «Ja, es könnte zu Veränderungen führen. Das kann ich nicht leugnen. Wie wir alle wissen, liegt uns die Sicherheit der Fahrer sehr am Herzen und in diesem Fall ist es klar, dass ein Vorfall stattgefunden hat. Aber zur gleichen Zeit hat etwas nicht so funktioniert, wie es sein sollte, denn es ist nicht normal, dass so schnell ein Sturz wie dieser passiert.»


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