Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Sieger Jorge Lorenzo: «Vorfahrt auf der Ideallinie»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo: In der ersten Rennhälfte sassen ihm Marc Márquez und Dani Pedrosa im Nacken

Jorge Lorenzo: In der ersten Rennhälfte sassen ihm Marc Márquez und Dani Pedrosa im Nacken

Nach dem Grand Prix auf Phillip Island sieht der Weltmeister seine Chancen auf die Titelverteidigung wieder bei 20 bis 30 Prozent. Bei der Kollision mit Marc Márquez sieht Lorenzo keinen Hauptschuldigen.

Jorge Lorenzo wirkte nach dem Australien-GP erleichtert. Mit 18 Punkten Rückstand kann er sich jetzt wieder wahre Titelchancen ausrechnen, WM-Leader Marc Márquez wurde wegen Missachtung des vorgeschriebenen Boxenstoppfensters disqualifiziert. Nach Sepang sah die Lage bei 43 Punkten Rückstand noch aussichtslos aus.

«Das war ein chaotisches Rennen. Es war zum ersten Mal, dass wir in einem Trockenrennen die Motorräder wechseln mussten. Wir haben den Wechsel sehr oft geübt. Das war ein Schlüssel zum Erfolg. Zuerst waren wir beim Umsteigen noch sehr langsam. Dann haben wir das System geändert, bis es passte», schilderte der Spanier aus dem Yamaha-Werksteam nach seinem sechsten Saisonsieg.

«Die Zeiten waren heute erstaunlich, wir sind niedrige 1:28er-Zeiten gefahren, sehr nahe an der Pole-Zeit. Ich wollte einen Vorsprung rausfahren, aber Dani und Marc waren sehr schnell, sie liessen nicht locker. Ich kam nur zwei, drei Zehntel weg. Ich bin in einer Erste-Gang-Kurve fast gestürzt, ich habe mich knapp gerettet, danach war Marc wieder an meinem Hinterrad.»

Lorenzo: «Als ich das Motorrad gewechselt habe und mit Dani nach der ersten fliegenden Runde wieder auf die erste Kurve zugerauscht bin, ist plötzlich Marc links aus der Boxengasse gerast. Ich habe zu spät gebremst, deshalb bin ich von der Linie abgekommen, meine Karbonbremsen am Ersatz-Bike haben mich in dieser ersten Runde in mehreren Kurven in Gefahr gebracht, sie waren noch zu kalt... Marc ist aus der Boxengasse rausgefahren, er hat nicht sehr gut aufgepasst. Aber wir tragen beide zur Hälfte Schuld an dieser Kollision. Aber klar ist: Wer auf der Ideallinie fährt, hat Vorfahrt gegenüber dem, der aus der Boxengasse wieder ins Rennen zurückkehrt. Das sollte jedem Rennfahrer bewusst sein.»

«Zum Glück ist keiner von uns beiden gestürzt. Marc war eine Runde zu spät an die Box gefahren zum Reifenwechsel. Die Race-Direction hätte ihm vielleicht die schwarze Flagge schneller zeigen sollen. Dann wäre der Zusammenstoss vielleicht vermeidbar gewesen.»

Lorenzos Teammanager Wilco Zeelenberg: «Sobald sich Jorge die TV-Bilder angesehen hat, wird er seine Meinung ändern. Marc hatte viel mehr als 50 Prozent Schuld an diesem Zwischenfall.»

Lorenzo: «Wir haben heute Glück gehabt. Ohne diesen Fehler von Marc war meine Titelchance bei 2 oder 3 Prozent. Jetzt liegt sie bei 20 oder 30 Prozent. Jetzt hat sich alles geändert. Aber Marc ist überall schnell. Wenn er immer Zweiter oder Dritter wird bei den letzten zwei Rennen, wird er Weltmeister. Auch wenn ich jedes Mal gewinne, das ist mein Ziel. Ich will in Motegi und Valencia gewinnen.»

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