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Ducati-Rennchef Gigi Dall'Igna: 2015 um den WM-Titel?

Von Oliver Feldtweg
«Ich denke, wir müssen in zwei Jahren ein Motorrad haben, mit dem wir Weltmeister werden können», sagt Gigi Dall'Igna. Cal Crutchlow vertraut ihm.

Seit dem Valencia-Test vor drei Wochen können sich Dall’Igna und Ducati-Neuzugang Crutchlow das Ausmass der nötigen Arbeit ungefähr vorstellen. Es fehlten 1,767 Sekunden auf die Bestzeit von Marc Márquez. Das reichte nur für Platz 12.

«Ich habe mich mit Gigi zusammengesetzt und ihn gefragt, ob er ein neues Motorrad bauen wird», erklärte Crutchlow in einem Interview mit Motor Cycle News. «Er hat mir versichert, dass er daran arbeiten wird, das Motorrad konkurrenzfähig zu machen. Natürlich hoffe ich, dass Ducati ein neues Motorrad bringt. Wann das passieren wird und was genau geplant ist, weiss ich nicht. Aber ich glaube und vertraue ihm.»

«Ich mag die Art und Weise, wie Gigi auf die Dinge zugeht. Er ist ähnlich wie ich, er hat eine direkte Art und kommt sofort auf den Punkt», sagt Crutchlow. «Er wird von den Fahrern viel verlangen; er stellt hohe Ansprüche. Dagegen haben wir nichts einzuwenden. Es gibt keinen Zweifel, er will, dass wir Fahrer in der Lage sind, vorne mitzufahren. Andrea Dovizioso war 2012 mit der Tech3-Yamaha dicht an der Spitze dran, ich war es in dieser Saison. Das zeigt klar, die Fahrer sind gut genug, wenn das Paket stimmt.»

Gigi Dall’Igna ist vielleicht nicht die letzte Hoffnung von Ducati. Aber er ist der dritte Chef von Ducati Corse innerhalb von zehn Monaten – nach Ing. Filippo Preziosi und Bernhard Gobmeier.

Dall’Igna hat in den Klassen 125 ccm und 250 ccm gewonnen und Aprilia dazu zwei Superbike-WM-Titel beschert. Ausserdem hat Aprilia mit de ART-1000-ccm-MotoGP-Maschinen zwei Jahre lang die Claiming-Rule-wertung dominiert.

Aber der Wettstreit in der MotoGP gegen die Giganten Honda und Yamaha, das ist eine völlig neue Spielart. Besonders wenn man mit einem so grossen Rpckstand beginnt.

«Das ist eine grosse Herausforderung für mich», erklärte Dall’Igna. «Es wird keine einfache Aufgabe. Denn Ducati hat zwei oder drei schwierige Jahre hinter sich. Es muss sich viel ändern. Ich habe schon viel gewonnen. Aber nicht in der MotoGP. Das ist meine letzte Herausforderung. Ich liebe den Erfolg. Und ich denke, Ducati ist der einzige europäische Hersteller, dem das gelingen kann.»

Aber Gigi Dall’Igna hütet sich vor Spekulationen darüber, bis wann er das Ducati-Dilemma lösen kann. Seit 2010 haben die Roten nie mehr gewonnen. «Niemand hat von mir verlangt, zu einem gewissen Zeitpunkt wieder zu gewinnen», betont er. «Aber meiner Meinung nach werden wir innerhalb von zwei Jahren ein Motorrad haben, mit dem wir um den WM-Titel kämpfen können.»

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