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Alvaró Bautista: «Muss Lücke zur Spitze schließen»

Von Nereo Balanzin
Honda-Pilot Alvaró Bautista absolviert 2014 sein drittes Jahr im Team von Fausto Gresini. Nach WM-Rang 6 in der letzten Saison muss Bautista nun zur absoluten Weltspitze aufrücken.

Die Saison 2014 wird für Alvaró Bautista sehr wichtig sein. Wichtig und trickreich. Er bestreitet seine dritte Saison für das Gresini-Team auf einer Werkshonda. Seine Beziehung zu Team und Maschine ist gereift, nun muss er abliefern. Zur selben Zeit befindet sich in der derselben Box ein neuer Fahrer, ein vielversprechender, junger und aggressiver Pilot, der auf einem schlechteren Bike sitzt. In anderen Worten: Alvaró muss die Lücke zu den Fahrern an der Spitze verkürzen und gleichzeitig vor seinem Teamkollegen Scott Redding bleiben. Stellt euch vor, was passiert, wenn der Brite mit dem Production-Racer in der Lage ist, Bautistas Pace zu gehen oder gar noch schneller zu sein.

Im Moment scheint sich Alvaró darüber keine Gedanken zu machen. Er hat einen neuen Ohrring und seine Haut ist leicht gebräunt, obwohl Europa fest in winterlicher Hand liegt.
«Ich habe eine Woche auf Lanzarote verbracht. Es ist ein sehr schöner Ort, um zu trainieren, denn es hat dort 20 bis 21 Grad. Also ist es nicht kalt, aber auch nicht heiß. Man kann sein Rad unter sehr angenehmen Bedingungen einen Berg hinaufjagen. Und was Scott betrifft… Ja, theoretisch sollte er hinter mir liegen. Wenn das nicht so wäre, dann bin ich der Erste, der darüber verärgert ist. Um ehrlich zu sein, ist das kein Punkt, der mich zu sehr beschäftigt. Ich konzentriere mich auf die Fahrer vor mir, denn ich will die Lücke zur Spitze schließen. Ich kümmere mich nicht darum, wer hinter mir sein sollte.»

Teamchef Fausto Gresini sagte, dass das Bike großartig ist und man mit ihm Rennen gewinnen kann oder zumindest das Podium erreicht. «In der letzten Saison hatten wir einige Probleme mit der Federung, vor allem in der ersten Saisonhälfte. Wir haben uns auf die Front konzentriert und konnten einen Teil der Probleme lösen. Daraufhin stellte sich eine deutliche Verbesserung ein. In der zweiten Saisonhälfte konnte ich die Rennen wieder genießen und kämpfte sogar mit Valentino. In den letzten Runden haben wir uns oftmals ununterbrochen überholt. Und die M1 ist eine siegreiche Werksmaschine. Um die Probleme mit der Front zu lösen, haben wir uns auf sie konzentriert, doch mit der hinteren Federung gelang uns kein Fortschritt. Wenn wir das verbessern können, dann bin ich zuversichtlich, dass wir den Jungs an der Spitze näher rücken.»

Bautista: «Lorenzo macht bei Yamaha den Unterschied»

Ist die Spitze so weit entfernt? «Das ist schwierig zu sagen. Bei den Repsol-Jungs weiß ich nicht, auf welchem technischen Stand sie sind. Sie hatten 2013 einen anderen Rahmen, eine andere Federung und eine andere Elektronik. Ich weiß also nicht, welchen Unterschied diese Komponenten gemacht hätten. In Bezug auf Yamaha sind wir konkurrenzfähig, denn die Honda ist in einigen Streckenabschnitten stärker. Die Yamaha hat dafür Vorteile in anderen Teilen der Strecke. Den Unterschied zwischen uns und Yamaha machte 2013 Jorge Lorenzo. Der Fahrer war dafür mehr verantwortlich als die Maschine.»

Vielleicht wäre alles einfacher, wenn alle Fahrer dieselbe Maschine pilotieren würden. 2014 gibt es Werksmaschinen und Bikes nach dem Open-Format und niemand kann voraussagen, was das mit sich bringt. «Ich würde eine Meisterschaft vorziehen, in der alle Fahrer in einer ähnlichen Situation sind. Die Bedingungen sollten der Moto2-Klasse ähnlich sein, denn dort ist die Fähigkeit des Fahrers mehr gefragt. Ich weiß, dass die Jungs aus dem Werksteam meine Meinung nicht teilen, aber trotzdem…»

Wird es erneut ein Marc-Jorge-Kampf? «Es ist ziemlich wahrscheinlich. Ich würde auch ein Auge auf Dani Pedrosa haben, weil er vielleicht keine weitere Chance bekommt, wenn er in diesem Jahr scheitert… Ja, ich weiß, dass wir das schon einige Male gesagt haben, aber in jedem Jahr passierte etwas, das ihn vom vollkommenen Erfolg abhielt. Trotzdem sollte man ihn im Hinterkopf behalten.»

Nach diesem Jahr enden viele Verträge von Top-Fahrern. Es wird also auch abseits der Strecke harte Kämpfe geben: in den Büros der Manager. «Naja, alle Spitzenfahrer brauchen neue Verträge. Ausgenommen Marc, denn er wird seine Zusammenarbeit mit HRC sicher vor dem Saisonbeginn erneuern. Der Rest wird in der ersten Saisonhälfte Gas geben müssen, um die jeweiligen Ziele zu erreichen. Noch vor Le Mans müssen wir unser Potenzial zeigen. Dabei muss ich bedenken, dass ich Katar nicht mag. Nicht wegen der Strecke, aber ich hasse es, nachts zu fahren. Austin ist auch eine seltsame Strecke und Le Mans ist ebenfalls nicht mein Lieblingskurs. Ich muss mich also in Argentinien, Jerez und Barcelona bestens präsentieren. Das ist von jetzt an bis Juni mein Ziel.»

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