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Fausto Gresini: Open-Klasse fundamentaler Fortschritt

Von Nereo Balanzin
Das Gresini-Team wird 2014 eine Werksmaschine für den erfahrenen Alvaró Bautista und einen Production-Racer von Honda für Rookie Scott Redding einsetzen. Wie schnell wird Redding sein?

Das Team von Fausto Gresini wird in der kommenden Saison mit zwei unterschiedlichen Honda-Varianten in der MotoGP-Klasse antreten und zudem eine Moto2-Maschine und zwei Moto3-Bikes einsetzen. Diese Tatsache spaltet das Team in zwei Lager, die etwa 80 Kilometer von einander entfernt sein werden. Die MotoGP-Abteilung wird bald nach Faenza, nahe Imola, umziehen, während die Moto2- und Moto3-Maschinen weiterhin in San Clemente, nördlich von Rimini, vorbereitet werden.

«Ja, wir werden sehr beschäftigt sein», sagte der winzige Italiener Fausto Gresini, ein ehemaliger 125-ccm-Weltmeister, während er auf die Bühne des Teatro Titano in der alten Republik San Marino klettert, um sein Team für die Weltmeisterschaftssaison 2014 zu präsentieren. Draußen ist es regnerisch, kalt und windig.

«Nach der Erfahrung mit den Claiming-Rule-Maschinen, bringt die Open-Klasse frischen Wind», erklärt Gresini. «Ich bereue es aber nicht, Zeit und Geld in die CR-Erfahrung investiert zu haben. Diese Maschinen waren ein wirksames Mittel, um die Hersteller davon zu überzeugen, Production-Racer zu bauen. Trotzdem war das für ein Team wie unseres, mit einer Werksmaschine und einem CR-Bike, wie einen Marathon mit einem Bein und einem Gehstock zu laufen. Diese Kombination ist nicht so ausgeglichen wie die Kombination aus einer Werksmaschine und einem Production-Racer. Nun ist es für uns an der Zeit, wieder zu glänzen.»

«Ich bin davon überzeugt, dass Alvaró Bautista eine wirklich gute Saison zeigen kann. Unser Bike ist eine echte Werksmaschine. Mit diesem Bike kann man gewinnen. In der ersten Saison hatten wir unsere Höhen und Tiefen mit Alvaró. Im letzten Jahr hatten wir einige gute Rennen, obwohl wir nicht auf dem Podest landeten. Man muss bedenken, dass die Saison, durch Valentinos Rückkehr zu Yamaha und Marcs Einsatz für HRC, sehr viel Konkurrenz bereithielt. Zudem konnten wir Valentino in der zweiten Saisonhälfte mehrmals herausfordern, obwohl er eine Werksmaschine hatte, die Rennen gewann. Im dritten Jahr mit Bautista haben wir nun die nötige Erfahrung und das Verständnis, das uns zurück auf das Podest bringen soll.»

Auch 2013 hätte Gresini bereits auf das Podest zurückkehren können, wenn die Rookie-Regel weiterhin Bestand gehabt hätte. «Naja, wir oder ein anderes Team. Ja, es besteht kein Zweifel daran, dass Marc Márquez diese entscheidenden Zehntel pro Runde in seinem Handgelenk hat. Auch auf der Maschine eines Satelliten-Teams hätte er vorne mitgemischt. Doch ich verstehe Honda. Wenn man nun die Resultate sieht, kann niemand mehr sagen, dass sie die Situation falsch bewertet hätten, als sie um die Regeländerung baten.»

Klar ist, wenn Marc oder ein anderes Talent für ein Jahr in keinem Werksteam fahren dürfte, wäre für die Show bereits gesorgt. Und eine gute Show hat jedes Kundenteam zum Ziel, denn sie ist gleichbedeutend mit Sponsorengeldern. «Ja. Die Werke sorgen sich kaum um die Show, denn sie wollen nur siegen. Doch die Kundenteams brauchen die Show, um zu überleben und zu wachsen. Wir und die Organisatoren brauchen sie. Ein Problem ist, dass wir für die Show zu nahe an einer Einheitsklasse liegen. Es gibt Einheitsreifen und im Grunde auch eine Einheitsfederung. Wir sollten die Teams in die Lage bringen, mehr Fantasie einzusetzen und mehr Handlungsspielraum zu haben. Es wäre viel interessanter für die Ergebnisse und die Show. Die Fans könnten mehr spekulieren. Doch ich bin davon überzeugt, dass sie Production-Racer in dieser Hinsicht ein fundamentaler Fortschritt sind.»

Werden die Production-Bikes wirklich so nah an den Werksmaschinen dran sein, wie sie sagen? «Das wissen wir nicht. Wir hatten noch keinen aussagekräftigen Test und haben nicht genug Erfahrung. Doch diese Regel, vor allem die Erlaubnis weicherer Reifen, ist sehr wichtig. So wichtig, dass Ducati wohl mit all ihren Bikes in dieser Variante antritt.»

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