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Colin Edwards abgeschlagen: «Ich bin ein alter Mann»

Von Günther Wiesinger
Auch mit der neuen FTR-Yamaha im Open-Format ist Colin Edwards nur noch ein Schatten seiner selbst. Aus dem Tornado ist ein laues Lüftchen geworden.

Colin Edwards wird in wenigen Tagen 40 Jahre alt, 2000 und 2002 war er Superbike-Weltmeister. Aber aus dem «Texas Tornado» ist ein laues Lüftchen geworden.

Bei Forward Racing steuert Edwards jetzt eine M1-Yamaha im Open-Format, das Team hat neben den YZR-M1-Motoren von Yamaha auch komplette Fahrwerke erhalten; Chassis-Hersteller FTR lässt jetzt eigene Komponenten in dieses Projekt einfliessen.

Hatte der letztjährige WM-Vierzehnte Edwards 2013 (da fuhr er eine FTR-Kawasaki) bei NGM Mobile Forward Racing mit Claudio Corti noch einen recht diskret auftretenden Teamkollegen, so stiehlt ihm jetzt bei Forward Racing der Spanier Aleix Espargaró gewaltig die Show.

Die Fakten vom zweiten Testtag in Sepang: 5. Aleix Espargaró, 2:00,547 min. 15. Colin Edwards, 2:02,545.

SPEEDWEEK.com hat dem populären Texaner ein paar Fragen gestellt.

Colin, du hast bisher Mühe, die anderen Yamaha-Fahrer sind deutlich schneller?

Ja, wir haben aber heute einen ersten Fortschritt gemacht. Wir haben das Motorrad härter abgestimmt, dann ging es deutlich besser. Das Feedback war wirklich viel besser.
Wir haben jetzt eine solidere Basis. Am Donnerstag werde ich mich weiter steigern.

Hast du die neuen Reifen schon getestet?

Nein, ich habe bisher gar nichts getestet. Ich bin noch nicht so weit. Das wäre eine Verschwendung, die Reifen sind morgen an der Reihe. Ausserdem suche ich ein besseres Einlenkverhalten.

Viele Fahrer haben für Donnerstag einen Long-run oder eine Rennsimulation auf dem Plan stehen.

Long-run – was? Ich bin froh, wenn ich vier bis fünf Runden durchstehe. Ich bin ein alter Mann. Die Ausdauertests sollen die Jüngeren machen.

Du bist bis Ende 2011 jahrelang Yamaha gefahren, zuerst im Werksteam, dann bei Tech3. Spürst du eine Verwandtschaft zum damaligen Bike?

Das war 2011, da hatten wir noch die 800-ccm-Maschinen. Diese 800er hatten eine andere Leistungsentfaltung. Diese 1000er fühlt sich wie ein Elektromotor an. Von unten bis oben schnurrt dieser Motor sauber dahin. Ich gebe dir eine Million Dollar, wenn du bei diesem Triebwerk irgendwo ein Leistungsloch findest.

Als Open-Class-Fahrer musst du die Einheits-ECU von Magneti Marelli einsetzen. Wie funktioniert sie?

Wir haben noch Arbeit vor uns. Wir müssen uns an den neuen Fahrstil gewöhnen, schau dir Márquez und Pedrosa an. Du biegst ein, du legst die Maschine um, richtest sie wieder auf – und gibst Vollgas. Den Grossteil des Einlenkens machst du innerhalb von fünf Metern. Ich habe noch nicht das richtige Gefühl für diese Fahrweise. Ich lenke ein, ich lenke ein, irgendwann bringe ich das Bike dann zufällig in Schräglage. Das geht nicht ruck-zuck. Da müssen wir noch mit der Elektronik rumspielen. Wir haben bereits ein paar Ideen für den letzten Tag. Wir werden uns am Donnerstag um die Reifen und um die Elektronik kümmern.

Vom Chassis her – ist das eine richtige Yamaha?

Äähm... Wie soll ich diese Frage politisch korrekt beantworten?
Das harte Bremsen ist kein ernsthaftes Problem. Aber bis zur Kurvenmitte habe ich noch Mühe, ich nehme nicht genug Speed mit. Und ich werde in den Kurven oft rausgetragen.
Ich bin kein Fahrer, der viel Muskelkraft aufwendet. Wenn ich schnell fahre, sehe ich aus, als befände ich mich auf einer Fahrt ins nächste Kaffeehaus.
Diese Yamaha verlangt aber nach mehr körperlicher Anstrengung. Daran muss sich mein Kopf erst gewöhnen.

Bist du von den Leistungen von Aleix Espargaró beeindruckt?

Absolut. Absolut. Wie alt ist er? 24? Es wäre nett, noch einmal 24 zu sein. Frische Eier... Nein, Spass beiseite, er macht einen Superjob. Sehr eindrucksvoll.

Die Zeiten von Mittwoch, 5. Februar 2014
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Marc Márquez
Honda* 1:59,926
2. Dani Pedrosa
Honda* 2:00,336
3. Stefan Bradl
Honda* 2:00,339
4. Valentino Rossi
Yamaha* 2:00,464
5. Aleix Espargaró
FTR-Yamaha 2:00,547
6. Jorge Lorenzo
Yamaha* 2:00,573
7. Bradley Smith
Yamaha* 2:00,603
8. Andrea Iannone
Ducati* 2:00,855
9. Alvaro Bautista
Honda* 2:00,897
10. Pol Espargaró
Yamaha* 2:01,061
11. Andrea Dovizioso
Ducati* 2:01,146
12. Cal Crutchlow
Ducati* 2:01,396
13. Michele Pirro
Ducati 2:02,177
14. Nicky Hayden
Honda 2:02,287
15. Colin Edwards
FTR-Yamaha 2:02,545
16. Yonny Hernandez
Ducati 2:02,675
17. Kousuke Akiyoshi
Honda* 2:02,692
18. Hiroshi Aoyama
Honda 2:02,825
19. Katsuyuki Nakasuga
Yamaha* 2:02,970
20. Randy de Puniet
Suzuki* 2:03,064
21. Scott Redding
Honda 2:03,117
22. Michael Laverty
PBM-Aprilia 2:03,528
23. Héctor Barberá
Kawasaki 2:04,551
24. Broc Parkes
PBM-Aprilia 2:04,619
25. Karel Abraham
Honda 2:05,261
26. Mike di Meglio
Kawasaki 2:05,355
* = Factory-Status

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