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Nicky Hayden (13.): «Es ist demoralisierend»

Von Sharleena Wirsing
Vom Regen in die Traufe? Nicky Hayden verließ Ducati 2013 und hoffte mit dem Production-Racer von Honda wieder konkurrenzfähig zu sein. In Sepang lag er 1,9 sec zurück.

Nicky Hayden, der MotoGP-Weltmeister von 2006, hoffte im Drive-M7-Team von Jorge «Aspar» Martinez mit dem Honda-Production-Racer wieder näher an die Spitze heranzurücken. Nach fünf Jahren auf der störrischen Ducati Desmosedici sollten für Hayden 2014 bessere Zeiten anbrechen, doch der 32-Jährige ist nach dem ersten Test in Sepang ernüchtert. Er büßte 1,9 sec auf die Bestzeit und 1,5 sec auf Open-Konkurrent Aleix Espargaró auf der Yamaha ein.

Der einstige Weltmeister scheint erneut auf verlorenem Posten zu stehen. Wenn Honda die RCV1000R nicht schnellstmöglich durch Updates verbessert, wird Hayden sich wohl mit einem Platz außerhalb der Top-10 anfreunden müssen. Zur Erinnerung: Sogar mit der Ducati lag der Amerikaner 2013 auf WM-Rang 9.

Die Behauptung von HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto, dass Casey Stoner mit diesem Motorrad pro Runde nur 0,3 Sekunden auf die Werks-Honda verliere, ist nur mehr eine Farce.

Nicky Hayden erklärte: «Am Mittwoch lief es besser und ich konnte meine Rundenzeit verbessern. Ich steigerte mich um über eine Sekunde, aber auch die anderen Jungs kamen am zweiten Tag besser zurecht. Wir haben uns viel mit der Elektronik, der Motorbremse und dem Hineinbremsen in die Kurven beschäftigt. Ich fuhr lange Zeit eine Ducati, deshalb muss ich das neue Bike erst noch besser verstehen. Mit dieser Maschine kann man tiefer in die Kurven hineinbremsen. Trotzdem haben wir noch sehr viel Arbeit vor uns, denn wir haben nicht erwartet, dass wir so weit abgeschlagen sind. Ehrlich gesagt, ist es demoralisierend zu sehen, dass die Lücke so groß ist. Wenn ein Gegner hinter dir auftaucht, dann ist er am Ende der Geraden bereits entwischt. Das ist sehr hart.»

Hayden ist derzeit chancenlos

«Wir haben noch viel Material, zum Beispiel Chassis, und müssen noch an der Elektronik arbeiten. Auch ich muss Fortschritte machen, denn es liegt nicht nur am Motor. Doch wir brauchen auf jeden Fall mehr Speed. Es ist schon frustrierend, den Jungs mit den echten MotoGP-Maschinen zu folgen. Ich hatte das nicht erwartet. Wir brauchen Motoren-Updates, um schneller zu sein, denn auch die Elektronik hat ihre Grenzen.»

Einen Rückstand von 1,9 sec hatte Hayden vor den Testfahrten nicht erwartet. «Es waren anstrengende Tage. Wir haben zwar Fortschritte gemacht, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass der Abstand so groß ist. Es ist enttäuschend, aber ich muss positiv bleiben. Immerhin haben wir uns verbessert, was das Bremsen, die Motorbremse und das Ansprechverhalten des Motors betrifft.»

«In den Linkskurven half uns der weichere Reifen bei der Beschleunigung. Die meisten Fortschritte haben wir aber am Kurveneingang mit der Elektronik gemacht. In den langsamen Kurven haben wir Probleme und natürlich beim Topspeed. Der Motor macht aber keine 1,9 sec aus, also muss ich auch meinen Teil dazu beitragen, damit wir konkurrenzfähiger sind. Das Bike ist derzeit einfach zu fahren, denn es ist sehr sanft und schüttelt nicht. Die Geraden kommen mir derzeit länger vor als mit der Ducati, das wird sich ändern, wenn wir schneller werden. Es ist physisch nicht sehr anspruchsvoll das Bike zu fahren. Ich habe keine genauen Daten über den Topspeed, aber wir wissen, wie schnell Aprilia hier im letzten Jahr war und wir sind nur ein paar km/h schneller», weiß Hayden.

«Brauche kein Jahr, um das Gas richtig aufzudrehen»

«Wir treffen uns am Donnerstagabend mit den Honda-Leuten und sprechen darüber», versicherte Hayden nach den entmutigenden Testfahrten.

Auf die Aussage von HRC-Boss Shuhei Nakamoto angesprochen, dass Hayden etwa ein Jahr brauchen werde, um sich gänzlich von der Ducati auf die Honda umzustellen, erklärte der Amerikaner: «Es gibt sicher einige Verhaltensweisen, die ich noch aus Ducati-Zeiten habe, aber ich brauche kein Jahr, um mich daran zu erinnern, wie man auf der Geraden das Gas aufdreht. Wir brauchen Unterstützung, obwohl wir mit dem Team natürlich noch am Set-up arbeiten können.»

Die Bestzeiten des Sepang-Tests, 4.–6. Februar 2014
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Marc Márquez
Honda* 1:59,533
2. Valentino Rossi
Yamaha* 1:59,727
3. Jorge Lorenzo
Yamaha* 1:59,866
4. Aleix Espargaró
FTR-Yamaha 1:59,998
5. Stefan Bradl
Honda* 2:00,112
6. Dani Pedrosa
Honda* 2:00,223
7. Andrea Dovizioso
Ducati* 2:00,370
8. Bradley Smith
Yamaha* 2:00,603
9. Pol Espargaró
Yamaha* 2:00,655
10. Andrea Iannone
Ducati* 2:00,725
11. Alvaro Bautista
Honda* 2:00,788
12. Cal Crutchlow
Ducati* 2:01,057
13. Nicky Hayden
Honda 2:01,514
14. Colin Edwards
FTR-Yamaha 2:01,731
15. Michele Pirro
Ducati 2:01,782
16. Hiroshi Aoyama
Honda 2:02,383
17. Randy de Puniet
Suzuki* 2:02,486
18. Yonny Hernandez
Ducati 2:02,556
19. Kousuke Akiyoshi
Honda* 2:02,619
20. Katsuyuki Nakasuga
Yamaha* 2:02,788
21. Scott Redding
Honda 2:02,833
22. Michael Laverty
PBM-Aprilia 2:03,187
23. Héctor Barberá
Kawasaki 2:03,204
24. Broc Parkes
PBM-Aprilia 2:03,402
25. Mike di Meglio
Kawasaki 2:04,516
26. Karel Abraham
Honda 2:05,261
27. Nobuatsu Aoki
Suzuki* 2:05,686
* = Factory-Status

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