Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

MotoGP: Wer prüft, ob Motorenentwicklung stillsteht?

Von Günther Wiesinger
In den GP-Klassen MotoGP und Moto3 ist 2014 die Motorenentwicklung während der Saison erstmals eingefroren. Aber wie wird geprüft, ob sich die Werke daran halten?

In der Saison 2014 sind in der Moto3-WM nur noch sechs statt acht Motoren erlaubt, ausserdem ist die Entwicklung eingefroren. Die Motoren müssen von den Herstellern an die IRTA abgegeben werden und werden dann an die Teams verlost. Preis pro Saison und Fahrer für die sechs Motoren: 68.000 Euro.

Nur neu einsteigende Motorenhersteller dürfen ein Update pro Saison bringen. In der Saison 2014 gibt es keinen neuen Hersteller, denn Husqvarna gilt als KTM-Ableger und wird erst 2015 mit neuem Material aufkreuzen.

Ob IRTA und Dorna über genug technisches Personal verfügen, um die Einhaltung der neuen Vorschriften auch zu überprüfen, wird sich zeigen.

Denn auch für die acht Factory-Fahrer in der MotoGP-WM (Márquez, Pedrosa, Bradl, Bautista, Rossi, Lorenzo, Pol Espargaró und Smith) gilt in diesem Jahr erstmals das «frozen engine development», auch dort dürfen gegenüber dem Saisonstart keine Updates geliefert werden, wenn neue Motoren in Betrieb genommen werden.

Die IRTA-Funktionäre müssten also bei rund 40 Fahrern regelmässig kontrollieren, ob bei den neuen Triebwerken nicht illegal neu entwickelte Leistungsteile eingebaut wurden.

Entweder muss jeder Hersteller Referenzteile abgeben, oder es liefert jeder Hersteller einen kompletten Motor ab. Die Techniker weigern sich nämlich oft, Zeichnungen und detaillierte technische Angaben rauszurücken, weil sie fürchten, diese könnten auf dunklen Kanälen beim Gegner landen.

In der Superbike-Szene werden einfach die Referenzteile stichprobenartig miteinander verglichen. «Dieses System hat Hand und Fuss», sagt KTM-Techniker Konrad Hefele.

Auch MotoGP-Race Director Mike Webb hat sehr klare Vorstellungen. «Wie bei den meisten GP-Vorschriften haben wir viel Vertrauen zu den Werken und Teams», erklärte der Neuseeländer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Aber wir machen auch Stichproben. Natürlich ist es unmöglich, ständig jedes einzelne Motorrad zu checken. Die Teams sind ja verpflichtet, die Reglements einzuhalten. Es ist also in erster Linie in der Verantwortung des Teams, dass die Motorräder reglementskonform sind. Der Technical Director hat aber das Recht, jederzeit alles zu überprüfen, was er für sinnvoll hält. Und das macht er auch. Er sieht sich die Performance an – und er hört sogar auf Gerüchte im Fahrerlager.»

So wurde zum Beispiel Nakagami in Katar Platz 2 im Moto2-Rennen aberkannt – wegen eines illegalen Luftfilters.

Webb weiter: «Es sind jetzt in der Moto3 für jeden Fahrer zwei Motoren verplombt worden. Die Plomben sind sehr, sehr sicher. Technical Director Danny Aldrige hat Referenzmotoren von jedem Hersteller in der MotoGP und in der Moto3, dazu Zeichnungen. Er kann jeden Motor öffnen lassen und prüfen, was er prüfen will. Das kann auch nach einem Protest sein.»

«Wir spüren jedem Motor nach jeder Session nach, wir wissen genau, welcher Motor gefahren wurde. Wenn ein Motor nicht in Odnung wäre, würden Strafen verhängt. Wenn also ein Team eine nicht ordnungsgemässe Spezifikation einsetzt, geht es grosse Risiken ein. In der Moto2- und Moto3-WM werden die Motoren noch dazu verlost. Das heisst: wenn ein Moto3-Hersteller einen speziellen Motor bauen würde, er hätte keinen Schimmer, bei welchem Fahrer er schliesslich landen würde.»

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