Luca Cadalora: «Lawson war meine Referenz»

Von Frank Aday
Der Italiener Luca Cadalora gehörte zu den Top-Fahrern der 500-ccm-Ära. Nun blickt er auf seine Karriere und Gegner wie Kevin Schwantz, Wayne Rainey und Mick Doohan zurück.

Luca Cadalora gewann in seiner erfolgreichen Karriere drei WM-Titel, einen mit Garelli 1986 in der 125-ccm-Klasse und zwei Titel in Folge 1991 und 1992 mit Honda in der 250-ccm-Kategorie. 1993 machte er den Schritt in die 500-ccm-Klasse und wurde in seinem zweiten Jahr auf der Marlboro-Yamaha Vizeweltmeister hinter Mick Doohan.

Cadalora wurde als bester italienischer Pilot in der Königsklasse gehandelt, bevor Valentino Rossi und Max Biaggi sich ihren Weg nach oben bahnten, und gewann das letzte 500-ccm-Rennen in Misano 1993.

Im Interview mit den Kollegen von «motogp.com» sprach er über die glorreiche Zeit der 500-ccm-Zweitakter.

Wie war es, als Rookie aus der 250-ccm-Klasse plötzlich gegen Fahrer wie Wayne Rainey, Kevin Schwantz und Mick Doohan anzutreten?

Zu dieser Zeit war es schwer für einen italienischen Fahrer, denn alle Top-Teams waren voller Amerikaner, welche die Gesetze machten. Anfangs war das nicht einfach, denn wir mussten ein paar Änderungen am Set-up des Bikes vornehmen. Doch mit etwas Geduld kamen wir nach vorne, ich holte den ersten Sieg in Donington.

Er markierte einen Wendepunkt für mich, denn es war sehr befriedigend, sich gegen diese Jungs durchzusetzen. Die Rennen mit ihnen waren sehr aufregend, aber ich ließ mich nie einschüchtern. Ich habe versucht, so viel wie möglich von den anderen Fahrern zu lernen, die viel mehr Erfahrung hatten als ich.

In Misano hast du 1993 auf dem alten Kurs dein zweites 500-ccm-Rennen gewonnen. Seitdem wurde nicht nur die Fahrtrichtung, sondern auch das Layout dieser Strecke verändert. Was hältst du vom neuen Layout?

Dank der VR46 Academy war ich schon oft auf dem ‹neuen› Kurs unterwegs. Ich fand ich es schwer, denn ich brauchte einige Zeit, um mich daran zu gewöhnen. Jedes Mal, wenn ich auf die Strecke gehe, lerne ich etwas Neues. Das alte Layout hatte ein paar trickreiche Abschnitte wie durch die Carro-Kurven [Anm.: Heute sind das die Kurven 12 bis 14] und der letzte Teil vor der Start-Ziel-Gerade. Dabei muss man auch einrechnen, auf welchen Bikes wir damals unterwegs waren.

Wer war der beste Fahrer während deiner Zeit in der 500-ccm-Klasse?

Seit ich in der 250-ccm-Klasse antrat war Eddie Lawson mein Referenzpunkt. Ich hatte das Glück, ihn gut zu kennen. Er fuhr schon gegen Agostini in der 500-ccm-Klasse, und er inspirierte mich nicht nur durch sein Verhalten, sondern auch durch seine Set-up-Arbeit und seinen Stil auf der Strecke. Ich habe versucht, so viel wie möglich von ihm zu lernen. Danach fuhr ich gegen Schwantz und Rainey, der mein Teamkollege und einer der stärksten Fahrer war, gegen die ich je fahren durfte.

Nach Raineys tragischem Unfall wurde Mick Doohan mein stärkster Konkurrent. Als Mensch war er großartig, immer höflich und nett, aber als Gegner auf der Strecke war er sehr hart. Manchmal bekam ich die Genugtuung ihn zu schlagen, aber meistens musste ich mich mit dem zweiten Platz hinter ihm zufrieden geben.

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