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MotoGP-WM 2016: Die Jagd nach Rekorden

Von Frank Aday
Die MotoGP-Saison 2016 verspricht erneut harte Kämpfe und spannende Rennen. Doch auch einige Rekorde könnten von den Stars der Königsklasse gebrochen werden.

Im Jahr 2016 wird zum 68. Mal die Motorrad-Weltmeisterschaft ausgetragen. Auch in diesem Jahr wird die MotoGP-WM bei 18 Grands Prix auf vier Kontinenten und in 15 verschiedenen Ländern ausgetragen. Nach den drei offiziellen MotoGP-Tests in Sepang, Phillip Island und Katar folgt der Startschuss zur neuen Saison am 20. März mit dem ersten Rennen in Katar. Nach acht Monaten harter Kämpfe geht die Saison dann am 13. November in Valencia zu Ende.

2016 kehrt der Grand Prix von Österreich in den MotoGP-Kalender zurück. Zuletzt war die Motorrad-WM 1997 in der Alpenrepublik unterwegs, 2016 wird die MotoGP-WM von 12. bis 14. August auf dem Red Bull Ring bei Spielberg zu Gast sein.

Seit 1949 haben insgesamt 26 verschiedene Fahrer einen Titel in der Königsklasse gewonnen. Im diesjährigen Fahrerfeld sind drei Königsklasse-Champions am Start: Jorge Lorenzo (2010, 2012 und 2015), Marc Márquez (2013 und 2014) und Valentino Rossi (2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2008 und 2009). Der Weltmeister von 2007 und 2011, Casey Stoner, wird als Ducati-Testfahrer aktiv sein. Er war 2007 der erste und bisher einzige MotoGP-Weltmeister auf Ducati.

Das Startfeld 2016 wird sich aus 20 Fahrern in zwölf Teams von fünf Herstellern – Yamaha, Honda, Ducati, Suzuki und Aprilia – zusammensetzen. Spanien ist dabei mit neun Fahrern am stärksten vertreten, es folgen Italien mit vier und Großbritannien mit drei. Deutschland, San Marino, Australien, Irland, Kolumbien und Frankreich haben 2016 auch jeweils mindestens einen Fahrer in der MotoGP-Klasse. Mit 21 Jahren ist der Australier Jack Miller der jüngste Fahrer des Feldes, Valentino Rossi ist mit 37 Jahren der älteste Teilnehmer in der Königsklasse.

Das große Ziel aller Fahrer ist vor Saisonstart natürlich immer der Titel, doch 2016 wackeln auch einige Rekorde. Unter den Spaniern dürfte ein Kampf um die meisten Podestplätze in der Königsklasse entbrennen. Diese Wertung führt derzeit Dani Pedrosa mit 100 Treppchen-Besuchen an, doch Jorge Lorenzo liegt mit 97 nicht weit zurück, die er seit seinem MotoGP-Debüt 2008 gesammelt hat.

Pedrosa ist seit 2006 in der Königsklasse unterwegs. Yamaha-Pilot Lorenzo könnte auch die Legende Angel Nieto überholen, der in seiner Karriere in allen Klassen zusammen 139 Podestplatzierungen erzielt hat. Lorenzo hält in dieser Statistik bei 135 Podestplätzen, Pedrosa ist mit 141 der erfolgreichste Spanier aller Zeiten.

Honda-Pilot Pedrosa könnte einen weiteren historischen Meilenstein erreichen, wenn er in der kommenden Saison wenigstens einen Sieg holt – dann könnte er mit den 51 Siegen von Phil Read gleichziehen. Zudem wäre es seine elfte Saison in der Königsklasse, in der er wenigstens ein Rennen gewonnen hat. Nur einem Fahrer ist dies zwischen 2000 und 2010 bereits gelungen: Valentino Rossi. Seit der 125-ccm-Saison von 2002 hat Pedrosa wenigstens einen Sieg pro Jahr gefeiert.

Der neunfache Weltmeister Valentino Rossi nimmt einmal mehr Anlauf, seinen zehnten WM-Titel zu holen, und er könnte auch einige Rekorde brechen. Wenn Rossi 2016 ein Rennen gewinnt, wird er zum neuntältesten Fahrer der Geschichte, der einen Grand Prix gewinnt und überholt damit Phil Read. Der derzeit älteste Königsklasse-Sieger der Geschichte ist der Brite Fergus Anderson, der 1953 in Montjuich im Alter von 44 Jahren und 237 Tagen gewann.

Rossi kann 2016 außerdem auf zwei Strecken Siege anpeilen, auf denen er in der MotoGP-Klasse noch nicht gewonnen hat: Austin und Aragón. Marc Márquez kann derweil seine USA-Dominanz ausbauen, er hat in den Vereinigten Staaten alle neun Rennen gewonnen, die er bisher bestritten hat. Der Honda-Werkspilot hat in der Königsklasse nur in Motegi noch nicht gewonnen.

Lorenzo fehlen derweil noch Siege in Austin, auf dem Sachsenring, in Sepang und auf der Strecke Termas de Rio Hondo in Argentinien. Der Red Bull Ring in Österreich wird für alle Fahrer neu sein. Valentino Rossi hat auf dem alten A1-Ring an gleicher Stelle aber schon zwei Podestplätze in der 125-ccm-Klasse erreicht. Er wurde 1996 Dritter hinter Ivan Goi und Dirk Raudies und war 1997 mit nur 0,004 Sekunden Rückstand Zweiter hinter Noboru Ueda.

Auch bei den Herstellern geht die erbitterte Rekord-Jagd weiter. Yamaha hat derzeit 65 MotoGP-Siege auf dem Konto und auf die 103 von Honda noch einiges aufzuholen. Suzuki jagt seit dem Frankreich Grand Prix 2007 einem Sieg hinterher, damals triumphierte der Australier Chris Vermeulen. Der letzte Ducati-Sieg liegt weit zurück: 2010 siegte Casey Stoner in Australien. Honda und Yamaha haben seither das Geschehen mit Dani Pedrosa, Marc Márquez, Jorge Lorenzo und Valentino Rossi dominiert, die vier teilten sich alle MotoGP-Rennsiege seit Casey Stoner 2012 für Honda auf Phillip Island siegte.

Zum 15. Mal in Folge wird das Saisonfinale im Jahr 2016 auf dem «Circuit de la Comunitat Valenciana Ricardo Tormo» stattfinden. Möglicherweise fällt auch dann erst die Titelentscheidung, genau wie in den Jahren 2006, 2013 und 2015.

Letztes Jahr gab es in Katar und Silverstone zwei rein italienische Podeste, in Valencia ein rein spanisches. 24 Mal haben drei Fahrer aus den USA auf gemeinsam auf dem Treppchen gestanden. Großbritannien ist das 23 Mal gelungen – mit Cal Crutchlow, Bradley Smith und Scott Redding hat man zumindest die Möglichkeit, diese Zahl weiter auszubauen.

Bei der Anzahl der Königsklasse-Siege liegt Spanien mit 101 vorne. Italien liegt zehn Siege zurück. Marc Márquez könnte in diesem Jahr seinen spanischen Teamkollegen Dani Pedrosa in Bezug auf die Königsklasse-Siege überholen: Der 22-jährige Honda-Star aus Cervera hat nach seinen erst drei Saisons schon 24 Siege auf dem Konto – genau so viele wie der legendäre Wayne Rainey und vier weniger als Teamkollege Pedrosa.

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