Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Mitchell Harrison in der WM: Die Trauben hängen höher

Von Thoralf Abgarjan
Mitchell Harrison blieb in Trentino den Beweis schuldig, dass er besser als Brian Hsu ist

Mitchell Harrison blieb in Trentino den Beweis schuldig, dass er besser als Brian Hsu ist

Nach einem guten Qualifikationsergebnis schien sich der Amerikaner Mitchell Harrison (Bud Racing Kawasaki) schnell an das WM-Niveau zu gewöhnen, doch der Realitätscheck folgte am Sonntag.

Der Amerikaner Mitchell Harrison wurde als Ersatz für von Bud Racing Kawasaki entlassenen Brian Hsu engagiert. Harrison fuhr bislang ausnahmslos in den USA, startete aber 2016 beim Saisonfinale beim US-Grand-Prix in Glen Helen mit einer Wild Card in der MX2-WM und stand damals mit erst 18 Jahren prompt auf dem Podium.

Sein Einsatz in Pietramurata kam für alle Beteiligten überraschend. Harrison reiste erst Mitte letzter Woche aus den USA nach Frankreich und hatte kaum Gelegenheit zu testen. Der Amerikaner startete am Samstag in Trentino verheißungsvoll ins Qualifikationsrennen und fuhr bei seinem ersten Auftritt auf einer europäischen Strecke gleich mit den Spitzenleuten mit: Er lieferte sich Duelle mit seinem amerikanischen Landsmann Darian Sanayei und später mit WM-Leader Thomas Kjer-Olsen und qualifizierte sich auf Platz 5 hinter Jorge Prado, Jago Geerts, Tom Vialle und Thomas Kjer-Olsen als bester Kawasaki-Pilot.

In den Wertungsläufen am Sonntag konnte Harrison an diese Leistung jedoch nicht anknüpfen, denn dort geht es bekanntlich noch einmal anders zur Sache. Harrison startete in beiden Läufen schlecht und hatte mit der zerfahrenen Strecke arge Probleme. Von Platz 35 aus kämpfte er sich bis auf Platz 22 nach vorne und verfehlte die Punkteränge. Im zweiten Lauf lag der Amerikaner nach dem Start auf Platz 22 und fuhr bis Platz 17 nach vorne.

So war Harrisons Ausbeute von 4 Punkten am Ende des Wochenende doch einigermaßen ernüchternd. Sein Teamkollege Brian Moreau, der sich in Argentinien verletzte, stürzte im ersten Rennen von Trentino gleich zweimal und ergatterte auf Platz 19 noch 2 Punkte. Im zweiten Lauf schied er nach einem weiteren Crash aus.

Harrison hat jetzt 5 Wochen Zeit, sich auf den nächsten WM-Lauf in Mantova vorzubereiten. Bud Racing Kawasaki hat den Amerikaner mit hohen Erwartungen ins Team geholt. Der Gegenwind, der ihm in der WM ins Gesicht bläst, ist möglicherweise größer als erwartet. Wie wird sich der Amerikaner in den nächsten Rennen entwickeln? 

Nicht nur die deutschen Fans bedauern, dass der talentierte Brian Hsu Bud Racing Kawasaki und damit die WM verlassen musste. Zur Erinnerung: 2017 fuhr Hsu im ersten MX2-Rennen des Grand-Prix of Germany unter dem Jubel der Zuschauer auf Platz 5.

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