Livia Lancelot: So kommen Frauen zum Motocross

Von Peter Fuchs
Nach langer Verletzungspause kehrt Livia Lancelot 2014 in die Motocross-Damen-WM zurück. Die Weltmeisterin von 2008 wird eine Doppelbelastung haben.

Erstmals wird Livia Lancelot (25) in der kommenden Saison nicht nur als Fahrerin, sondern auch als Teamchefin auftreten. Die Französin betreibt das von Kawasaki unterstützte Team 114.

Wie geht es dir nach deiner Knieverletzung?

Vor einem Monat bin ich zum ersten Mal wieder Motorrad gefahren. Mitte Februar will ich Le Touquet fahren, das berühmte Strandrennen. Ich trainiere auf einer 450er-Kawasaki, dieses Bike fahre ich im Sand besonders gerne. Nach meiner Verletzung war es nicht einfach, aber ich arbeite hart und investiere jeden Tag viele Stunden, um wieder auf mein Topniveau zu kommen. Am Anfang fuhr ich zurückhaltend, weil ich etwas ängstlich war. Inzwischen ist es okay. Ich konnte Muskelmasse aufbauen, bin fast wieder auf meinem alten Level.

Le Touquet wird dein Comeback-Rennen?

Das ist mein Ziel. Ich will besser sein als dieses Jahr, da wurde ich 46. Ich arbeite daraufhin, mache mir deswegen aber keinen Druck. Das Rennen ist früh in der Saison und das Jahr lang. Ich mag dieses Sandrennen, es macht viel Spaß. Und für meine Sponsoren ist es ein riesiger Event mit viel Medienpräsenz. Eventuell fahre ich vor Le Touquet noch in Hossegor ein anderes Strandrennen.

Du hast 2014 dein eigenes Team am Start, Team 114 Kawasaki?

Ja, ich habe ein eigenes Team mit eigenen Partnern – und natürlich Kawasaki an meiner Seite. Diese Idee habe ich schon seit einigen Jahren, bislang fuhr ich aber immer für andere Teams. Jetzt ist es an der Zeit. Ich sehe das auch als Investition in die Zukunft, es ist aber nicht leicht.

In deinem Team werden zwei weitere Frauen starten?

Ja, zwei junge Mädchen. Gloria Jacquemard ist schon ein paar Grands Prix gefahren und fuhr in der Französischen Frauen-Meisterschaft mehrmals in die Top-5. Kommende Saison wird sie alle Grand Prix auf einer 125er-Kawasaki bestreiten. Für das Rennen in Frankreich erwarte ich Podestplätze von ihr. Die zweite Fahrerin ist Julie Sempé, ein Neuling. Ich habe sie letztes Jahr in einem Trainingslager kennengelernt. Sie hat mich sehr beeindruckt, mental ist sie unglaublich stark.

Die wichtigste Neuigkeit ist aber, dass du wieder WM fährst?

Das ist richtig. Ich habe einige starke Partner hinter mir. Sie ermöglichen mir, dass ich alle Grand Prix fahren kann, inklusive Katar im März. Mein Ziel ist den Titel zu gewinnen. Mir ist klar, dass sich seit meinem Titelgewinn 2008 alle Mädels verbessert haben, sie haben nicht auf mich gewartet. Ich hatte andere Ziele, bin andere Rennen gefahren und habe viel gelernt. Als ich das letzte Mal Grand Prix fuhr, passten meine Resultate. 2012 konnte ich einige Rennen gewinnen. Ich bin recht zuversichtlich, auch wenn ich durch meine Knieverletzung Zeit verloren habe.

2014 findet die Damen-WM wieder im Rahmen des Motocross-GP statt. Wird die Serie dadurch besser als zuletzt?

Als die Damen- an die MX3-WM angeschlossen wurde, hat sie einiges an Medienaufmerksamkeit eingebüßt. Ich bin mir sicher, dass die schnellsten Frauen heute schneller sind als damals. Es fehlt nur an Leistungsdichte. Wenn wir im Rahmen des Grand Prix fahren, wird sich das ändern. Mehr Frauen werden Motocross fahren.

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