KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Stefan Everts präsentiert die neue Suzuki RM-Z450WS

Von Thoralf Abgarjan
Arminas Jasikonis, Stefan Everts und Kevin Strijbos (v.l.n.r.)

Arminas Jasikonis, Stefan Everts und Kevin Strijbos (v.l.n.r.)

Nach der Präsentation der neuen Suzuki RM-Z450WS ist das Suzuki-Werksteam direkt nach England gefahren, um die neuen Modelle einem ersten Härtetest zu unterziehen.

Am letzten Freitag präsentierte das Suzuki-Werksteam in Lommel das Fahrer-Lineup für die Welt- und Europameisterschaft und vor Allem die neue RM-Z450WS, über die Suzuki lange den Mantel des Schweigens legte.

Technische Einzelheiten dringen weiterhin nur spärlich an die Öffentlichkeit. Die neue Suzuki soll einen neuen, schmaleren Rahmen haben, eine neue Schwinge, eine neu gestaltete Fahrwerksgeometrie, einen neuen Luftfilterkasten, ein schmaleres Motorgehäuse und ein neues Plastik-Design. Die Fahrwerksgeometrie soll die RM-Z450WS handlicher, wendiger und spritziger machen.

Mehr als ein Upgrade
Während Suzuki seit 2008 jeweils nur Upgrades und Detailverbesserungen vorgenommen hat, soll die RM-Z450WS nach eigenen Angaben von Grund auf neu entwickelt worden sein.

Stefan Everts, der seit dem letzten Jahr das Suzuki-Werksteam leitet, erklärt die Situation: «Dieses Jahr war es sehr schwierig, denn wir haben mit einem komplett neuen Motorrad begonnen. Im Oktober haben wir die RM-Z450WS aus Japan bekommen und konnten damit vier Tage testen. Danach haben wir die Maschinen zu unseren Zulieferern geschickt, damit Auspuff sowie Karbonteile wie Tanks und Hilfsrahmen angepasst und angefertigt werden konnten. Zu dieser Zeit waren die Modelle noch Prototypen und diese Tests mussten unter äußerster Geheimhaltung erfolgen. Unabhängig von den neuen Modellen hatten wir einige interne Umstrukturierungen, neue Mechaniker und neue Fahrer und neue Leute im Team.»

Neustart mit Stefan Everts an der Spitze
«Seit nunmehr acht Jahren haben wir in diesem Jahr ein brandneues Bike», erklärt der Belgier. «Solch ein Ereignis braucht eine entsprechende Inszenierung. Im Dezember bin ich nach Japan gereist, um mit Suzuki-Japan die Präsentation der neuen Modelle abzustimmen. Wir wollten die Produktveröffentlichung so früh wie möglich machen, damit wir danach noch Zeit und Möglichkeiten für Tests auf verschiedenen Strecken haben, denn Tests unter Ausschluss der Öffentlichkeit sind auch immer mit Schwierigkeiten verbunden.»

Vom neuen Bike ist der Teamchef angetan: «Die neue RMZ-450WS ist ein wirklicher Neustart und zugleich ein Meilenstein für Suzuki. Für mich kommt dieser Neubeginn gerade zum richtigen Zeitpunkt, weil ich die Teamleitung übernommen habe. Das ist eine glückliche Fügung. Jeder im Team ist hoch motiviert, Suzuki auf das nächste Level zu heben.»

Erste Suzuki-Präsentation in Lommel
«Am letzten Freitag, dem 3. Februar, war es dann endlich soweit. Der große Augenblick war endlich gekommen. In unserem Hauptsitz in Lommel wurden die neuen Suzuki-Modelle der Öffentlichkeit präsentiert. Es war das erste Mal, dass wir eine solche Veranstaltung durchgeführt haben. Alles ist gut gelaufen, auch wenn es noch ein paar Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Für mich war besonders wichtig, auch die Suzuki-Händler einzuladen. Viele von Ihnen waren bei der Präsentation dabei. Und natürlich haben wir unsere Fans nicht vergessen. Wir haben zwei Tickets mit einem Facebook-Contest vergeben. Auch haben wir die Idee von Suzuki-Japan umgesetzt, die Veranstaltung live in Facebook zu übertragen.»

Feuertaufe in England
«Nach der Teampräsentation sind wir gleich nach England gefahren, um mit der RM-Z450WS das erste Rennen im Hawkstone Park zu bestreiten. Um ehrlich zu sein, hatte ich keine hohen Erwartungen, weil wir außer den vier Tagen im Oktober nur zwei Tage getestet hatten. Unsere beiden Jungs hatten sich also nicht einmal an das neue Motorrad gewöhnt. Aber es war ein gutes Rennen.»

Arminas Jasikonis schaffte es mit den Rängen 3 und 4 aufs Podium. Everts ist von der Leistung seines jungen Nachwuchstalents begeistert: «Jasikonis hat mich beeindruckt. Ich habe den ganzen Winter mit ihm trainiert, dass er physisch absolut fit ist und mit verbessertem Speed in die Saison starten kann. Im Hawkstone Park konnte er zeigen, dass er große Fortschritte gemacht hat. Auch Kevin hat mit dem neuen Bike einen richtigen Motivationsschub bekommen. Im letzten Jahr hat er uns wertvolle Hinweise zur Verbesserung des Bikes gegeben, die wir umsetzen konnten. Nun ist er wirklich zufrieden mit seinem neuen Arbeitsgerät. Wir können uns jetzt auf den Saisonbeginn in Katar freuen.»

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