Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Rückblicke: So kamen die Air Race-Stars zum Fliegen

Von Nadja James
Die Red Bull Air Race-Piloten Paul Bonhomme, Matt Hall, Pete McLeod, Nicolas Ivanoff, Michael Goulian und Martin Sonka erinnern sich an ihre Anfänge und an die Zeit, in der sie der Fliegerei verfallen sind.
Paul Bonhomme:

«Es war im Jahr 1977, an einem sonnigen Tag im August auf dem Booker Airfield», beginnt Bonhomme. «Meinen allerersten Kunstflug habe ich in einem K13-Glider bestritten. Bis heute kann ich mich noch an diese Ruhe und den Frieden erinnern und an dieses packende Gefühl von Freiheit. Etwas turbulenter und G-kräftiger war mein erster motorisierter Kunstflug am White Waltham Flugplatz in einer Chipmunk mit Bill Saewney. Er war zu der Zeit immer mit der Chipmunk unterwegs und einer der besten. Das Flugzeug hatte einen eigenen Geruch, an den ich mich noch bis heute erinnern kann. Es war eine Mischung aus Kerosin, Öl, Leder und dem, was Leute hinterlassen haben, denen der Kunstflug nicht so gut bekommen ist. Ich war nach diesem Flug zwar auch etwas wackelig auf den Beinen, aber es war eine unfassbar aufregende Erfahrung, die ich auf jeden Fall wiederholen wollte. Ich habe bei all’ meinen Flügen Logbuch geführt und so kann ich heute sagen, dass ich meinen ersten Outside Loop am 28. Oktober 1978 geflogen bin. Es war in einer Stampe, zusammen mit Richard Goode… Total verrückt für einen damals erst 14-Jährigen.»

Matt Hall:

«Bei meinem ersten Kunstflug war ich gerade mal sieben Jahre alt. Es war gemeinsam mit meinem Vater in Citabria», erinnert sich Hall. «Ich kann mich noch gut an dieses Gefühl im Bauch erinnern, das mich während der Figuren überkam. Nachher war ich mir nicht ganz sicher ob ich das überhaupt je wieder machen will. Aber ich bin dem Ganzen dann doch treu geblieben und habe mir als Teenager Stück für Stück mein Kunstflug-Rating in Citabria erarbeitet. Das «Clean Manoeuvring» habe ich aber erst sechs Monate später in der Royal Australian Air Force gelernt. Mein erstes Flugzeug in der RAAF war ein CT4 Trainer, ein Zweisitzer mit Kolbenmotor – bis zu dem Zeitpunkt war es das am höchsten motorisierte Flugzeug das ich je geflogen bin. Man kann sagen, dass ich mich total in diesen Flugzeugtyp verliebt habe und in das Gefühl, dass ich jederzeit in ein Flugzeug steigen kann und es bei voller Kontrolle durch die Luft werfen kann – und das alles ganz ohne Angst.»

Pete McLeod:

«Man kann fast schon sagen, dass ich in kleinen Flugzeugen aufgewachsen bin und daher auch nie Angst vorm Fliegen hatte. Mit dem Kunstflug bin ich das erste Mal während meiner Sicherheitsausbildung in Berührung gekommen, die ich absolviert habe, um ein noch besserer Buschpilot zu werden. Ich war von Anfang an begeistert und es gab für mich nichts Selbstverständlicheres, als mit einem Flugzeug in allen Höhen unterwegs zu sein. Wieso soll man sich an irgendwelche Limits halten, wenn es auch ganz anders geht? Dieses Gefühl, diese Mischung aus Leidenschaft für Geschwindigkeit, Kunstflug und Wettbewerb ist schnell zum Mittelpunkt meines Lebens geworden.»

Nicolas Ivanoff:

«Ganz am Anfang habe ich mich gar nicht für Flugzeuge interessiert, weil mir Autos viel wichtiger waren. Aber als ich mit 22 Jahren die Chance hatte, zum ersten Mal in ein Kunstflugzeug zu steigen, ist mir klar geworden, dass das genauso aufregend und verrückt wie Autofahren ist, wenn nicht sogar noch verrückter. Ab diesem Zeitpunkt habe ich all meine Zeit und Kraft darauf gerichtet, meine Kunstfluglizenz zu bekommen und als ich sie hatte, ging es für mich direkt weiter zu den Wettbewerben.»

Michael Goulian:

«Von meinem allerersten Flug an wusste ich, dass ich nichts so sehr im Leben machen wollte wie Kunstfliegen. Alleine die Herausforderung, einen dreidimensionalen Sport auszuüben war für mich Ansporn genug. Eines ist klar: ich werde ganz bestimmt niemals den Enthusiasmus verlieren, weder für den Sport noch für meine Gaben, die mir geschenkt wurden.»

Martin Sonka:

«Schon während meiner Gleitflugzeug-Ausbildung war ich verrückt danach Spins und Tail Sides auszuprobieren, und dabei war ich gerade mal 18. Sobald ich genügend Flugstunden zusammenhatte um meine Lizenz für den Gleit-Kunstflug zu bekommen, habe ich sie erfolgreich erstanden und sofort begonnen, an Wettbewerben teilzunehmen. Zwei Jahre später habe ich dann noch die Lizenz für den motorisierten Kunstflug dazu gemacht. Ich erinnere mich noch gut, wie natürlich und selbstverständlich sich die Kunstflüge angefühlt haben und wie fasziniert ich von diesem Gefühl der Freiheit war. Das bin ich immer noch.»

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