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Clubs müssen sparen

Von Rudi Hagen
Auch die B-Lizenz bietet guten Sport

Auch die B-Lizenz bietet guten Sport

Quo vadis Bahnsport? Zwei Nachrichten schreckten die Fans zuletzt auf: Der MSC Bad Zwischenahn fährt an seinem 60. Geburtstag kommenden Samstag ohne die Internationale Lizenzklasse.

Der MSC Harsewinkel hat sein für den 19. Juni geplantes Sandbahnrennen ganz abgesagt. SPEEDWEEK fragte bei den Verantwortlichen nach.

«Ja, es ist richtig, wir sind aus finanziellen Gründen im Club überein gekommen, ohne die kostenintensive A-Lizenz-Klasse zu fahren», sagt MSC-Vorsitzender Stefan Budden aus Bad Zwischenahn. «Die letzten beiden Rennen haben uns zu viel gekostet, und die Kosten fressen uns auf. Da sind einmal die Gebühren für das Stadion und für den Deutschen Motor Sport Bund sowie die Versicherungen. Dann müssen wir für die Maschinen und Leute der Bahndienste zahlen, dann sind da die Rennärzte, die Feuerwehr und das DRK – alle wollen eigentlich immer mehr Geld. Keiner kommt mehr für nichts in die Hand. Wir haben dann versucht, Fahrer mit I-Lizenz für wenig Geld zu engagieren, aber ein Feld haben wir nicht zusammenbekommen. So starten wir nationale Läufe, das kann auch toll werden. Und: Wenn am Samstag 500 Zuschauer zu uns kommen und Eintritt zahlen, haben wir noch etwas Geld über. Dann hätten wir im nächsten Jahr wieder mehr Möglichkeiten. Die Fans können jetzt mal zeigen, was ihnen ein Rennen in Bad Zwischenahn wert ist.»

Rennbeginn im Stadion an der Eyhauser Allee ist um 17 Uhr, das Training fängt schon um 15 Uhr an. Kinder bis 12 Jahren haben freien Eintritt, Erwachsene zahlen 7 €, Jugendliche, Ermässigte und Kurkarteninhaber 5 € Eintritt.

Am Start werden die B-Lizenz Seitenwagen, die B-Solisten und die Junioren-Klassen A und B sein. Dazu kommen die Oldie-Fahrer mit ihren historischen 500-ccm-JAP-Motorrädern aus den 60er- und 70er-Jahren. Mit den Briten Kevin Teager, Mick Cooke und Geoff Urben sowie den Deutschen Franz Greisel, Jürgen Bruckner und Hans von Weyhe sind ehemalige EM- und WM-Fahrer dabei.

In Harsewinkel stellt sich die Situation zum Teil anders dar. Auch hier wird aber der rückläufige Zuschauerzuspruch beklagt. «Wir hatten im letzten Jahr 800 Zuschauer, damit kommen wir aber nicht hin», erklärt MSC-Rennleiter Frank Lorke. «Wir haben keine Rücklagen und müssen zudem noch ein Darlehen für unsere Fahrerboxen zurückzahlen. Da wollten wir das Risiko eines weiteren Verlustes nicht eingehen.»

Die Bahnsport-Abteilung ist aber nicht die einzige beim MSC Harsewinkel. «Supermoto machen wir weiter, denn dank dieser und der Kart-Klasse mit seiner grossen Jugendgruppe geht es dem Club gut», betont Lorke. «Anders als beim Bahnsport, wo mit den Internationalen individuelle Verträge ausgehandelt werden, bezahlen die Sportler beim Supermoto jeweils 60 Euro Startgeld. Dieses Geld ist dann in der Clubkasse drin und kann für andere Dinge verwendet werden. Im nächsten Jahr sieht es dann wahrscheinlich schon wieder ganz anders aus, und wir werden auch wieder Sandbahnrennen auf unserer eigenen Bahn hier in Harsewinkel fahren.»

Probleme mit den Gerätschaften wie in Bad Zwischenahn gibt es in Harsewinkel nicht. Lorke: «Wir haben hier beste Beziehungen zur Firma Claas, die stellen die Trecker für den Bahndienst. Und in punkto Rennärzte hat unser Vorsitzender mit dem Krankenhaus Gütersloh eine besondere Regelung getroffen. Sollten wir einen Notfall haben, bringt der Krankenwagen gleich einen Notarzt mit, dann kann unser Rennarzt im Stadion bleiben und die Veranstaltung kann weitergehen. Das hat sich bewährt.»

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