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Jens Buchberger: Geld oder Knochen war nie sein Ding

Von Rudi Hagen
Jens Buchberger von den Motorradfreunden Niederelbe in Hechthausen

Jens Buchberger von den Motorradfreunden Niederelbe in Hechthausen

Seit fast 25 Jahren fährt Jens Buchberger sehr erfolgreich in der Klasse B-Lizenz Solo. Sein Jubiläumsrennen muss der Norddeutsche aber verschieben, denn er hat sich an der Schulter verletzt.

Jens Buchberger ist der «Mister» B-Lizenz. Der mittlerweile 52 Jahre alte, aber jung gebliebene, Rennfahrer aus Hemmoor im Landkreis Cuxhaven ist bisher 25 Jahre lang in dieser Klasse gefahren, hat aber nie den Einstieg mit einer A-Lizenz in die Internationale Klasse gemacht. Obwohl er es aus Sicht von Experten vom Leistungsvermögen her sicherlich hätte wagen können. SPEEDWEEK.com sprach mit Buchberger über seine Karriere.

Hallo Jens, am Sonntag hättest du auf deiner Heimbahn in Hechthausen dein 25-jähriges Jubiläum als B-Lizenz-Solist feiern können. Aber du fährst nicht. Warum?

Ich bin beim Rennen in Osnabrück leider in der Zielkurve gestürzt und habe mich dabei an der Schulter verletzt. Ich bin danach aber noch weiter Rennen gefahren, und sowohl in Werlte als auch tags darauf in Schwarme habe ich weitere Schläge in die lädierte Schulter bekommen. Da war klar, es muss was unternommen werden. Ich habe jetzt einen OP-Termin in Hamburg für Anfang November bekommen.

In Osnabrück sind ja immer Airfences installiert. Haben die dir eher geholfen oder eher nicht?

Eher nicht. Ich bin daran hängen geblieben, wären dort keine gewesen, wäre ich möglicherweise nur an der Planke entlang geschliddert und es wäre besser ausgegangen. Aber generell will ich nichts gegen die Airfences sagen. Beim Sturz von Stephan Katt vor zwei Jahren in Scheeßel beispielsweise waren sie schon sehr, sehr hilfreich.

Also fährt der 1. Vorsitzende der Motorradfreunde Niederelbe, der du ja im dritten Jahr bist, an diesem Sonntag beim Sandbahnrennen im Waldstadion an der B73 nicht mit?

Nein, meine Jubiläumsrunde wird auf 2025 verschoben, aber es lohnt sich trotzdem zu unserem Rennen zu kommen.

Rennleiter ist bei euch wieder Tim Scheunemann aus Augsburg. Der hat dann ja einen langen Weg gemacht.

Wie man es nimmt. Er ist ja mit seiner Johanna geheiratet, die von hier oben kommt. Auf jeden Fall hat er uns bei der Zusammenstellung der Fahrerfelder sehr geholfen. Bei den Gespannen sind unter anderem Markus Brandhofer/Sandra Mollema und die neuen DMSB-Meister Manuel Meier/Lena Siebert dabei. Und der Däne Kenneth Kruse Hansen fährt bei den Solisten mit.

Wie bist du eigentlich zum Bahnsport gekommen? Ich erinnere mich, dich schon in den 1990er-Jahren als Trial-Fahrer beim AC Rastede gesehen zu haben.

Ja, das stimmt. Ich bin auch zwei Jahre aktiv Auto-Trial gefahren und war auch beim Fischereihafenrennen in Bremerhaven mit einer gemieteten Straßenmaschine dabei. Damals in Rastede ist auf jeden Fall die Idee entstanden, am Tresen, um ehrlich zu sein, es einmal mit dem Langbahn-Motorrad auf der Grasbahn im Schlosspark zu versuchen. 1999 bin ich da dann das erste Mal gefahren, mit einer alten Combi von Simon Wigg und mit Hilfe von Helge Hü, der mir das Motorrad zusammengepusselt hat.

Du bist da also mit einer B-Lizenz eingestiegen und das bis heute. 25 Jahre lang. Irgendwie ungewöhnlich.

Mag sein, aber ich wollte keine A-Lizenz, denn ich musste jeden Tag mein Geld verdienen und ganz normal montags wieder auf der Arbeit sein. So ist der Bahnsport immer mein Hobby geblieben, bis heute. Und ich bin immer mit Kopf gefahren und habe während der Rennen immer mein Gehirn eingeschaltet. Bei den Internationalen hätte es immer geheißen «Geld oder Knochen”, das war nie mein Ding.

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