Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

SBK soll exklusive Gesellschaft wie MotoGP werden

Von Ivo Schützbach
SBK soll aus hochklassigen 24 Fahrern bestehen

SBK soll aus hochklassigen 24 Fahrern bestehen

In MotoGP bekamen die letzten Jahre mehrere Teams keinen Startplatz mehr, Promoter Dorna hat kontinuierlich die Qualität gesteigert. Für die Superbike-WM verfolgt die spanische Agentur die gleichen Pläne.

IodaRacing, PBR, AB Motoracing, Forward und Speedmaster haben ihre Plätze in der MotoGP-Klasse in den letzten Jahren verloren, diese finanzschwachen Teams waren bei WM-Vermarkter Dorna schon länger unerwünscht.

Nun will die spanische Agentur auch in der Superbike-WM aufräumen, das Ziel ist Qualität vor Quantität.

Jeder Superbike-Fahrer kostet die Dorna pro Jahr einen sechsstelligen Betrag, dieses Geld bekommen die Teams als Zuschüsse für die teuren Überseerennen.

Während viele Fans davon träumen 26, 28 oder 30 Fixstarter in der Superbike-WM zu sehen, geht die Entwicklung in die andere Richtung – mehr als 24 Fahrer wird es kaum geben. Die Dorna möchte aus der Superbike-WM einen ebenso exklusiven Kreis aus Teams und Fahrern machen, wie sie es in MotoGP tat. Durch die Exklusivität soll mittelfristig der Wert der Meisterschaft gesteigert werden, nur die besten Teams und Fahrer sollen mitmischen dürfen.

Teams wie Toth Yamaha, Grillini Kawasaki, VFT Ducati und Pedercini Kawasaki haben berechtigten Grund zur Sorge, wie bislang wird es mit ihnen nicht weitergehen.

Pedercini schickte dieses Jahr Anthony West mit einer werksnahen Kawasaki ZX-10R in die Rennen, der Australier brauste damit in Sepag auf Rang 5. Der Katari Saeed Al Sulaiti kommt mit seinem weit weniger guten Motorrad hingegen auf keinen grünen Zweig und hat mit ständigen technischen Problemen zu kämpfen. Teamchef Lucio Pedercini legt die Dorna nahe, lieber ein gutes Motorrad mit einem schnellen Piloten in die Rennen zu schicken, anstatt das Feld mit einem zweiten Bezahlfahrer aufzufüllen.

Wenn Toth Yamaha für 2017 kein erfolgversprechendes Konzept vorlegt, werden die Ungarn ihre zwei Plätze verlieren. Das Team steht maschinell und mit seinen Piloten Imre Toth und Peter Sebestyen auf verlorenem Posten.

Grillini Kawasaki präsentiert zwar eine tadellose Infrastruktur und hat auch eine der größten Hospitalitys im Paddock, doch auch das Team von Andrea Grillini bekommt Auflagen. Dominic Schmitter (22) muss sich dieses Jahr als einziger Kawasaki-Pilot im Feld mit einer zwei Jahre alten ZX-10R abquälen, Teamkollege Gianluca Vizziello (36) hat zwar eine 2016er-Kawa, sein besten Tage aber schon lange hinter sich.

Vorbei sind die Zeiten, als ein Team einen x-beliebigen Fahrer unter Vertrag nahm und die Dorna diesen ohne Widerspruch akzeptierte. Im GP-Sport gibt es schon lange ein Selektions-Komitee, bestehend aus Vertretern der Teamvereinigung IRTA, dem Motorrad-Weltverband FIM und der Dorna. In SBK liegt das letzte Wort bei Sportdirektor Gregorio Lavilla, selbst langjähriger Superbike-WM-Pilot (12 Podestplätze).

Piloten wie Toth, Sebestyen, Vizziello aber auch Al Sulaiti, Schmitter und Menghi werden für 2017 nicht ohne Weiteres einen WM-Platz bekommen.

Dafür stehen andere Teams und Fahrer bereits in den Startlöchern.

Bestätigt ist der Aufstieg von Randy Krummenacher mit Puccetti Kawasaki in die Superbike-WM.

Gestern hat SPEEDWEEK.com aufgedeckt, dass es Pläne von Ducati-Hauptsponsor Aruba gibt, seinen Superstock-1000-Piloten Leandro Mercado aus dem Junior-Team in die Weltmeisterschaft zu befördern.

Und Guandalini Yamaha möchte Riccardo Russo in die höchste Klasse bringen.

Kommen diese drei Fahrer, müssen drei freie Plätze geschaffen werden, um das angestrebte Maximum von 24 Piloten nicht zu übersteigen. Stand heute werden dann die Plätze von Toth Yamaha sowie einer von Pedercini Kawasaki gestrichen.

Daraus ergäbe sich folgende Teamübersicht:

2 Kawasaki: Tom Sykes (GB), Jonathan Rea (GB)

2 Honda: Nicky Hayden (USA), Stefan Bradl (D)

2 Pata Yamaha: Alex Lowes (GB), Michael van der Mark (NL)

2 Milwaukee Aprilia: Eugene Laverty (IRL), Lorenzo Savadori (I)

2 Althea BMW: Markus Reiterberger (D), Jordi Torres (E)

2 Aruba.it Ducati: Chaz Davies (GB), Marco Melandri (I)

1 MV Agusta: Leon Camier (GB)

1 GoEleven Kawasaki: Roman Ramos (E)

1 Puccetti Kawasaki: Randy Krummenacher (CH)

1 Barni Ducati: Javier Fores (E)

1 Pedercini Kawasaki: Anthony West? Leon Haslam?

2 Grillini Kawasaki: Ondrej Jezek? Dominic Schmitter?

1 VFT Ducati: Fabio Menghi?

2 IodaRacing? Alex De Angelis?

1 Aruba Ducati ? : Leandro Mercado?

1 Guandalini Yamaha ? : Riccardo Russo?

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