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Markus Reiterberger auf dem letzten Meter abgefangen

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger vor Roman Ramos (40) und Alex De Angelis (15)

Markus Reiterberger vor Roman Ramos (40) und Alex De Angelis (15)

Die Plätze 12 und 13 in Australien sind für Markus Reiterberger (Althea BMW) ein solider Superbike-WM-Auftakt. «Letztes Jahr ist so viel passiert, die Leute müssen mir und dem Team etwas Zeit geben», meint er.

«Mein Start war super, mein Elektroniker hat die Launch-Control echt gut eingestellt», erzählte Markus Reiterberger nach dem zweiten Superbike-Rennen auf Phillip Island. «In der ersten Runde habe ich einen Haufen Plätze gut gemacht, ich war sogar Neunter. Es war heißer und noch rutschiger als am Samstag, ich habe versucht in der Gruppe vor mir mitzufahren, war aber zu langsam. Ich bin zurückgefallen bis auf Platz 12, den konnte ich fast das ganze Rennen halten.»

Reiti fuhr in einer Fünfergruppe mit Alex De Angelis, der feiert heute seinen 33. Geburtstag, Wildcard Joshua Brookes, Roman Ramos und Stefan Bradl. «Ab und zu hat mich einer überholt, ich konnte aber meistens gleich wieder kontern», hielt der Bayer fest. «Meine Schwachstelle war die letzte Kurve. Ich habe dort viel probiert, konnte mich aber nicht wirklich verbessen. Wenigstens habe ich es geschafft, dass ich die ganze Zeit den Pulk hinter mir halten konnte. Ausgerechnet in der letzten Runde, in der letzten Kurve war ich ein bisschen weiter außen, hatte einen kleinen Rutscher und schon waren zwei innen durch. Jetzt habe ich zwei Plätze verloren.»

De Angelis und Brookes beschleunigten Reiti bis zum Zielstrich aus, zu Platz 11 fehlen ihm nur 0,118 Sekunden.

«Vom Unterhaltungsfaktor war das Rennen recht spannend für mich», fasste Reiterberger im Exklusiv-Gespräch mit SPEEDWEEK.com zusammen. «Die Position ist nicht das, was wir uns wünschen. Jetzt habe ich mal ein paar Punkte ins Ziel gebracht – wir haben genügend Raum für Verbesserungen. Bradl und De Angelis hatte ich kurz vor mir, da sah ich gleich, dass ich die meiste Zeit am Kurveneingang verliere. Das ist und bleibt die Schwachstelle. Die langen Kurven in voller Schräglage haben mir auch das Genick gebrochen.»

«Der Rückstand ist brutal viel», meinte Reiti zu seinen 25,197 sec Distanz auf den zweifachen Sieger Jonathan Rea aus dem Kawasaki-Werksteam. «Meine Pace war ziemlich gleich wie am Samstag, nur haben sie da an der Spitze ziemlich abgedreht und fuhren einige 1:33er-Runden – heute nicht. Ich fuhr die gleichen Einstellungen und fühlte mich gleich gut.»

Passen alte Teile zum neuen Bike?

Von Phillip Island geht es weiter nach Thailand, Reiterberger wird dort einige Tage ausspannen, um sich perfekt an die Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit anzupassen.

In Thailand eroberte Reiti letztes Jahr mit Platz 5 sein bestes Ergebnis. Taugt dir diese Strecke speziell? «Letztes Jahr hatte ich einen typischen Stop-and-go-Style, deshalb kam uns die Strecke entgegen, ich konnte das gut ausspielen», erklärte er. «Damals habe ich mich super gefühlt auf dem Bike. Ich hoffe, dass ich die gleichen Einstellungen fahren kann wie damals, und dass ich auf der Bremse meine Stärke wieder ausspielen kann. Momentan ist das aber eher eine Schwäche von uns.»

Funktionieren diese Einstellungen mit dem 2017-Bike? Reiti: «Die Teile können wir 1 zu 1 hinbauen, nur die Schwinge und die Umlenkung sind anders. Aber ich denke nicht, dass da so ein großer Unterschied ist. Ich habe noch nicht mit dem Team gesprochen, was geplant ist. Aber das momentane Setting fahren, ist brutal hart. Das haben wir in Portimao beim Test eingebaut, um das Vertrauen auf der Bremse wieder zu finden. Aber das ist einen Tick zu brachial für mich.»

Obwohl seine schwere Wirbelverletzung bereits über ein halbes Jahr zurückliegt, ist Markus Reiterberger noch nicht komplett genesen – an die große Glocke hängt er das nicht.

«Letztes Jahr ist so viel passiert, die Leute müssen mir und dem Team etwas Zeit geben, ich hab das zum Teil noch gar nicht richtig verarbeitet», meinte der BMW-Youngster. «An diesem ersten Rennwochenende habe ich mich einen Mückenschiss gesteigert, das ist ein positiver Ansatz, den wir weiterverfolgen werden. Freilich könnte ich jetzt sagen, was alles schlecht ist – aber das nützt nichts. Ich muss positiv denken und weitermachen. Alles schlecht reden und sich kaputt machen lassen, nützt nichts. Ich kann die Situation nicht ändern und versuche Stück für Stück an meine Referenz Jordi Torres heranzukommen. Ich hoffe, dass ich das die nächsten Rennen schaffe, damit ich wieder auf gleicher Höhe bin.»

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