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Honda nicht bereit für Umstellung auf Magneti Marelli

Von Ivo Schützbach
Honda muss die Elektronik für 2018 bis zum Superbike-WM-WM-Lauf in Aragón (15.4.) homologieren. Nach dem Assen-Test hat Honda eine Fristverlängerung beantragt.

Die Entscheidung ist gefallen: Nach vier Jahren mit der Elektronik von Cosworth wird Honda auf die Motorsteuerung von Magneti Marelli umrüsten. Wann das geschieht, ist noch nicht sicher.

SBK-Technikchef Scott Smart hat Honda eine Frist bis Aragón Mitte April eingeräumt, um die 2018 für alle Honda-Teams verbindliche Elektronik zu homologieren. Weil die Marelli-Elektronik auch nach drei Testtagen in Assen nicht auf dem Stand von Cosworth ist, hat Honda Motor Europe eine Fristverlängerung beantragt, aber noch keine Antwort erhalten.

Von der Superbike-WM in Thailand flog Red-Bull-Pilot Leon Camier für einen Tag nach Hause in Andorra, dann ging es für den Engländer weiter zum Assen-Test. Dort konnte er nach dem Test in Monteblanco Mitte März weiter mit der Elektronik von Magneti Marelli üben. Abgesehen von der ersten Session, als es noch feuchte Stellen auf der Strecke gab, waren die Bedingungen in den Niederlanden okay.

«Wir müssen noch viel verbessern», fasste Camier seine Erkenntnisse gegenüber SPEEDWEEK.com zusammen. «Die erste Session haben wir darauf verwendet, dass alles korrekt funktioniert. Dass das Ride-by-wire und die Gangwechsel passen. Wir sind nicht dort, wo wir sein sollten.»

Aus unbekannten Gründen brachte es der weltgrößte Motorrad-Hersteller, der 2017 mit Magneti Marelli die MotoGP-WM gewann und beim Langstreckenklassiker in Suzuka ebenfalls auf das italienische Produkt vertraut, nicht auf die Reihe, dass zum ersten Wintertest im November 2017 ein funktionierendes Marelli-System installiert war, obwohl auf dem Prüfstand seit letzten September damit gearbeitet wird. Bis heute haben sie nicht alle Teile, die benötigt werden.

In Australien und Thailand war nur das Honda-Satelliten-Team Triple-M mit der Marelli-ECU unterwegs, Red Bull Honda trat mit Cosworth an. Im Fall Camier mit durchschlagendem Erfolg: Der 31-Jährige zeigte starke Trainingsleistungen am Freitag (sechster Platz, nur 0,204 sec hinter der Spitze) und sorgte mit Startplatz 3 für das beste Superpole-Ergebnis der neuen Fireblade. Im ersten Rennen wurde er Vierter, nur 0,863 sec hinter Chaz Davies (Ducati) auf Platz 3.

Sollte die FIM darauf bestehen, dass Aragón der Stichtag für die Elektronik-Homologation bleibt, und das Red-Bull-Team den Rest der Saison mit Magneti Marelli fahren will, dann befürchtet Camier erst einmal einen Schritt zurück.

«Wir brauchen Zeit und mehr Tests», unterstrich der Buriram-Vierte. «Die Einstellungen während eines Rennwochenendes zu machen, ist nicht gut. Wir gehen davon aus, dass das Marelli-System in Zukunft potenziell besser ist. Furchteinflößend ist aber, dass es für eine Weile erst mal rückwärts gehen wird, bis wir alles auf die Reihe kriegen. Ich kann aber nicht sagen, wie lange das dauern wird. Die Situation ist nicht ideal und auch nicht gut. Ideal wäre, wenn wir ein paar mehr Rennen Zeit bekommen und noch mal zum Testen können. Aber wenn wir Aragón damit fahren müssen, dann ist es so. Dann haben wir halt ein paar schlechte Rennen und kommen hoffentlich möglichst schnell aus dem Tief.»

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