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Davide Giugliano: Kein Bock auf drittklassige Teams

Von Ivo Schützbach
Davie Giugliano

Davie Giugliano

Mindestens noch beim Superbike-WM-Event in Assen ersetzt Davide Giugliano bei Milwaukee Aprilia den verletzten Eugene Laverty. «Für 2018 hatte ich kein Angebot von einem Topteam», bedauert der Römer.

Nach der Saison 2016 verlor Davide Giugliano seinen Platz im Ducati-Werksteam in der Superbike-WM an Marco Melandri. Der heute 28-Jährige kam nirgends sonst unter und wechselte in die Britische Superbike-Meisterschaft. Dort lief es nicht, nach einem Sturz in Brands Hatch fiel der Italiener wegen Schmerzen im Knie und Nacken für Wochen aus. Mitte Juni trennten sich das Team Tyco BMW und er im gegenseitigen Einvernehmen.

2017 sprang der Römer für vier Events bei Red Bull Honda ein, im Regen von Magny-Cours glänzte er als Achter.

Für 2018 fand Giugliano kein Team. Bei seinem Feuerwehreinsatz als Ersatz für den verletzten Eugene Laverty bei Milwaukee Aprilia, zog er sich am vergangenen Wochenende in Aragón mit den Rängen 13 und 19 aus der Affäre. Dass es im zweiten Lauf nicht für Punkte reichte, lag an einem ungeplanten Boxenstopp. «Ich ließ den Hinterreifen wechseln, denn wegen der höheren Asphalttemperatur konnte ich mit dem harten Hinterreifen nichts ausrichten. Das war sicherer, ich wollte keinen Sturz riskieren», so der Superstock-1000-Champion von 2011.

SPEEDWEEK.com sprach mit Giugliano, wie es weitergeht.

Davide, nach deinem Einsatz für Red Bull Honda letztes Jahr wärst du gerne in der Superbike-WM geblieben. Hattest du für 2018 keine Angebote?

Ich hatte Angebote, aber von keinem Topteam.

Wie kam der Kontakt zu Milwaukee-Teamchef Shaun Muir zustande?

Als klar war, dass Laverty nach seinem schlimmen Crash verletzungsbedingt ausfällt, rief Shaun mein Management an, wir einigten uns schnell. Es hat mich überrascht, dass er mich haben wollte. Milwaukee ist ein Topteam mit einem sehr guten Motorrad – ich saß zuhause herum.

Darum bewerte ich das Wochenende auch als gut. Ich saß zum ersten Mal am Freitag auf dem Motorrad und habe mich Schritt für Schritt gesteigert.

Was hast du seit deinem letzten Renneinsatz in Katar im November getrieben?

Ich trainierte jeden Tag. Mein Leben besteht aus Training, meiner Familie und meinem Motorrad. Bei meinem Haus habe ich eine Supermoto-Strecke. Ich trainiere viel Supermoto, aber auch im Fitnessstudio.

Der Deal mit Shaun Muir ist vorläufig nur für Aragón und Assen?

Ja.

Laverty sagte, er werde erst für Donington Park zurückkommen. Du könntest also auch in Imola fahren?

In Imola mit Aprilia zu fahren, wäre wie früher. Das ist Italien pur, ich liebe die Strecke in Imola. Ich würde es aber bevorzugen, dass Eugene wieder gesund ist.

Du kanntest die Aprilia RSV4 aus der Saison 2013, als du sie für das Althea-Team gefahren bist. Lässt sich die Maschine von heute mit der damaligen vergleichen?

Das jetzige Bike ist ganz anders. Wegen der neuen Regeln hat es weniger Motorleistung, insgesamt wurde es aber deutlich verbessert. Es ist handlicher, die Sitzposition ist viel besser. Ich als groß gewachsener Fahrer habe früher kaum auf das Bike gepasst.

Kannst du beurteilen, weshalb Aprilia mit reinrassigen Werksmaschinen letztes Jahr und auch diese Saison hinterherfährt?

Dafür ist es noch zu früh. Ich habe das Motorrad nie getestet, ich saß am Rennwochenende zum ersten Mal drauf. Deshalb hatten wir nicht so viel Zeit, uns eingehend darüber zu unterhalten. Das Motorrad verfügt über enormes Potenzial. Ich gehe davon aus, dass sie sich in der Meisterschaft deutlich verbessern werden.

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