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Fast-Katastrophe: Sykes grollt über «dummen» Rinaldi

Von Ivo Schützbach
Tom Sykes war erregt wie selten

Tom Sykes war erregt wie selten

Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes ist schwer aus der Fassung zu bringen, nach der Superpole der Superbike-WM in Assen war er auf 180: «Ich ging zu Rinaldi hin und sagte ihm, dass sein Verhalten dumm war.»

Mit 43 Pole-Positions hat Tom Sykes gleich viele auf dem Konto wie Rekordhalter Troy Corser. Seit Ende Februar 2018 wartet der Engländer darauf, dass ihm Nummer 44 gelingt. In Assen wurde es nur Startplatz 6, um ein Haar wäre die Superpole in einer Katastrophe geendet.

«Für meinen Startplatz muss ich mich bei Rinaldi bedanken», meinte Sykes sarkastisch. «In der Superpole gab es ein heilloses Durcheinander, wir können uns glücklich schätzen, dass niemand verletzt wurde. Ich war auf einer schnellen Runde, vierter Gang in der letzten Linkskurve, und er fuhr spazieren. Offensichtlich war er unentschlossen, ob er noch eine Runde oder in die Boxengasse fahren soll. Wenn du auf einer schnelle Runde bist, dann nützt du die gesamte Breite der Strecke. An dieser Stelle bist du nahe am Boxengasseneingang, bevor du nach außen ziehst, hart bremst und in die Schikane einlenkst. Er führte sich auf wie ein Hobby-Fahrer, er hatte keine Ahnung, was um ihn herum los war. Ich war mindestens 100 km/h schneller als er – ich verfehlte ihn nur um 40 Zentimeter. Wäre ich in ihn gekracht, wäre unser beider Wochenende vorüber gewesen – möglicherweise Schlimmeres.»

Die Rennleitung teilt Sykes’ Meinung, Rinaldi wird für das zweite Rennen in Assen um drei Startplätze nach hinten strafversetzt.

Die Ausrede, dass der 22-jährige Superstock-1000-Champion aus Unerfahrenheit so handelte, ließ Sykes nicht gelten. «Jesus, das ist das Erste, was einem im Rennsport beigebracht wird», hielt der Weltmeister von 2013 gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Wenn du auf keiner schnellen Runde bist, geh aus dem Weg und pass auf. Ich war wütend, ging zu ihm hin und sagte, dass das dumm war. Es ist dumm, in diesem Streckenabschnitt nicht aufzupassen. Er laberte dann herum, dass er mich nicht gesehen hätte, so ein Bullshit. Was er abzog, hätte beinahe eine Katastrophe verursacht.»

Sykes Rennen ist schnell zusammengefasst. Von Startplatz 6 kämpfte er Alex Lowes (Pata Yamaha), Javier Fores (Barni Ducati) und Marco Melandri (Aruba Ducati) nieder, in der letzten Runde klebte er Chaz Davies am Hinterrad und verfehlte Rang 3 nur um 0,131 sec. «Ihn zu überholen, war unmöglich», versicherte Sykes. «Er fuhr genau dort, wo ich hätte sein müssen, um eine Chance zu haben. Ich war am Limit, auf der Bremse konnte ich ihn nicht schlagen. Eine Schande, ich habe schon das ganze Wochenende den Speed, um zu gewinnen.»

Das zweite Rennen am Sonntag darf Sykes als Vierter des Samstag-Rennens von Pole-Position in Angriff nehmen. In der Weltmeisterschaft liegt der Engländer nach sieben von 26 Läufen mit 76 Punkten auf Platz 6.

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