Laverty-Crash: Die Theorie hinter dem Bremsversagen

Von Ivo Schützbach
Nach seinem Horrorsturz am Samstag auf dem Chang Circuit in Buriram, musste Eugene Laverty (Go Eleven Ducati) auf beide Superbike-Rennen am Sonntag verzichten. «Es war zu gefährlich», so Teammanager Denis Sacchetti.

Es war einer der bangsten Momente in seinem Leben: In der zweiten Runde des ersten Superbike-Rennens in Thailand hatte Eugene Laverty am Samstagnachmittag vor der letzten Kurve trotz mehrfachem Nachgreifen keinen Bremsdruck. Bei 200 km/h sprang der Nordire von seiner Ducati V4R ab, diese schlug wie ein Torpedo in die Streckenbegrenzung ein, wurde hochgeschleudert und quasi auseinandergerissen.

«In den Daten sieht man, dass ich den Bremshebel dreimal zog und nichts passierte», erklärte der 32-Jährige. «Wir versuchen herauszufinden, was da los war. Irgendetwas passierte mit der Bremsanlage. Ob es mechanisch, hydraulisch oder sonst was war, wissen wir noch nicht.»

Marco Zambenedetti, der Technische Koordinator von Ducati Corse, hielt fest: «Obwohl das Motorrad völlig zerstört wurde, haben wir versucht die möglichen Gründe herauszufinden. Mit absoluter Sicherheit können wir es noch nicht sagen. Wir müssen weitere detaillierte Untersuchungen anstellen, bevor wir ein endgültiges Urteil fällen können.»

Fürs Warm-up am Sonntagmorgen und das Sprintrennen (Start 13 Uhr Ortszeit) schaffte es das Team Go Eleven nicht, für Laverty ein neues Motorrad aufzubauen.

«Weil wir uns erst im November für dieses Projekt entschieden, hatten wir für Australien und Thailand noch nicht alle Ersatzteile», erzählte Teammanager Denis Sacchetti SPEEDWEEK.com. «Ducati hat alles unternommen, um uns unter die Arme zu greifen, sie haben uns jene Teile gegeben, die uns fehlten.»

Für das zweite Hauptrennen am Sonntagnachmittag (Start 16 Uhr Ortszeit) war Lavertys Bike bereit, verlor aber in der Startaufstellung Öl. Daraufhin blies das Team den Start ab.

In der Gesamtwertung liegt der Vizeweltmeister von 2013 nach der Nullrunde in Thailand mit zwölf Punkten auf Platz 14.

Bei Ducati ist zu hören, dass es sich bei dem Bremsversagen um einen Mechanikerfehler gehandelt haben könnte. Sacchetti winkt ab: «Nach FP3 wurden die Bremsbeläge gewechselt, danach hat niemand die Bremsanlage angefasst. In der Superpole, der Aufwärmrunde und in den ersten beiden Rennrunden war alles gut. Ich wüsste nicht, was ein Mechaniker hätte falsch gemacht haben sollen. Wir haben zusammen mit Brembo alles geprüft, nicht eine Schraube war locker.»

Es liegt der Verdacht nahe, dass es durch eine schadhafte Leitung einen Druckverlust in der Hydraulik gab. Diese Theorie wird von der Aussage Lavertys untermauert, dass er trotz dreimal pumpen keinen Druck am Bremshebel spürte.

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