MotoGP: Ducati rüstet die GP23 ab

Álvaro Bautista (Honda): Pirelli die besten Reifen

Von Kay Hettich
Alvaro Bautista beim Saisonfinale 2019 in Katar mit der Aruba Ducati

Alvaro Bautista beim Saisonfinale 2019 in Katar mit der Aruba Ducati

Als Álvaro Bautista im Winter 2019 zum ersten Mal die Superbike-Reifen von Pirelli probierte, war er geschockt. Seine Meinung hat der Honda-Pilot seitdem grundlegend geändert.

Mit 16 Laufsiegen zwang Álvaro Bautista 2019 Superbike-Platzhirsch Jonathan Rea beinahe in die Knie, wegen einer unfassbaren Sturzserie beendete der Spanier seine Rookie-Saison in der seriennahen Weltmeisterschaft aber nur als Vizeweltmeister.

Für den damaligen Ducati-Piloten war vieles neu: Es war die erste Saison der Panigale V4R, es gab neue Rennstrecken und vor allem die Einheisreifen von Pirelli gaben ihm Rätsel auf. Einheitsreifen.

«Meinen ersten Run ... habe ich mit Regenreifen absolviert. Ich kam aber nach nur einer Runde wieder rein, weil sich der Reifen wie Pudding angefühlt hat. Mit dem Slick war es nicht so viel anders, sie rutschten immer noch sehr», ätzte Bautista bei seinem ersten Superbike-Test in Jerez.

Nach der Superbike-WM 2019 hat sich der 35-Jährige nicht nur an die Pirelli-Reifen gewöhnt, er revidierte sogar seine Meinung – gerade im Vergleich zu MotoGP-Reifen von Bridgestone und Michelin, die er zuvor bevorzugte.

«Es gibt einen großen Unterschied zwischen den drei Herstellern», sagte Bautista beim Youtube-Channel 'MotoGP Round Table'. «Bridgestone hatte seine Stärke im Vorderreifen: Sie vermittelten ein großartiges Gefühl und man konnte von Anfang bis Ende hart pushen. Es war jedoch schwierig, den Hinterreifen zu managen – es dauerte ein paar Runden, um ihn auf Temperatur zu bringen. Wenn man sie zu früh ans Limit brachte, stürzte man ohne Vorwarnung. Später wurde das besser.»

«Bei Michelin ist es umgekehrt: Von hinten bekommt man ein gutes Gefühl, zum Vorderreifen hat man aber wenig Vertragen. Der Hinterreifen schiebt und bringt den Vorderreifen in Schwierigkeiten. Die Bikes wurden halt mit Bridgestone entwickelt», erklärte Bautista weiter. «Bei Pirelli sind die Empfindungen völlig anders: Am Anfang hatte ich den Eindruck, als würde sich das Bike stark bewegen. Aber man hat ein großartiges Gefühl auf dem Bike. Man spürt die Front, man spürt das Limit und man merkt bevor er wegrutscht. Sie sind meine Wahl, denn sie funktionieren in jedem Zustand – egal ab heiß, kalt oder dazwischen. Vielleicht liegt es daran dass Bridgestone und Michelin für Prototypen gebaut sind und deshalb steifer sind. Mit Pirelli fühle ich mich aber viel wohler.»

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