Eugene Laverty erläutert die Schwachstellen der BMW

Von Tim Althof
Lavertys Höhepunkt 2020 wurde gleich in Kurve 1 zersplittert: Nach Pole-Position in Magny-Cours folgte der Sturz!

Lavertys Höhepunkt 2020 wurde gleich in Kurve 1 zersplittert: Nach Pole-Position in Magny-Cours folgte der Sturz!

Nach der verkorksten Saison 2020 mit dem BMW-Werksteam in der Superbike-WM verlor Eugene Laverty seinen Platz an Michael van der Mark. Diese Saison fährt er für RC Squadra Corse, doch eine Prognose wagt er noch nicht.

BMW Motorrad unterhält die Fans der Superbike-WM in dieser Winterpause mit Live-Videos auf Social Media. Nachdem Michael van der Mark den Zuschauern letzte Woche Rede und Antwort stand, war Eugene Laverty am Mittwochabend auf dem Facebook-Kanal des deutschen Motorradherstellers zu sehen. Der Nordire, der in diesem Jahr für das Privatteam RC Squadra Corse auf einer nagelneuen BMW M 1000 RR an den Start geht, sprach über seine Aktivitäten im Winter, über seine Erfahrungen mit dem Bike und über die Erwartungen in der kommenden Saison.

«Ich habe mir im Winter eine Auszeit genommen, denn nach einigen Verletzungen in den letzten Jahren war eine Pause bitter nötig», begann der 34-Jährige das Gespräch. «Als Rennfahrer ist es aber meist nicht so einfach abzuschalten, nach kurzer Zeit ist man meistens zurück auf dem Motorrad. Diesmal musste ich mich aber zurückhalten, denn im Dezember hatte ich eine OP an meinem rechten Arm, um Metall zu entfernen. Nun fühle ich mich deutlich besser, Doktor Mir hat gute Arbeit geleistet und ich konnte im Januar mit dem Training beginnen.»

Laverty ist es aus den letzten Jahren gewöhnt, sein Team nach nur einer Saison zu wechseln, doch immerhin bliebt er dem Hersteller treu. «Es ist schön, endlich ein Bike zwei Jahre hintereinander fahren zu können, das ist in der Superbike-WM extrem wichtig, wie man bei Jonathan Rea sieht, der einen Sieg nach dem anderen mit seinem Team einfährt», so der Nordire, der anschließend betonte: «Im letzten Jahr haben wir so hart mit BMW an der Entwicklung gearbeitet, deshalb wollte ich unbedingt auf diesem Motorrad bleiben. Ich weiß in etwa, wie das Bike funktioniert und wenn wir diesen Monat gutes Wetter bei den Tests haben werden, bin ich sehr zuversichtlich für die weitere Entwicklung.»

«Das neue Modell ist eine Weiterentwicklung der letzjährigen BMW, der große Unterschied der M 1000 RR zur S 1000 RR ist die Leistung, denn wir können deutlich mehr Umdrehungen aus dem Motor herausholen und sind deshalb hoffentlich um einiges schneller. Hinzu kommt die Wirkung der Winglets. Heutzutage hast du an den Bikes so viel Leistung, dass es schwierig ist, die Maschine zu steuern, darum könnten die Wings hilfreich sein. Wir werden anfangs mit dem Set-up der letzten Saison starten und dann einen weiteren Schritt machen. Der Vergleich zwischen dem Motorrad ohne Winglets und dem Bike mit den Flügeln steht ebenfalls auf dem Programm, um die Vor- und Nachteile zu verdeutlichen.»

Auch wenn Laverty nur ein Jahr im Werksteam von BMW unterwegs war, wird er 2021 eine wichtige Rolle für die Bayern in der Superbike-WM übernehmen. «Das Werksteam ist immer noch das Werksteam, aber es kann auch Vorteile haben, in einer werksunterstützten Mannschaft an den Start zu gehen, denn man ist nicht ganz so an die Vorgaben des Herstellers gebunden und kann etwas freier fahren», erklärte er und betonte gleich, wie wichtig die Testarbeit ist: «Nebenbei bin ich der Test- und Entwicklungsfahrer für BMW, deshalb werde ich so viel wie möglich mit dem Bike arbeiten.»

Auch wenn WorldSBK-Rookie Jonas Folger in erster Linie ein Gegner für den Vizeweltmeister von 2013 ist, bringt der Einstieg des Deutschen für Laverty große Vorteile mit sich. «Das Wichtigste ist, dass in dieser Saison vier starke Piloten auf der M 1000 RR sitzen werden. Im letzten Jahr war sehr viel Last auf den Schultern von Tom und mir, das war nicht so leicht, aber in diesem Jahr wurden die Fahrer verdoppelt und die Ingenieure bekommen nun deutlich mehr nützliche Daten von erfahrenen Piloten wie Michael van der Mark und Jonas Folger.»

«Nach dem letzten Jahr weiß ich, dass es Strecken im Kalender gibt, wo wir sehr stark sind und welche, wo wir viele Probleme haben, wie zum Beispiel beim Finale in Estoril. Auf den Kursen, wo wir sehr hart Bremsen müssen und wo langsame Kurven dominieren, leiden wir am meisten. Auf Strecken mit flüssigen Passagen hingegen liegt die BMW hervorragend und wir haben gute Chancen auf starke Ergebnisse», blickte der BMW-Pilot zurück.

«Wir müssen das Motorrad in den Schwachstellen verbessern und an der Beschleunigung aus den langsamen Kehren arbeiten. Ich bin für die kommende Saison sehr optimistisch, denn das Motorrad hat einige positive Aspekte, sonst hätten wir letztes Jahr in Magny-Cours nicht auf der Pole-Position gestanden, aber ich wage keine Prognose, wo wir am Ende des Jahres landen werden.»

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