Zweifel an SBK-Event in Most: «Die trifft der Schlag»

Von Ivo Schützbach und Esther Babel
Das Autodrom Most ist schön in die Landschaft eingebettet

Das Autodrom Most ist schön in die Landschaft eingebettet

Vom 6. bis 8. August gastiert die Superbike-WM erstmals in Most. Nachdem Mitte Juni die IDM auf der Strecke in Nordböhmen war, sind sich deren Fahrer einig: Für die WM muss einiges verbessert werden.

Most in Tschechien und Navarra in Nordspanien rückten erst nachträglich in den Kalender der Superbike-WM 2021, weil Promoter Dorna zusätzliche Austragungsorte brauchte, um abgesagte Rennen zu kompensieren. In Spanien gab es mit Barcelona, Jerez und Aragon bereits vorher drei Events, außerdem zwei in Portugal. Und Rennen in Tschechien machen weder für die Motorrad-Industrie noch die Sponsoren der Serie aus Marketingsicht viel Sinn. «Wir hätten lieber Veranstaltungen in Indonesien, Malaysia, Thailand oder China und in den USA», sagte ein Pirelli-Mitarbeiter.

Dafür freuen sich die Fans in Deutschland über den Austragungsort Most, das Autodrom liegt nur zirka 100 Kilometer von Zwickau, Chemnitz und Dresden entfernt. Da es auch dieses Jahr keinen SBK-Event in Deutschland gibt, ist Most neben Assen die naheliegende Möglichkeit für einen Besuch. Besonders reizvoll: Die Rennen am 7./8. August dürfen vor vollen Zuschauerrängen stattfinden, der Vorverkauf läuft.

Mitte Juni hatte die IDM ihren zweiten Event in Most, auf deutsch heißt die 70.000-Einwohner-Stadt übrigens Brüx. Viele aus dem IDM-Tross wunderte sich, dass eine hochkarätige Rennserie wie die Superbike-WM nach Most kommt – und gleich einen Fünf-Jahres-Vertrag dafür abschließt.

«Etwa zwei Drittel der Strecke sind sehr gut asphaltiert», sagte IDM-Leader Dominic Schmitter, der mehrere Jahre Weltmeisterschaft fuhr. «Dagegen ist das erste Drittel schon fast eine Zumutung. Die Bodenwellen gehen ja noch, aber das Bitumen ragte stellenweise aus dem Asphalt. Das haben sie dann weggebrannt, jetzt fährt man dort wie auf Glas. In voller Schräglage geht einem da schnell das Vorderrad weg.»

«Die Strecke ist klein und viele Stellen sind nicht sicher», urteilte Vladimir Leonov. «Wenn man da einen kleinen Fehler macht, landet man direkt im Graben. Mit dem Superbike ist es knifflig. Wenn man einen Fehler macht, verliert man gleich richtig viel. Es hat mich ein wenig an Monza erinnert, mit der ähnlichen Schikane. Ich finde die erste Schikane in Most nicht so gut und verstehe nicht, warum man da einen anderen Asphalt gelassen hat. Ich schätze, das ist noch der alte Belag.»

«Most ist halt old-school», bricht Luca Grünwald eine Lanze. «Das Layout ist gut und die Strecke ist schön in die Landschaft gebaut. Große Teile der Strecke sind in einem guten Zustand, aber es gibt halt ein paar so Ecken. An der ersten Schikane hauptsächlich, aber man kann sich an jeder Strecke solche Punkte suchen. Der WM-Termin ist der Maßstab, das Fahrerlager sehe ich als die größere Herausforderung. Hinter den Boxen ist nicht viel Platz. Die trifft der Schlag, wenn sie das zum ersten Mal sehen.»

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