Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Warum sich Ben Spies über Garrett Gerloff ärgerte

Von Kay Hettich
Ben Spies

Ben Spies

Den Wechsel von der MotoAmerica in die Superbike-WM hat Garrett Gerloff auch seinem Manager Ben Spies zu verdanken. Trotz einer enttäuschenden Saison 2021 glaubt der Champion von 2009 weiter fest an seinen Landsmann.

Garrett Gerloff schlug in der Superbike-WM 2020 ein wie eine Bombe. Im Yamaha-Satelliten-Team GRT fuhr der US-Amerikaner drei Podestplätze ein und war bester Rookie, den viele für die diesjährige Saison im Werksteam gerne gesehen hätten, doch er blieb Aushängeschild im Junior-Team.

Der 26-Jährige begann die Superbike-WM 2021 stark: In den ersten 14 Rennen holte zwei Top-3 und vier weitere Top-5-Ergebnisse. Einziges Finish außerhalb der Top-10 war ein zwölfter Platz in Misano, als er nur von Platz 21 startete.

Dann passierte der Zwischenfall in Assen im zweiten Lauf, als Gerloff Yamaha-Star Toprak Razgatlioglu vom Motorrad rammte und später selbst stürzte. Fortan agierte er unauffällig und ging im breiten Mittelfeld unter. Erst gegen Saisonende kam er wieder in Schwung.

Kritisch verfolgte auch Ben Spies die Saison seines Landsmanns. Spies gewann 2009 als Rookie und erster Yamaha-Pilot überhaupt die Superbike-Weltmeisterschaft. Nach seiner eigenen Karriere betätigt er sich als Fahrermanager, unter anderem von Gerloff.

«Ich bin frustriert, und das sage ich zu 100 Prozent in Bezug auf Garrett», sagte Spies bei WorldSBK. «Ich fühle mich schlecht, denn ja, er hat Anfang des Jahres einige Fehler gemacht und für ein bisschen Aufregung gesorgt. Einige Leute waren verärgert, was auch verständlich war. Ich glaube, er wurde etwas nervös und musste ein paar Wochenenden fehlerfrei fahren. Dann sind andere unnötige Dinge hinzugekommen, die ihn noch vorsichtiger fahren ließen und die mich ärgern. Seine Pace nach den ersten Runden war großartig, aber in den ersten Kurven wurde er von den anderen aufgeschnupft, weil er keinen Fehler machen wollte. Aus demselben Grund benötigte er anschließend zu lange, um die Plätze wieder gutzumachen. Hätte er freie Fahrt, würde er Dritter oder Vierter werden, ohne sich anstrengen zu müssen.»

Spies glaubt, dass Gerloff in der kommenden Saison mental wieder der Alte sein wird.

«Ich verstehe, dass er ein Fehler gemacht hat, die ein Rückschlag für ihn waren. Danach sind weitere Dinge passiert, die sein Selbstvertrauen angekratzt haben und ich bin damit nicht einverstanden – aber jetzt kommt er zurück», meint der SBK-Weltmeister von 2009. «Er hat das Potenzial für dritte Plätze und ich denke, im nächsten Jahr kann er die Saison unter den besten vier beenden. Und ich glaube, dass er Siege einfahren wird, die er eigentlich schon in diesem Jahr hätten holen sollen. Er hatte mehrfach den Speed für Siege, aus dem einen oder anderen Grund wurde daraus aber nichts. Für mich hat Garrett das Potenzial, dass er die Superbike-WM gewinnen kann. Er hat ohne Zweifel das erforderliche Talent, er braucht nur das richtige Umfeld, wie es Toprak und Johnny haben. Es hat 2022 nicht wie Toprak einen Kenan an der Seite. Das macht einen Unterschied. Ich hoffe, dass mit seinem früheren Selbstvertrauen fahren und großartige Dinge leisten wird, damit er sein eigenes Team um sich herum aufbauen kann.»

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