Philipp Öttl (Ducati): «Mit 317 km/h ging es dahin»
Nach zwei Testtagen in Portimao sah man nur glückliche Gesichter in der Box des Superbike-WM-Teams Go Eleven Ducati. Philipp Öttl hat sich schnell an die Panigale V4R angepasst und fuhr beachtliche Rundenzeiten.
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Dass Weltmeister Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha) in der letzten Teststunde am Mittwochnachmittag mit 1:39,616 min die schnellste Superbike-Runde jemals im Autodromo do Algarve drehte, und das auf Rennreifen, erhöhte die Rückstände der Konkurrenten deutlich.
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1,445 sec Differenz zu Razgatlioglu können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Rookie Philipp Öttl während seiner ersten beiden Tage auf der Ducati Panigale V4R hervorragende Arbeit geleistet hat. Von Dienstag auf Mittwoch steigerte sich der 25-Jährige um gute 0,6 sec auf 1:41,061 min und ist damit sogar schneller als Ducati-Werksfahrer Michael Rinaldi. Dem zweiten Klassenneuling im Feld, Luca Bernardi auf der Barni-Ducati, nahm Öttl erstaunliche 1,9 sec ab. Zum schnellsten Ducati-Fahrer Alvaro Bautista fehlt dem Bayer eine Sekunde.
Dienstagabend reiste Vater Peter extra aus Jerez an, wo zeitgleich sein Moto3-WM-Team testete, um wenigstens den zweiten Tag an der Seite seines Sohnes zu sein. "Das hat er gut gemacht", lobte der fünffache GP-Sieger beim Abendessen. "Er war schon während der privaten Tests mit der Ducati V4S in Jerez schnell, die Umstellung ist ihm gut gelungen."
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"Philipp hat alle überrascht, mich eingeschlossen", sagte Go-Eleven-Teammanager Denis Sacchetti. "Für sein erstes Mal auf dem Superbike ist das eine hervorragende Zeit – auf einer der schwierigsten Strecken im Kalender. Das macht uns natürlich glücklich. Wichtiger ist aber, dass er ein gutes Gefühl im Team und mit dem Motorrad hat. Das Ziel dieses Tests war einander kennenzulernen und die richtige Ergonomie zu finden. Und wie wir zusammenarbeiten müssen. Mir gefällt es, wie Philipp an sich selbst arbeitet, er lernt bemerkenswert schnell. Das war sehr gute Arbeit, so müssen wir weitermachen."
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"Das hat soweit gepasst", meinte Philipp beim Treffen mit SPEEDWEEK.com gewohnt zurückhaltend. "Das Team arbeitet gut, wir kommen gut vorwärts. Ich habe noch nicht die optimale Sitzpositionen, aber wir haben ein paar Sachen probiert und das immer wieder angepasst."
Im Gegensatz zu den Werksteams bekam Go Eleven von Alleinausrüster Pirelli keinen neuen SCQ-Hinterreifen, Öttl durfte dafür einmal mit einem letztjährigen Qualifyer-Reifen ausrücken, um sich mit dem zusätzlichen Grip vertraut zu machen. "Mit dem bin ich in der ersten Kurve gleich geradeaus gefahren und umgefallen", schmunzelte der Dritte der Supersport-WM 2020. "Mit 317 km/h ging es etwas schneller dahin und mein Bremspunkt hat sich verschoben – das war ein Bedienfehler und nicht tragisch. Dann fuhr ich gleich wieder mit dem SCX raus und konnte mich noch mal verbessern. Zum Schluss machte ich noch ein paar Probestarts. Ein Superbike zu fahren ist eine recht komplexe Aufgabe, es gibt viele Bereiche, in denen du arbeiten kannst. Jetzt habe ich einige Anhaltspunkte bezüglich meines Fahrstils und weiß, was ich mit der Ducati Panigale V4R tun muss." Den nächsten Test hat Öttl Mitte März in Misano. Dann folgt Ende März der Barcelona-Test und Anfang April stehen weitere zwei Tage in Aragon an. Am Wochenende 8.–10. April beginnt dann im MotorLand die Weltmeisterschaft 2022.
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