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Neue Kawasaki Ninja ZX-10RR: Nötiger Motor-Schachzug

Von Ivo Schützbach
Kawasaki musste sich etwas einfallen lassen, um mit der neuen ZX-10RR Performance für die Superbike-WM Fortschritte zu erzielen, ohne einen teuren neuen Motor zu entwickeln.

Im Juni 2022 berichtete SPEEDWEEK.com erstmals darüber, dass Kawasaki für 2023 ein neues Homologationsmodell bringen wird, so soll die Lücke zu Ducati geschlossen werden.

Als Jonathan Rea Mitte Juli seinen Vertrag mit Kawasaki bis Ende 2024 verlängerte, wurde offensichtlich, dass das neue Bike kommen wird. Denn der 36-Jährige hatte bei den Vertragsverhandlungen unmissverständlich klargemacht, dass er ein siegfähiges Motorrad möchte, wenn er weitermachen soll. 2021 war er nach sechs Titeln in Folge Toprak Razgatlioglu und Yamaha unterlegen, im Vorjahr Alvaro Bautista und Ducati.

Inzwischen wissen wir, dass Kawasaki 2023 neben der ZX-10R und ZX-10R Performance auch eine neue ZX-10RR sowie ZX-10RR Performance im Programm hat.

Das letztgenannte Motorrad ist auf 500 Stück limitiert und das Homologationsmodell für die Superbike-WM.

Der Motor ist mit Titanpleueln, leichteren Kolben und DLC-beschichteten Kolbenbolzen aufgebaut. Die Nockenwellen der RR ermöglichen mehr Spitzenleistung, deshalb werden drehzahlfestere Ventilfedern verbaut. Die Motortemperatur bleibt dank einem neuen Ölkühler mit separatem Kreislauf trotz mehr Leistung im grünen Bereich.

Neu ist ein System mit variablen Ansaugtrichtern, die zweiteilig ausgeführt sind: Bei niedriger Drehzahl saugt der Motor die Verbrennungsluft durch die langen Trichter an, was für gutes Drehmoment sorgt. Bei hoher Drehzahl werden die Verlängerungen durch einen Servomotor abgehoben und es wird durch die kurzen Trichter angesaugt, was bestmögliche Leistung garantiert. Bei welcher Drehzahl das geschieht, behält Kawasaki für sich.

Diese Technik ist seit vielen Jahren bekannt, BMW, Ducati, Honda und Yamaha verwenden sie. Kawasaki hat sie jetzt erstmals im Superbike verbaut.

Rückblende

Für die Saison 2021 brachte Kawasaki ein neues Homologationsmodell für die Superbike-WM. Doch weil sich der Motor kaum vom Vorgänger unterschied, musste der japanische Hersteller nach einem Machtwort des Motorrad-Weltverbands mit der Maximaldrehzahl 14.600/min weitermachen.

2021 und 2022 haben die Ingenieure und Techniker von Kawasaki und im Werksteam viel unternommen, um die Defizite wegen der geringeren Drehzahl zu kompensieren. Denn die Maximaldrehzahlen der Konkurrenz sind deutlich höher: Die Ducati dürfen derzeit 16.100/min drehen, die Honda 15.600/min, die BMW 15.500/min und die Yamaha 14.950/min.

Kawasaki passte die Leistungskurve der Motoren an. In der Serienversion des neuen Homologationsmodells ist die maximale Power bei 14.000/min. In diesem Fall würde es keinen Sinn machen, wenn der Motor über 15.000/min dreht. Die Maximaldrehzahl wird 2023 voraussichtlich erneut bei 14.600/min liegen.

Der Motor mit variablen Ansaugtrichtern sorgt für ein breites Leistungsband, gute Fahrbarkeit und schonenden Umgang mit dem Hinterreifen.

Ausruhen wird sich der erfolgreichste Superbike-Hersteller der vergangenen Dekade auf dieser längst notwendigen Aufrüstung nicht: Nach Informationen von SPEEDWEEK.com ist das 2023er-Modell eine Übergangslösung – für 2024 soll ein wirklich neues Motorrad kommen

Inklusive teurer Motorneuentwicklung.

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