Danilo Petrucci: «Glücklich – weil ich am Leben bin»
Im 58. Anlauf hat Ducati-Privatier Danilo Petrucci sein erstes Rennen in der Superbike-WM gewonnen. Der 33-Jährige beurteilt das Leben seit seinem schweren Motocross-Unfall im April anders.
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Der 33-jährige Danilo Petrucci gehört zu den unerbittlichsten Kämpfern, die man sich vorstellen kann. Am 11. April hatte der Ducati-Pilot bei einem Sturz im Motocross-Training einen komplizierten Kieferbruch erlitten, verlor mehrere Zähne und brach sich rechts das Schulterblatt und Schlüsselbein. Unterm Strich hatte er viel Glück, dass die Verletzungen im Gesicht und am Oberkörper nicht schlimmer waren.
Auf die Rennen in Assen musste er daraufhin verzichten, in Misano wagte er acht Wochen nach seinem Horrorcrash das Comeback und überraschte alle, sich selbst eingeschlossen, mit den Plätzen 9, 9 und 6.
Vier Wochen später wurde Petrucci in Donington Park Siebter, Neunter und Sechster; und am 20. Juli stand er als Zweiter im ersten Rennen in Most wieder auf dem Podium! Beim folgenden Event in Portimao legte er nach und wurde im ersten Rennen Dritter und Zweiter im Sprint.
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Beim nächsten Event in Magny-Cours schaffte es Danilo erstmals in seiner Superbike-Karriere in allen drei Rennen aufs Podium und wurde Dritter, Dritter und Zweiter.
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Im ersten Rennen in Cremona setzte er vor Heimpublikum noch eins drauf und gewann im 58. Anlauf und in Abwesenheit von Dominator Toprak Razgatlioglu (BMW) sein erstes Rennen in der Superbike-WM.
Damit gehört Petrucci zum exklusiven Club von Fahrern, die Rennen in der MotoGP- und Superbike-WM gewonnen haben. Er triumphierte außerdem in der Superstock-1000-Klasse und US-Meisterschaft, zudem gewann der Haudegen mit KTM eine Etappe bei der Rallye Dakar. Was ihn besonders liebenswert macht: Der langjährige MotoGP-Pilot ist immer mit beiden Füßen auf dem Boden geblieben und behielt eine realistische Selbsteinschätzung. Er weiß, was er durchgemacht und geleistet hat, und schätzt den Wert seiner Erfolge entsprechend.
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"Kurz vor meinem Motocross-Unfall dachte ich mir, dass meine Zeit vorbei ist, dass ich sterben werde", erzählte Danilo SPEEDWEEK.com. "Mir wurde ein großes Geschenk gemacht, ich wurde wiedergeboren. Ich wusste nicht, ob ich jemals wieder Rennen fahren kann. Heute bin ich glücklich über das, was ich habe, und ärgere mich nicht darüber, was ich nicht habe. Früher fragte ich mich, was ich hätte erreichen können, wenn ich kleiner oder leichter wäre – vielleicht hätte ich mehr MotoGP-Rennen gewonnen. Und ich fragte mich, weshalb ich mit dem Superbike nicht so schnell bin. Seit dem Unfall bin ich glücklich – weil ich noch am Leben bin." "Schon in Portimao war ich sehr schnell, Toprak hatte gegen Ende aber mehr in der Hinterhand", schilderte Petrucci, wie sich sein erster Sieg anbahnte. "In Magny-Cours war es gleich mit Bulega im zweiten Hauptrennen. Ich sah, dass ich ein Rennen gewinnen kann, was mir jetzt auch gelang. Aber ich möchte ein Rennen gewinnen, bei dem alle Fahrer in Bestform dabei sind. Toprak fehlt in Cremona und Bautista ist nicht in bester Verfassung."
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