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Neue RSV4: Aprilia kritisiert das Konzept der SBK-WM
Promoter Dorna hätte Aprilia gerne in der Superbike-WM zurück, doch die Italiener haben für das derzeitige technische Reglement kein passendes Motorrad. Rennchef Massimo Rivola hat auch einiges auszusetzen.
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Ab 2027 gelten in der MotoGP-WM neue technische Vorschriften, die für die folgenden fünf Jahre bis Ende 2031 verabschiedet werden. Zwei Themen bilden die Eckpfeiler: Die MotoGP-Maschinen sollen nicht noch schneller, außerdem sollen die Kosten eher gesenkt als erhöht werden.
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Hand in Hand mit diesen Anpassungen gehen die Entwicklungen in der Superbike-WM. "Die MotoGP-Bikes zu langsam zu machen, ist aus meiner Sicht auch nicht sehr schlau", meint Aprilia-Rennchef Massimo Rivola. "Mein erstes Argument war, dass wir nicht langsamer als die Superbikes sein können." Am 6. November präsentierte Aprilia auf der Motorradmesse EICMA in Mailand den Modelljahrgang 2025 der RSV4. Deren Motor mit 1099 ccm leistet im Serienmodell 220 PS bei 13.100/min und 125 Nm bei 10.800/min. Damit überflügelt Aprilia in straßenzugelassener Konfiguration den bisherigen Spitzenreiter Ducati Panigale V4S. Aprilia gilt in der MotoGP als einer der führenden Hersteller in Sachen Aerodynamik, was sich auch im Design der Serienmotorräder niederschlägt. Das neue Design der Verkleidung mit einem zweiteiligen Frontflügel soll die Präzision in Kurven und die Stabilität bei hoher Geschwindigkeit verbessern. Aprilia berichtet zudem von einem um 6 Prozent verminderten Luftwiderstandsbeiwert und 8 Prozent weniger Wheelietendenz.
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Mit der ursprünglichen RSV4 mit 1000 ccm gewann Aprilia dreimal die Superbike-WM: 2010 und 2012 mit Max Biaggi sowie 2014 mit Sylvain Guintoli. Im Jahr darauf erfolgte der MotoGP-Einstieg. Für den Modelljahrgang 2019 erhöhte Aprilia den Hubraum der RSV4 auf 1078 ccm, in der 2025er-Maschine sogar auf 1099 ccm.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Weil in der Superbike-WM das Maximum von 1000 ccm für Vierzylindermotoren gilt, ist die Teilnahme für Aprilia seither ausgeschlossen. Für Rennchef Rivola kein Beinbruch, weil er mit der technischen Ausrichtung der seriennahen Weltmeisterschaft ohnehin nicht einverstanden ist. "Die einzige Zukunft, die ich für die Superbikes sehe, sind Superstock-Regeln", betonte der Italiener gegenüber SPEEDWEEK.com. "Sie sollten denselben coolen Namen behalten, aber einfach Blinker und Rückspiegel abschrauben und dann Rennen fahren. Das ist die Botschaft, die jeder Hersteller vermitteln will, weil er die Motorräder dann auch verkaufen kann."
"Wir müssen auch schauen, wie sich der Markt entwickelt", hob Rivola hervor. "Motorräder, wie sie heute in dieser Kategorie zum Einsatz kommen, Superbikes mit 1000 ccm, werden nicht mehr verkauft. Wenn nicht die Motorräder auf der Rennstrecke zum Einsatz kommen, welche die Kunden im Laden kaufen können, dann wird die Kategorie in der Zukunft straucheln. Wir haben die Dorna vor fünf Jahren gefragt, ob wir mit der RSV4 mitfahren dürfen. Das wurde damals abgelehnt, weil sie 1100 ccm hat. Schaue ich mir heute die 300er-WM an, fährt niemand mit 300 ccm. Und bei den 600ern fahren auch nur noch ein paar mit 600 ccm." Der Italiener weiter: "Die Leistung der Superbikes wird in Zukunft reduziert, damit geht automatisch ein anderes technisches Reglement einher. Dann kommen vielleicht Regeln, die seriennäher sind. Eventuell werden die Superbikes in fünf Jahren oder später 900 ccm oder weniger haben. Darüber sollte es eine offene Diskussion mit Serienmanager Dorna und den anderen Herstellern geben."
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