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Toprak und Bulega: SBK-Stars glänzen bei MotoGP-Test

Von Kay Hettich
Nicolo Bulega und Toprak Razgatlioglu beim Valencia-Test

Nicolo Bulega und Toprak Razgatlioglu beim Valencia-Test

Nach dem Valencia-GP trafen Toprak Razgatlioglu und Nicolò Bulega beim Test erstmals auf MotoGP-Bikes aufeinander. Wer das erste Duell der Stars der Superbike-WM 2025 in der Königsklasse für sich entschied.

Es ist lange her, dass ein Top-Pilot aus dem Superbike-Paddock in die MotoGP einstieg. Beim Valencia-Test nach dem Saisonfinale waren es mit Toprak Razgatlioglu und Nicolò Bulega sogar die derzeit besten Superbike-Piloten. Wobei der Türke 2026 zwar komplett in die Prototypenserie wechselt, zuvor aber nur etwa 3 Stunden auf der Yamaha verbracht hatte. Der Italiener war hingegen als Vertreter von Marc Marquez bzw. in seiner Funktion als Testfahrer dabei und hatte bereits die GPs in Portimao und Valencia im Sattel der Ducati Desmosedici verbracht. Bulega hatte somit einen großen Erfahrungsvorsprung.

So war das Ergebnis erwartungsgemäß eindeutig: Ducati-Pilot Bulega fuhr als Achter nur 0,288 sec langsamer als Raul Fernandez mit der Aprilia, Razgatlioglu büßte als 18. 1,294 sec ein.

Mit der Erfahrung von zwei Grand-Prix-Wochenenden und vielen zusätzlichen Runden konnte sich der zweifache Superbike-Vizeweltmeister gegenüber dem Qualifying am Wochenende um 0,384 sec steigern. Grandios für Bulega: Stammfahrer Pecco Bagnaia war winzige 0,07 sec langsamer und wurde Zehnter!

«Im Test lief es für mich besser, weil ich mehr Runden ohne Druck brauchte, um mich zu steigern», erzählte Bulega. «Während eines Rennwochenendes ist es schwierig, sich zu verbessern, weil du kaum Zeit und viel Druck hast und bei allen Verhältnissen schnell sein musst. Für mich war das ein großartiger Test und ich hatte ein fixes Programm. Wegen der Bedingungen konnten wir am Vormittag nicht testen, am Nachmittag konnte ich ohne Stress fahren, mit meinem Team reden und einige Fortschritte erzielen. Gegen Ende des Tages war ich deutlich schneller und hatte viel mehr Vertrauen zum Motorrad. Meine Zeit ist ganz gut, wobei ich in meiner besten Runde einen Fehler machte – ich hätte zwei Zehntelsekunden schneller sein können. Langsam spüre ich die MotoGP-Maschine, und setzte wie jeder andere einen weichen Hinterreifen ein.»

Ducati hat einen klaren Plan für den 26-Jährigen: 2026 soll er die Superbike-WM gewinnen und wird ab Saisonmitte maßgeblich in die Entwicklung des neuen MotoGP-Bikes mit 850 ccm eingebunden. Entfaltet sich Bulega erwartungsgemäß, pilotiert er 2027 in der Königsklasse eine Ducati.

Wegen seines bis Jahresende noch laufenden BMW-Vertrages darf Razgatlioglu nicht über Yamaha sprechen und musste in neutralen Farben testen. Tatsächlich schlug sich der Spätbremser aus Alanya viel besser, als es sein Pramac-Team erwartet hatte.

«Das Besondere an Toprak ist: Wir sind uns sehr vertraut. Er ist so ein netter Kerl, es ist, als wäre er bereits ein alter Freund», sagte Teammanager Gino Borsoi. «Er hat die Dynamik des Motorrads sehr gut und sehr präzise verstanden. An seinen Rückmeldungen merkt man, dass er das Motorrad spürt, und meiner Meinung nach war er sehr schnell – viel schneller, als ich erwartet hatte, wenn man bedenkt, wie wenig er bisher weiß. Am meisten beeindruckt hat mich sein Bremsverhalten – es ist unglaublich –, obwohl er sich im Vergleich zu Superbikes an diese Reifen und dieses Motorrad anpassen und lernen muss, weniger zu bremsen. Aber aus den Daten geht hervor, dass er dies bereits verstanden hat und beginnt es anzuwenden, um effizienter zu sein.»

Zur Erinnerung: In der MotoGP sorgen Carbon-Bremsen für die Verzögerung, in der Superbike-WM werden Bremsscheiben aus Stahl verwendet.

Ergebnisse MotoGP Valencia-Test (18. November):

1. Raul Fernandez (E), Aprilia, 1:29,373 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,027 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +0,084
4. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,177
5. Pedro Acosta (E), KTM, +0,208
6. Maverick Vinales (E), KTM, +0,247
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,268
8. Nicolo Bulega (I), Ducati, +0,288
9. Brad Binder (ZA), KTM, +0,338
10. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,358
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,461
12. Joan Mir (E), Honda, +0,499
13. Johann Zarco (F), Honda, +0,521
14. Luca Marini (I), Honda, +0,543
15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,554
16. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,621
17. Enea Bastianini (I), KTM, +0,918
18. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, +1,294
19. Alex Rins (E), Yamaha, +1,347
20. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,491
21. Diogo Moreira (BR), Honda, +1,824
22. Celestino Vietti (I), Ducati, +3,138

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