Nicolo Bulega nach MotoGP-Abenteuer: «Eine Erfahrung»
Nicolo Bulega
Nach seinem MotoGP-Renndebüt vor einer Woche in Portimão stand am vergangenen Wochenende Nicolò Bulega in Valencia erneut als Ersatz für den verletzten Marc Márquez auf der Ducati Desmosedici – und wie in Portugal wusste der Italiener zu überzeugen, auch wenn die Platzierungen es anders erscheinen lassen. Die Abstände zu den etablierten Piloten hat der Superbike-Vizeweltmeister aber ordentlich reduziert – obwohl er seit vier Jahren nicht mehr in Valencia war!
«Ich bin seit vier Jahren hier nicht mehr gefahren; zuletzt war ich hier 2021 in der Moto2. Ich musste also erst wieder ein Gefühl für diese sehr technische Strecke entwickeln, besonders in der MotoGP, wo man zwischen den Kurven kaum Zeit hat», erklärte der Italiener.
Bemerkenswert: Im Qualifying am Samstag fehlte ihm lediglich eine Sekunde auf die beste Ducati von Alex Márquez. Dabei muss man bedenken, dass alle Piloten sich innerhalb einer Sekunde bewegten. Mehr als Startplatz 22 war für Bulega dennoch nicht drin.
Im Sprintrennen über 13 Runden ließ der 26-Jährige mit Aleix Espargaro, Maverick Vinales und Miguel Oliveira gleich drei MotoGP-Sieger hinter sich. Für Platz 16 gab es aber keine WM-Punkte.
«Ich stecke immer noch in einem Lernprozess», betonte Bulega. «Ich arbeite an mehreren Themen gleichzeitig. Und während ich in einem Bereich Fortschritte mache, geht es an einer Stelle wieder rückwärts. Aber mit jeder Session wird das besser. Die Daten sagen, dass es Stellen gibt, an denen ich es fast zu gut mache. Das bezieht sich auf das Bremsen in die Kurven hinein. Doch wenn ich das so umsetze, wie ich es vom Superbike gewohnt bin, dann verliere ich Mitte der Kurve und über den Ausgang zu viel.»
Am Sonntag landete der zweifache Superbike-Weltmeister über die volle GP-Distanz auf Platz 2 und holte damit seinen zweiten WM-Punkt. Auf den Sieger – wie in Portimão Aprilia-Ass Marco Bezzecchi – verlor Bulega volle fünf Sekunden weniger als bei seiner Premiere. Er hatte sich mehr ausgerechnet.
«Das Gefühl im Warm-up war heute Morgen sehr gut, aber im Rennen lief es etwas schlechter», ärgerte sich der Ducati-Pilot. «Ich hatte Schwierigkeiten, Grip am Hinterrad zu finden. Es ist auf jeden Fall eine Erfahrung; ich nehme einen weiteren Punkt mit. Es ist nicht überragend, aber ehrlich gesagt war das Gefühl auch nicht überragend.»
Bulega, der zukünftig auch in das MotoGP-Testprogramm eingebunden wird, geht das MotoGP-Abenteuer gleich am Dienstag beim Valencia-Test weiter.
«Ich werde versuchen, mich beim Test am Dienstag zu verbessern. Zusammenfassend kann ich sagen, dass die letzten beiden Wochenenden nicht schlecht waren; ich brauche einfach mehr Zeit auf dem Motorrad», sagte er. «Ich muss mich überall etwas verbessern. Ich muss mehr Runden mit dem Motorrad fahren und die Reifen, sowohl neue als auch gebrauchte, besser kennenlernen, da ich sie im Qualifying nicht voll ausnutze. Ich werde mit dem Team über einen Fahrplan für den Test am Dienstag sprechen. Am wichtigsten ist mir, mehr Erfahrung mit dem Motorrad zu sammeln.»










