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Assen, 1. Lauf: Guintoli gewinnt Chaosrennen

Von Kay Hettich
Sylvain Guintoli auf dem Weg zum ersten Laufsieg.

Sylvain Guintoli auf dem Weg zum ersten Laufsieg.

Nach Rennabbruch wegen einsetzenden Regens gewann Sylvain Guintoli sein erstes Rennen in der Superbike-WM. Tom Sykes im Pech; Jonathan Rea und Leon Haslam riskierten zu viel.

Die dunklen Wolken hingen tief über dem Circuit van Drenthe, doch beim Start zum ersten Rennen der Superbike-WM war der Asphalt noch völlig trocken. Das sollte nicht bis zum Schluss so bleiben!

Pole-Setter Tom Sykes (GB/Kawasaki) erwischte einen perfekten Start und bog vor Jonathan Rea (GB/Honda), Carlos Checa (E/Ducati), Marco Melandri (I/BMW) und Leon Haslam (GB/BMW) als Erster in die erste Kurve ein. Melandri überrumpelt Checa und kommt als Dritter aus der ersten Runde. Max Biaggi macht 4 Plätze gut und ist 13 – dabei sollte es bis zum späteren Rennabbruch bleiben.

Pole-Setter Sykes legt von Beginn an ein starkes Tempo vor und baut seinen Vorsprung in der zweiten Runde auf 1,2 sec aus und brennt auch in Runde 3 die schnellste Rennrunde in den Asphalt. Melandri presst sich in Runde 4 an Rea vorbei und macht sich an die Verfolgung von Sykes.

Sykes, Melandri und Rea können sich sukzessive einen kleinen Vorsprung erarbeiten. Auf Platz 4 hat sich Eugene Laverty (IRL/Aprilia) festgebissen und hält seine Gegner in Schach. Checa versucht sich nach vorne zu kämpfen, doch Effenbert-Liberty-Pilot Jakub Smrz (CZ/Ducati) wehrt sich energisch. Im Ergebnis fällt der Weltmeister sogar noch auf Platz 7 hinter Haslam zurück.

Rea in Problemen: Nach mehreren Hinterradrutschern fällt der Ten-Kate-Pilot bei Halbzeit auf Position 7 zurück, und auch Laverty hält dem zunehmenden Druck von Checa, Haslam und Smrz nicht mehr Stand und fällt zurück.

Die Top-15 nach 11 von 22 Runden: Sykes, Melandri, Haslam, Checa, Smrz, Laverty, Rea, Davies, Guintoli, Hopkins, Badovini, Fabrizio, Giugliano, Biaggi, Canepa.

Auf der Zielgeraden zur 12. Runde fängt die Kawasaki von Sykes an zu rauchen. Lange Zeit merkt das der Brite gar nicht, doch seine Kollegen signalisieren ihm das wild gestikulierend. Enttäuscht rollt die führende Kawasaki aus.

Nun liegen mit Melandri und Haslam zwei BMW in Führung! Der erste Sieg der Bayern scheint zum Greifen nahe! Doch nur Augenblicke später beginnt es zu regnen und Melandri rutscht in der Anbremszone das Vorderrad weg. Mit hohem Tempo schiesst die BMW ins Kiesbett, drei weitere Piloten folgen dem Italiener. Das Rennen wird daraufhin abgebrochen, und die Teams bereiten die Bikes hektisch auf den Einsatz im Nassen vor.

Der Restart erfolgt über neun Runden, inzwischen regnete es heftig, und die Strecke ist komplett gewässert. Jakub Smrz (CZ/Ducati) erscheint nicht rechtzeitig zum Neustart, noch in der Warm-up-Runde stürzte Crescent-Pilot Leon Camier (GB/Suzuki), die Sichtverhältnisse waren katastrophal.

Die Gunst der Stunde nutzte zuerst Jonathan Rea, der sofort die Führung übernimmt, doch Leon Haslam (GB/BMW) erwies sich ebenfalls als nicht wasserscheu und stibitzte dem Ten-Kate-Piloten noch in der ersten Runde die Führung weg. Am Ende der ersten Runde crashte Rea nach einem weiteren Hinterradrutscher.

Haslam führte nach einer Runde bereits um 4,5 sec vor Markenkollegen Ayrton Badovini (I), Carlos Checa, Davide Guigliano (I/Ducati), Eugene Laverty (IRL/Aprilia), Michel Fabrizio (I/BMW) und Max Biaggi I/Aprilia), für den sich der Rennabbruch positiv ausgewirkt hat. In Runde 2 rutschte mit John Hopkins auch der zweite Crescent-Suzuki-Pilot neben die Piste.

An der Spitze fühlte sich Haslam pudelwohl und fuhr pro Runde 3-5 sec schneller als der Rest des Feldes - aber der Brite fühlte sich zu sicher und schmiss mit 10 sec Vorsprung den sicheren Sieg ins Kiesbett! Die nächsten Sturzopfer sind Chaz Davies (Aprilia/Rd. 4) und Lorenzo Zanetti (Ducati/Rd.5.

Vier Runden vor dem Ende liegen Checa, Badovini, Guintoli, Biaggi und Giugliano innerhalb von nur einer Sekunde! Ein spannendes Finale kündigt sich an: Badovini schnappt sich von Checa die Führung, crasht nach einer Runde aber ebenfalls ins Aus.

Die Aussenseiter wittern weiter ihre Chance: Guintoli und Giugliano überholen Checa, und auch der Fünfte Eugene Laverty macht auf seinen Teamkollegen Max Biaggi Druck.

Guintoli geht mit 0,8 sec Vorsprung in die letzte Runde und holt mit der schnellsten Rennrunde den Sieg. Das teaminterne Althea-Duell entscheidet Davide Giugliano für sich und holt sein erstes Podium vor Carlos Checa. Bei Aprilia behält Max Biaggi (4.) die Nase vor seinem Teamkollegen Eugene Laverty (IRL/5.).

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