KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Das Team Pedercini – kein Team wie jedes andere

Von Kay Hettich
Ivan, Donatella, Donato und Lucio Pedercini (v.l.)

Ivan, Donatella, Donato und Lucio Pedercini (v.l.)

Erfolgreich im Sinne von Rennsiegen ist das Team Pedercini ganz sicher nicht. Doch die Familienbande hält wie Pech und Schwefel zusammen - und ihr Hinterbänkler-Team seit Jahren erfolgreich am Laufen.

Fünf Piloten im Superstock-1000-Cup, dazu zwei Piloten in der Superbike – kein anderes Team im Superbike-Paddock halst sich an einem Rennwochenende so viel Arbeit auf. Quasi nebenbei erledigt man auch noch das Engagement in der italienischen Meisterschaft. Nicht wenige fragen sich, wie diese Truppe das hinbekommt.

«Wir haben eine grosse Leidenschaft und wir stecken sie komplett in dieses Team», beantwortet Lucio Pedercini diese Frage überraschend simpel.

Neben Team Manager Lucio Pedercini arbeitet auch Familienoberhaupt Donato, Mutter Donatella und Bruder Ivan für das Rennteam. «Insgesamt sind wir ohne Fahrer aber 26 Personen, wir sind kein kleines Team», sagt Lucio weiter, der sich selbst um Sponsoren, Logistik, Rennfahrer und Reiseplanung kümmert. «Ich kümmere mich dafür nicht um die Motoren, das erledigt mein Vater und mein Bruder. Wir diskutieren viele Sachen im Kreis der Familie. Wir brauchen uns gegenseitig, damit alles reibungslos funktioniert.» Das beinhaltet auch die Hospitality, das Reich von Mutter Donatella.

Wenig verwunderlich, ist die Finanzierung die grösste Herausforderung für ein privates Team geworden. «Viele unserer Sponsoren mögen uns nicht wegen der Ergebnisse», sagt der Team Manager, der von 1992 bis 2006 selbst aktiver Rennfahrer war. «Manchmal ist es mehr Freundschaft als eine geschäftliche Beziehung. Aber die wirtschaftliche Situation in Italien ist zurzeit nicht einfach. Wir haben Sponsoren verloren, doch wir stehen noch immer in Kontakt. Viele sagen, wenn es bei ihnen wieder aufwärts geht, kommen sie zu uns zurück. Ich glaube sie mögen einfach unseren Hintergrund und unsere Geschichte, dass wir als Familie dahinterstehen und so weiter.»

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