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Max Neukirchner: Nach IDM-Titel zurück in die WM?

Von Ivo Schützbach
Deutschlands erfolgreichster Superbike-Pilot Max Neukirchner fährt kommende Saison in der IDM. Doch bereits 2015 will der Sachse wieder in der Weltmeisterschaft antreten.

Nach zehn Jahren als fixer Pilot in der Supersport-, Superbike- und Moto2-Weltmeisterschaft kehrt Max Neukirchner zurück in die IDM, wo 1999 die Karriere des erfolgreichsten deutschen Superbike-WM-Piloten (2 Siege, 10 Podestplätze) in der 125er-Klasse begann.

In der Superbike-WM waren für den 30-Jährigen alle Türen zugefallen. Sein letztjähriges Team MR-Racing Ducati sperrte zu, ein deutsches Dream-Team mit Neukirchner, Markus Reiterberger und BMW kam aus finanziellen Gründen nicht zustande.

Außerdem wollte Neukirchner Ducati treu bleiben, obwohl der Hersteller aus Bologna 2013 die miserabelste Saison in der Geschichte der Superbike-WM erlebte – nur zwei Pole-Positions und ein dritter Rang im Regen von Moskau. Letzte Woche Donnerstagmittag unterschrieb der Sachse einen Vertrag beim bayerischen Team 3C-Carbon Ducati für die IDM Superbike. Geht es nach Neukirchner, ist das nur eine Zwischenstation auf dem Weg zurück in die WM.

3C-Carbon geht das Thema IDM hoch professionell an. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit Ducati in Bologna, das Team erhält Werksunterstützung und zwei Ducati-Ingenieure. 3C hat auch gegenüber Ducati betont, dass die Pläne über 2014 hinausgehen, ein zukünftiger WM-Einstieg ist nicht ausgeschlossen.

Favoriten Ranseder, Reiterberger, Smrz

«Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich keine WM mehr fahre», sagte Neukirchner im Exklusivgespräch mit SPEEDWEEK.com. «Aber was soll ich machen? Für mich war klar, dass ich bei Ducati bleiben will und es gab dafür diese Lösung. Ich mache auch gerne mal einen Schritt zurück, um zwei nach vorne zu kommen. Ich fahre jetzt zwar IDM, aber wenn alles so aufgeht, wie wir uns das vorstellen, dann fahre ich 2015 vielleicht wieder in der WM. Diesbezüglich gibt es aber noch keine Vereinbarungen. Wenn ich den IDM-Titel hole, habe ich gute Chancen für die WM. Im Titelkampf sehe ich Ranseder, Reiterberger, Smrz und mich. Ich weiß, was ich draufhabe, lobe mich deswegen jetzt aber nicht hoch. Im Rennsport kann immer alles passieren.»

Obwohl die Ducati 1199 Panigale R letztes Jahr in der WM unterging wie kein Vorgängermodell, hat Neukirchner eine grundsätzlich gute Meinung von dem Motorrad: «Die Basis der Panigale ist nicht schlecht. Nur der Werksmotor war nicht so entwickelt, dass man gut damit fahren konnte. Am Schlimmsten war für mich die Elektronik in Verbindung mit dem Motor, vom Fahrwerk her war das Bike nicht schlecht.»

Gute Leistungen gegen das Werksteam

2015 müssen alle in der Superbike-WM nach seriennäherem Evo-Reglement fahren. Ducati hofft, dann wieder an alte Glanzzeiten anknüpfen zu können. Geht es nach Neukirchner, wird er dann zeigen, was noch heute in ihm steckt. Vergangene Saison zeigte er teils verblüffende Leistungen und kämpfte mit seinem kleinen Privatteam auf Augenhöhe mit der Werkstruppe, die Ex-Weltmeister Carlos Checa in Diensten hatte. Doch die Ducati 1199 Panigale erwies sich als nicht schlagkräftig: Es mangelte an Leistung und Topspeed, die Charakteristik des Motors war zu aggressiv, die Elektronik nicht ausgereift. Den besten Ducati-Piloten Ayrton Badovini finden wir in der WM-Tabelle 2013 auf dem tristen zwölften Platz.

«Ich habe eine gute Beziehung zu Ducati Deutschland aufgebaut, für mich stand fest, dass wenn ich weitermache, dann mit Ducati», so Neukirchner. «Ich muss an die Zukunft denken, ich habe keine Lust mehr, mit einer Marke bei null anzufangen. Ducati ist die Marke, die für mich am interessantesten ist.»

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