KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

3C Ducati ließ Althea-Chef Bevilacqua abblitzen

Von Ivo Schützbach
Althea Ducati suchte für die Superbike-WM in Imola Ersatz für den verletzten Nico Terol, oben auf der Wunschliste standen Javier Fores und Lorenzo Lanzi aus dem Landsberger IDM-Team 3C.

Nico Terol brach sich bei seinem Sturz in Assen vor knapp drei Wochen das rechte Handgelenk, weil es ein glatter Bruch war, blieb der Spanier von einer Operation verschont. «Ich bin zuversichtlich, dass er in zwei Wochen in Donington wieder fahren kann», verriet Althea-Teamchef Genesio Bevilacqua SPEEDWEEK.com bei einem Espresso. «Die Knochen wurden bei dem Bruch kaum beschädigt, Donington sollte kein Problem darstellen.»

Für die Rennen am kommenden Wochenende in Imola musste der passionierte Ducati-Sammler lange telefonieren, bis er schließlich Michel Fabrizio als Ersatz verpflichtete. Erst fragte er bei Javier Fores und Lorenzo Lanzi aus dem deutschen Team 3C Ducati nach, dann bei Niccolò Canepa, der bei EBR unter Vertrag stand.

«Ich hatte vier Fahrer auf meiner Liste», hielt Bevilacqua fest. «Es ist aber nicht so, dass Fabrizio nur vierte Wahl ist. Michel ist ein guter Freund von mir, er wohnt nahe bei meinem Haus, letzte Weihnachten haben wir zusammen gegessen und gefeiert. Canepa hätte wohl die beste Leistung zeigen können. Lanzi ist ein anderer bekannter Name, er hätte in Imola eine starke Performance zeigen können.»

«Mir kam es sehr komisch vor, mit welcher Attitüde 3C unsere Anfrage behandelt hat», meinte der Althea-Boss. «Ein Team ist aber nie glücklich, einen Fahrer auszuleihen, so lange das nicht Hand in Hand geht mit einem Geschäft mit dem Motorradhersteller. In unserem Fall sah uns 3C wohl eher als Gegner. Ich habe aber nie mit dem Boss gesprochen, sondern nur mit den Fahrern und die haben um Freigabe gebeten. Gleichzeitig sprach ich mit Canepa und Fabrizio.»

Canepa ging irrtümlich davon aus, dass er weiterhin für EBR fahren würde, für Althea blieb nur Michel Fabrizio übrig. 2009 wurde der Italiener auf Ducati WM-Dritter und kämpfte gegen Könner wie Max Biaggi, Noriyuki Haga oder Ben Spies um Siege.

In 217 Superbike-WM-Läufen fuhr der Römer 34 Mal aufs Podium, vier Rennen gewann er. Als sein Vertrag mit dem Ducati-Werksteam nach drei Jahren Ende 2010 nicht mehr verlängert wurde, rutsche Fabrizio erfolgsmäßig in die Bedeutungslosigkeit ab.

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