Int. Sidecar Trophy: Knapton/Miller setzen sich ab

Ken Knapton und Jason Miller gewannen in Oschersleben zweimal

Ken Knapton und Jason Miller gewannen in Oschersleben zweimal

Der vierte Saisonlauf der Internationalen Sidecar Trophy wurde im Rahmen der 14. German Speedweek in der Motorsport Arena Oschersleben ausgetragen.

Qualifying
31 Teams fanden den Weg in die Magdeburger Börde. Das erste Training wurde auf feuchter Strecke abgehalten. Die Meisterschafts-Favoriten Jean-Louis Hergott/Stephane Josse (F/F) verloren bereits in der dritten Runde die Kontrolle über ihr Gespann und prallten in der Hasseröder-Kurve in die Streckenbegrenzung. Eine Reparatur vor Ort war nicht möglich. Zweimal Null Punkte warfen das Team im Titelkampf empfindlich zurück. Nach dem zweiten, jetzt im Trockenen abgehaltenen Training, holten sich Knapton/Miller die Pole-Position. Der ehemalige Grand-Prix-Pilot Ralf Bohnhorst lieferte mit seinem Sohn Sven eine eindrucksvolle Vorstellung seines Könnens ab. Er pilotierte ein LCR-Formel 2-Gespann und fuhr die zweitschnellste Runde. Als Dritte qualifizierten sich Max und Marven Gärner vor Eckart Rösinger/Heinz Boneder. Um letztendlich die 26 Teams für die Punkteläufe zu ermitteln, wurde ein separates Qualirennen gefahren. In Abstimmung mit der Trophy-Organisation absolvierte Bohnhorst dieses Rennen, obwohl er als Trainingszweiter bereits gesetzt war. Er verzichtete damit auf die Teilnahme an den Punkteläufen, um so keinem Nachwuchsteam den Startplatz streitig zu machen. Ein Zeichen seiner sportliche Grösse.

Qualirennen - 5 Runden
Bohnhorst/Bohnhorst waren bis zu acht Sekunden pro Runde schneller als die Verfolger und zeigten einmal mehr, warum Bohni es in seiner Kariere zu einem Grand-Prix-Sieg und mehreren DM-Titeln gebracht hat. Dahinter lag Thomas Stippel, diesmal mit «Yeti» Wechselsberger im Boot. Beeindruckend, wie sie den Rest der F2-Meute auf Distanz hielten. Der Erfolg wurde am Abend standesgemäss mit der Produktpalette des Sponsors (Privatbrauerei Schönram) gefeiert. Dritte im Qualilauf wurde das Ehepaar Schwegler vor Kimeswenger/Billich. Dahinter landeten Tassilo Gall und Sandor Pohl. Für Gall war es der erste Einsatz nach seinem Unfall auf der Isle of Man. Eng ging es bis ins Ziel beim Kampf um den neunten Platz zu. Letztendlich konnten sich Winter/Röder gegenüber Damaschke/Sabaschuss durchsetzten, die wiederum nur eine Zehntelsekunde Vorsprung auf die Niederländer Ritzler/Ritzler retten konnten. Als bestes F3-Gespann beendeten Kirst/Damaschke auf Platz 14 das Rennen, knapp vor ihren F3-Kollegen Pickl/Mukabana. Mit einer Runde Rückstand beendeten die Pfälzer Hopfensberger/Bachmann das erstes Strassenrennen ihrer Kariere.

Sprintrennen - 7 Runden
Mit einem Sprint aus der zweiten Reihe an die Spitze des Feldes waren es Chris Beart/Knut Wasiak die immerhin eine Runde lang Führungsluft schnuppern durften. Danach wurden sie von Knapton/Miller, kurz danach auch von den Eidgenossen Nussbaum/Aebischer überholt. Als Dritte wurden sie dann von den Gärner-Brüdern bedrängt die das ganze Rennen über an allen möglichen und unmöglichen Stellen versuchten den Belgier zu stellen. Die Mühe wurde im letzten Umlauf mit einem sehenswerten Überholmanöver belohnt. Entsprechend war die Stimmung im Lager der für Gespannfahrer unüblichen jungen Truppe. Hinter Beart/Wasiak auf Platz vier liefen die Niederländer Ritzler/Ritzler auf Platz ein. Dies bedeutete die beste Trophy-Platzierung für den Newcomer, der eigentlich als Beifahrer angefangen hat, dann aber meinte er könne das besser als sein Fahrer und nahm erfolgreich den Gasgriff in die Hand. Knapp hinter ihnen der Trophy-Meister des Jahres 2010 Eckart Rösinger mit Heinz Boneder im Boot. Sie mussten nach dem Einschlag eines Steines im Kühlerschacht die Gangart etwas reduzieren. Kimeswenger/Billich wurdem Siebte vor Bachmaier/Eisentraut. Schnellstes F3-Gespann waren Baumann/Baumann die mit Rang 14 durchaus im Mittelfeld der reinen Renngespanne mithalten können. Immerhin haben sie ja auch über doppelt soviel Hubraum wie ein F2-Gespann. Zwischen den Helden vom Qualilauf Stippel/Wechselsberger und Damaschke/Sabaschuss wurde es im Ziel noch einmal eng. Mit gerade einmal drei Zehntel Sekunden Vorsprung rettete der Bayer Stippel den letzten Punkt als 15. für die Gesamtwertung. Mit Platz 17 war man im Team Winter/Röder nicht zufrieden. Hatte sich doch Beifahrer Alexander Röder mächtig ins Zeug gelegt um das erlernte vom Red Bull Ring als Beifahrer von Eckart Rösinger in sein Team einzubringen. Als Zweite in der F3-Wertung kamen Kirst/Damaschke ins Ziel. Pech hatte das Ehepaar Markus und Diana Schwegler. Noch in der ersten Kurve verloren sie das Gespann das nach einem beinahe Überschlag ins Kiesbett rutschte. Dort verbog sich der Schalthebel soweit, dass an ein Weiterfahren nicht zu denken war. Ebenfalls nicht ins Ziel kamen der Niederländer Ad Joosen mit Robert van Kampen sowie die Belgier Cornet/Chenu.

Hauptrennen - 12 Runden

Gewarnt vom Blitzstart des Belgiers Chris Beart aus dem ersten Rennen machte die erste Startreihe komplett die Strasse dicht und sortierte sich so geschlossen in die erste Kurve. Sofort zogen die Briten Knapton Miller von vorne dem Rest weg. Sie hatten dieses Wochenende eigentlich keinen Gegner, da sich die Franzosen Hergott/Josse selbst im Training ins Aus manövriert haben. Schmitz/Lehnertz, auch immer gut für einen Podestplatz, mussten beruflich bedingt der Veranstaltung fern bleiben. Obwohl Nussbaum/Aebischer immer besser mit ihrem F1-Gespann in Fahrt kommen, sind sie vorläufig noch zu weit von den Briten entfernt, um sie ernsthaft herauszufordern. Erneut kämpfte das Team Gärner das ganze Rennen über mit einem vermeintlich stärkeren Gegner aus dem F1-Lager und verwiesen letztendlich Nussbaum/Aebischer auf den dritten Platz. Ein unauffälliges Rennen fuhren Rösinger/Boneder, die auf Gärner/Gärner etwa 0,7 Sekunden pro Runde verloren, aber nach hinten 14 Sekunden Luft auf die Niederländer Ritzler/Ritzler hatten. Ein sechster Platz in der Gesamtwertung für Kimeswenger/Billich. Für sie damit in der internen Trophy-600-Wertung ein weiterer dritter Platz, den sie jetzt auch in dieser internen Punktewertung innehaben. Ein sauberer achten Platz für Weise/Schubert. Sie mussten die Rennen am Red Bull Ring auslassen und versuchen die dort entgangenen Punkte gut zu machen. Mit Platz 10 haben sich die Schweglers nach dem Nuller des Morgens zurückgemeldet. Auf Platz 13 Vater und Sohn Pfaucht vor Gall/Pohl. Tassilo Gall findet langsam zu seiner alten Form und sollte ab dem nächsten Rennen in Hockenheim wieder in der Lage sein bei der F2-Meute kräftig mitzumischen. Damaschke/Sabaschuss bekamen als 15. den letzten Punkt in der Gesamtwertung. Wieder volle Punkte im F3-Ranking für Baumann/Baumann die als 17. das Rennen beendeten. Sie waren froh, dass es nicht regnete. Bei diesen Bedingungen ist ihr Fahrwerk nach eigenen Angaben unfahrbar. Eine tolle Veranstaltung für die Speedweek-Macher um Ottmar Bange, sowie dem ADAC Westfalen und das Trophy-Team.

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