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US-Speedway live im Internet

Von Rick Miller
In Perris will man an die goldenen US-Zeiten anschliessen

In Perris will man an die goldenen US-Zeiten anschliessen

In den USA will man an die goldenen Zeiten der Penhall/Schwartz und Hamill/ Hancock-Ära anknüpfen. Eine neue Bahn und ein intensives Nachwuchsprogramm sind der Anfang.

In Perris wurde ein neues Stadion gebaut und auch bereits einige Rennen absolviert. Am Samstag wird es das erste Live-Webcast vom Rennen auf www.speedwaywebcast.com geben (Rennbeginn: MEZ: Sonntag, 3 Uhr).

SPEEDWEEK sprach mit Carrie Hancock, der Frau hinter der ganzen Sache.

In Perris gab es im vergangenen Jahr ein Langbahnrennen. Bleibt ihr beim Speedway oder wird es auch eine Neuauflage auf der Langbahn geben?
Das Langbahnrennen im vergangenen Jahr fand auf dem Perris Auto Speedway statt, dieselbe Strecke, die für die Sprint Cars genutzt wird. Unser neuer Perris Raceway ist total anders als diese Bahn. Ob es in Zukunft weiter Langbahnrennen geben wird, kann ich nicht sagen. Bis jetzt hat sich noch kein Promoter gefunden.

Im Vergleich zu Auburn oder Costa Mesa ist die neue Bahn in Perris bereits eine Langbahn.
Die Bahn ist 236 Meter lang. Durch das Design und die erhöhten Zuschauerränge hat man von überall einen wunderbaren Ausblick auf das Geschehen.

Ähnlich wie in Deutschland, gibt es in den USA Nachwuchsprobleme. Habt ihr bereits eigene Clubfahrer, die ihr an den Sport heranführt?
Das Nachwuchsprogramm in den Staaten wächst stetig. Billy Hamill ist die treibende Kraft dahinter. Zusammen mit Hagon Shocks hat er ein Programm entwickelt, die aufkommenden jungen Fahrer zu unterstützen. Dazu kommt das Dream-Team und die U21-Auswahl, mit einigen Namen, die schon mal in Europa waren und hier den Aufstieg schnell geschafft haben. Tyson Burmeister, Gino Manzares, Austin Novratil, Tim Gomez – alle sind Teil des neuen Dream-Teams. Mit Namen wie Aaron Fox, Brad Pappalardo, Michael Raines haben wir weitere aussichtsreiche Kandidaten. Definitiv arbeiten wir daran, an die goldenen Zeiten von Penhall/Schwartz und Hancock/Hamill und alles was dazwischen war, anzuknüpfen. Wir haben immer mehr Junioren, mit ihnen fängt alles an.

In Deutschland gibt es Bahnen, die Probleme mit dem Umwelt- und Lärmschutz haben. Gibt es diese in Kalifornien auch?
Die Bahnbesitzer hatten schon immer die Auflage, dass ab 22 Uhr alle Motoren ruhen müssen. Bei meinem ersten Speedway-Rennen im März hatten wir 53 Fahrer und waren mit den mehr als 40 Rennläufen in drei Stunden durch. Nebenan ist noch eine Motocross-Strecke, und weder sie noch wir haben bis jetzt irgendwelche Auflagen in Sachen Umwelt und Lärmbelästigung.

Was passiert, wenn Greg Hancock aufhört? Gibt es Fahrer, die den Willen und das Zeug dazu haben, als Profi in Europa zu arbeiten?
Ich bin mir nicht sicher, wann Greg aufhören will. Er ist wahrscheinlich in der besten körperlichen Verfassung, die er je hatte. Vielleicht bin ich auch ein bisschen voreingenommen was ihn anbelangt, da wir Geschwister sind. Wir beiden haben es schwer, nein zu irgendwelchen Engagements in dem Sport zu sagen. Der Sport ist, seit dem wir sehr jung waren, ein Teil der Familie. Es ist wie eine Lebensaufgabe für uns.

Es gibt aber auch noch Ricky Wells und Ryan Fisher, die es auf das Niveau der britischen Liga gebracht haben. Wir kümmern uns sehr darum, dass auch die nachkommenden Fahrer den Antrieb haben, auf das Level zu kommen, welches Greg hat.

Die Schwierigkeit liegt darin, die richtige Zusammensetzung zu finden, sie nach England zu bekommen, sie dort zu halten und auf den Level des Grand Prix zu bringen. Sicher kein leichtes Unterfangen, sich diesen Traum erfüllen zu können.

Wenn man sich die Ergebnisse der US-Meisterschaft anschaut, findet man nach wie vor den Namen Bobby Schwartz. Gibt es keine anderen Fahrer, oder ist Schwartz, der 1977 seinen ersten Titel einfuhr, ein besonderes Phänomen? Wie könnt ihr das Nachwuchsproblem lösen?
«Boogaloo» Bobby ist eine Legende und ein sehr respektierter Mann. Wie schon gesagt, gibt es eine Menge Youngster, die sich immer besser machen. Das Problem ist nicht der fehlende Nachwuchs, sondern, dass die Finanzierung, die Sponsoren und die anderen Möglichkeiten nicht mehr so sind, wie es einmal war. Diese jungen Leute haben alle Hände voll zu tun, sich den finanziellen Rahmen selbst zu schaffen. Es ist erfrischend zu wissen, dass es immer noch Talente gibt, die Interesse an dieser besonderen Form von Rennen fahren haben.

Am Samstag, 11. Dezember, findet der Höhepunkt statt?
Wir fahren nur mit Division-1-Fahrern, im Meisterschaftsmodus, mit den 16 besten Fahrern. Unser Line-up ähnelt der Meisterschaft. Mit den vielen neuen Namen, gemischt mit erfahrenen Piloten, verspricht es ein spannender Abend zu werden. Janniro, Wells, Fisher, Hedden, Burmeister, Blair, Castro, Faria, werden am Start sein. Ich bin aufgeregt, nervös, aber auch begeistert.

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