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Ove Fundin (90): Zu seiner Zeit lief die WM anders

Von Manuel Wüst
Ove Fundin (li.) mit Marian Jirout

Ove Fundin (li.) mit Marian Jirout

Im Dezember blicken wir in Form eines Adventskalenders auf 100 Jahre Speedway-Sport zurück. Am 1. Advent dreht sich alles um Ove Fundin, der zu den erfolgreichsten Fahrern gehört.

Ove Fundin war der Speedway-Star von Mitte der 1950er- bis Ende der 1960er-Jahre. Obendrein feierte der Schwede just in dem Jahr, in dem der Sport 100 wird, im Mai seinen 90. Geburtstag. Zehnmal in Folge beendete er die Weltmeisterschaft auf dem Podest und konnte fünfmal Champion werden. Neben den Titeln 1956, 1960, 1961, 1963 und 1967 sammelte er drei Silber- und drei Bronzemedaillen. Neben zehn Medaillen mit dem Team, von denen sechs golden sind, gewann Fundin auch einmal die Paar-WM und einmal Silber.

Den Weg zum Sport und zu seiner beeindruckenden Karriere fand der immer noch rüstige Fundin 1949. «Ich habe mit etwa 16 angefangen», erinnerte sich der 90-Jährige. «Damals konnte man in Schweden den Motorradführerschein machen. Ich habe mit Motocross angefangen, weil Motocross nach dem 2. Weltkrieg immer beliebter wurde. Bei den von uns eingesetzten Motorrädern handelte es sich nahezu ausschließlich um Nachkriegsmotorräder, die aus Deutschland importiert wurden. Ich bin zwei Jahre lang Motocross gefahren und wurde von jemandem aus Linköping entdeckt.»

Fundin bekam ein Trainingsmotorrad und einen Anzug, dann kam es recht schnell zu seinem ersten Renneinsatz im Oval, nachdem er mit der Unterstützung seines Vaters ein spezielles Bike angeschafft hatte. «Ich wurde sofort als Reservist für die Mannschaft angenommen. Beim ersten Rennen verletzte sich einer, sodass ich fast immer mitgenommen wurde. Ich habe es so gut gemacht, dass ich danach nie wieder Reserve war.»

Fundins Weg führte ihn dann in die Liga nach England, 1954 stand er zum ersten Mal im Weltfinale. Nach dem 16. Platz verbesserte sich der Schwede auf den sechsten Rang im Jahr 1955, ehe ihm 1956 der erste Triumph gelang. «In meinem Fall musste ich mich in Schweden qualifizieren, dann in Skandinavien und dann in Europa. Wenn man es nicht in allen diesen Qualifikationsrunden geschafft hat, war man raus. So wie sie heute den Speedway-GP veranstalten, kann man ein Meeting komplett verpassen und trotzdem Weltmeister werden. Wenn ich zu meiner Zeit Weltmeister war, musste ich mich immer noch qualifizieren, um zum nächsten Weltfinale zu kommen.»

In Anerkennung seiner großartigen Laufbahn und zahlreichen Medaillen wurde die Trophäe der Mannschafts-Weltmeisterschaft nach dem Multichampion benannt: Die Teams fahren nun Jahr für Jahr im Speedway der Nationen und dem World-Cup um die Ove Fundin Trophäe.

 


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