Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Ole Olsen: «Der Speedway-GP hat den Sport gerettet»

Von Manuel Wüst
Ole Olsen (77)

Ole Olsen (77)

Als Fahrer und Teammanager feierte Ole Olsen zahlreiche Erfolge. Aber auch als Betreiber einer Bahn und als Renndirektor im Speedway-Grand-Prix drückte er dem Sport seinen Stempel auf.

Hinter dem 13. Türchen des SPEEDWEEK-Adventskalenders steckt Ole Olsen. In jungen Jahren kam der Däne mit dem Bahnsport in Berührung, als in Haderslev Rennen in verschiedenen Klassen gefahren wurden und der junge Ole im Gegenzug für freien Eintritt bei den Vorbereitungen mit anpackte. Mit 15 Jahren konnte Olsen endlich sein erstes eigenes Bike fahren, eine Husqvarna mit 175 ccm, und wurde 1965 in seinem ersten Jahr auf der 500-ccm-Maschine gleich Dänischer Juniorenmeister.

Nach dem zehnten Platz bei der Weltmeisterschaft 1970 gewann Olsen 1971 als erster Däne den Titel und prägte damit die nachfolgenden Generationen, denn die Bilder wurden vom einzigen dänischen Fernsehsender zu dieser Zeit gezeigt. 1973 folgte für Ole der Weltmeistertitel auf der Langbahn und 1975 sowie 1978 gewann er zum zweiten und dritten Mal die Speedway-Weltmeisterschaft.

Mit Dänemark war Olsen im Team bei vier Weltmeisterschaften siegreich und konnte zahlreiche weitere Medaillen sammeln. Zudem gewann er etliche prestigeträchtige Rennen, unter anderen siebenmal das Goldhelmrennen in Pardubitz. Seine zwölf Einzeltitel in Dänemark sind bis heute unerreicht.

Da Dänemark Mitte der 1970er-Jahre keine WM-würdige Strecke hatte, entschloss sich Olsen selbst zum Bau einer Bahn und wählte Vojens als Standort, 60 Kilometer nördlich der deutsch-dänischen Grenze. «Wir mussten in der Weltmeisterschaft immer auf schwedischen Bahnen oder anderswo fahren, weil wir in Dänemark keine hatten, die gut genug für die WM-Qualifikationsrunden waren», erinnerte er sich. «Wir bauten in Vojens, weil das Gelände neben dem Luftwaffenstützpunkt war, und ich dachte, dass wir dort keine Lärmprobleme haben würden. 1974 begannen wir mit den Arbeiten, ich habe den Belag aus Großbritannien auf Schiffen liefern lassen, weil ich wollte, dass es das richtige Zeug ist.»

Zum Eröffnungsrennen platzte das Stadion aus allen Nähten und die Bahn in Vojens sah in seiner Geschichte manch denkwürdiges Rennen, inklusive dem letzten Ein-Tages-Weltfinale 1994.

In der Folge war Olsen, der zu den treibenden Kräften hinter der Einführung des Speedway-Grand-Prix gehörte, in diesem als Renndirektor tätig und prägte somit die ersten Jahre des Wettbewerbs. «Das Problem war, dass wir einen Monat vorher viel über das Weltfinale gesprochen haben und auch einen Monat danach. Aber dann gab es nur noch Ligarennen, und niemand sprach mehr so über Speedway», erzählte der inzwischen 77-Jährige. «Jetzt wissen die Leute, dass die Piloten alle zwei Wochen fahren und das ganze Jahr im Rampenlicht stehen. Als die Weltfinals endeten, sagten einige, dass sei das Ende des Sports. Ich denke aber, das hat den Sport gerettet.»


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