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Ende einer Ära: Das letzte Speedway-Eintagesfinale

Von Manuel Wüst
Im SPEEDWEEK-Adventskalender öffnen wir das zwölfte Türchen und schauen auf das letzte Weltfinale in Vojens 1994. Seit 1995 wird der Speedway-Champion im Grand-Prix-System ermittelt.

Bereits 1994 sollte es den Speedway-GP geben und das Weltfinale 1993, das in Pocking unweit von Passau ausgetragen wurde, das letzte seiner Art sein. Der Grand Prix kam jedoch erst ein Jahr später und so wurde am 20. August unter Flutlicht in Vojens letztmals der Weltmeister in einem Tagesfinale ermittelt. Mit dabei waren neben dem Engländer Marvyn Cox, der in Deutschland lebte und mit deutscher Lizenz fuhr, unter anderen Greg Hancock, über den wir am 11. Dezember berichteten, und der damals 19-jährige Jason Crump, der am 1. Dezember den SPEEDWEEK-Adventskalender eröffnete.

In Vojens sollte für Hans Nielsen, der bereits dreimal Weltmeister war, der vierte Titel folgen, die Bühne war mit starker Kulisse und dem letzten Eintagesfinale entsprechend vorbereitet. Der Däne begann mit drei Laufsiegen erwartungsgemäß stark, ehe dem «Professor» wie schon 1993 ein Sturz zum Verhängnis wurde. Im 14. Heat startete Nielsen vom äußeren Startplatz, kam aber nicht wie im Lauf zuvor, als er sich ebenfalls von gelb kommend mit einem herausragenden Start vor den späteren Champion Tony Rickardsson setzen konnte, in Front und ging zu Boden. Die Disqualifikation und null Punkte waren ein Schock.

Im letzten Durchgang der 20 Rennläufe hätten Nielsens Titelträume bereits ein Ende finden können, denn der Australier Craig Boyce, der nach seiner aktiven Karriere wie auch Nielsen Teamchef seiner Nation wurde, hätte mit einem Sieg im 19. Lauf auf 13 Punkte davonziehen und Weltmeister werden können. Der Schwede Rickardsson, der nach seiner überraschenden Vizeweltmeisterschaft 1991 in den Jahren 1992 und 1993 in den Weltfinals nur 14. geworden war, bezwang den Australier und hatte mit drei zweiten Plätzen und zwei Siegen 12 Punkte auf dem Konto – wie Boyce.

Nielsen traf im 20. Lauf auf Titelverteidiger Sam Ermolenko, gewann und erhöhte sein Konto damit ebenfalls auf 12 Punkte. So kam es im letzten Tagesfinale zu einem Stechen zwischen Nielsen, Rickardsson und Boyce um die WM-Medaillen.

Für eine Runde lief es im Staate Dänemark nach Wunsch, denn Nielsen startete vom weißen Platz hervorragend, machte Boyce die Türe zu und Rickardsson, der von außen kam, musste ausgangs der Startkurve einen kleinen Aufsteiger abfangen. Ausgangs der Zielkurve startete Rickardsson zu Beginn der zweiten Runde eine Attacke auf Nielsen, setzte sich innen neben den Dänen und übernahm die Führung. Nielsen konnte dem Speed Rickardssons nichts entgegensetzen und wurde wie 1993 Vizeweltmeister. Für den Schweden war der WM-Titel 1994 der erste von insgesamt sechs, die ihn nach Einzel-WM-Medaillen (6/3/2) zum erfolgreichsten Speedwayfahrer machen.

Ergebnisse Speedway-WM-Finale 1994 Vojens/DK:

1. Tony Rickardsson (S), 12+3 Punkte
2. Hans Nielsen (DK), 12+2
3. Craig Boyce (AUS), 12+1
4. Greg Hancock (USA), 11
5. Tommy Knudsen (DK), 10
6. Marvyn Cox (GB), 9
7. Henrik Gustafsson (S), 9
8. Mark Loram (GB), 9
9. Josh Larsen (USA), 7
10. Jan Staechmann (DK), 7
11. Jason Crump (AUS), 6
12. Chris Louis (GB), 6
13. Sam Ermolenko (USA), 6
14. Stefan Dannö (S), 2
15. Piotr Swist (PL), 1
16. Billy Hamill (USA), 1
17. Roman Jankowski (PL), 0
18. Tomasz Gollob (PL), 0

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