KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Renn-Premiere der Riss-Jungs

Von Susi Weber
Mark und Erik Riss wird viel Talent nachgesagt

Mark und Erik Riss wird viel Talent nachgesagt

Gerd Riss’ Söhne Mark und Erik bestritten am vergangenen Wochenende in Herxheim ihr erstes Rennen. Weitere werden folgen.

Knapp zwei Jahre ist es her, dass der Name Riss nach dem folgenschweren Unfall des Seibranzer Langbahn-Rekord-Weltmeisters Knall auf Fall aus der Aktivenliste der Bahnsport-Szene verschwand. Seit vergangenem Wochenende ist der Name Riss wieder da, wenngleich auch die beiden Vornamen anders lauten.

Im Speedway-Zweitliga-Team der MSV Herxheim bestritten Mark und Erik Riss am vergangenen Wochenende ihr erstes offizielles Rennen. Vater Gerd fungierte dabei als Mechaniker, Ratgeber, Betreuer und «Mann für alles».

Die Entscheidung, in die Fussstapfen des Vaters zu treten, fiel, obwohl beide schon von Kindesbeinen an auf Motocross-Motorrädern unterwegs waren, spät. «Wir haben erst vergangenes Jahr angefangen, Bahnsport zu trainieren», erzählt der 17-jährige Mark. Experten der Szene sehen in ihm und seinem ein Jahr jüngeren Bruder Erik grosse Talente. Beide sehen das sehr viel weniger euphorisch oder mit irgendeiner Verpflichtung verbunden. «Mit dem Namen Riss im Motorsport zu beginnen, ist sicher sehr viel schwieriger», sagt Erik: «Jeder kennt uns und erwartet sich viel.»

2012 wollen sich die Riss-Brüder vor allem auf der kürzeren Speedway-Bahn messen. In der neu und vordergründig für den Nachwuchs gegründeten zweiten Bundesliga fahren sie gemeinsam mit Max Dilger, Steven Kühner, Lucas Ziegler und Philipp Schmuttermayr für die Motorsportvereinigung Herxheim – jenen Verein, dem auch ihr Vater von Beginn seiner Karriere bis heute angehört. «Beim Klassiker an Christi Himmelfahrt werden wir aber auch auf der 963 Meter langen Bahn an den Start gehen», erzählt Mark. An diesem Tag wird auch ihr Vater von den jährlich etwa 15.000 Fans verabschiedet.

Mutter Diana hatte bei der Rennpremiere ihrer Söhne auf regennasser und schwierig zu befahrener Bahn einige Schrecksekunden auszuhalten: «Ganz ehrlich, es ist bei den Kindern noch schlimmer mit anzuschauen.» Weder Vater noch Mutter haben in die Entscheidung der Söhne eingegriffen: «Sie haben uns gesagt, dass sie es probieren wollen. Sie sind alt genug.»

Vergangenen Samstag blieb es bei einer ersten, kleinen Erfahrung, die die beiden Schüler sammeln konnten. Nach nur einem Durchgang musste die Veranstaltung wetterbedingt beendet werden. Erik holte für die MSVH einen Punkt. Mark blieb ohne Zähler. Er sah den Ausgang schon vor Rennbeginn gelassen: «Wir haben noch deutlich weniger Übung als andere – und deshalb auch nichts zu verlieren.»

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