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Unter die Arme greifen

Kolumne von René Schäfer
Nationalmannschafts-Coach René Schäfer

Nationalmannschafts-Coach René Schäfer

Auch ich fuhr früher nur Speedwayrennen. Rückblickend war das ein Fehler.

Einerseits kann ich die Nachwuchsfahrer verstehen, dass sie sich nur dem Speedwaysport widmen. Die momentane Entwicklung finde ich aber sehr schade. Die jungen Fahrer schauen auf den Speedway-Grand-Prix und auch in die ausländischen Profiligen. Dabei vergessen aber einige von ihnen, dass wir in Deutschland zwar auf einem guten Weg mit der Jugendarbeit sind, den führenden Nationen aber noch sehr hinterher hinken. Um den Anschluss zu bekommen, müsste sich im Speedwaysport einiges in Deutschland grundlegend ändern. Vor allem müssten im Inland mehr Startmöglichkeiten für die Fahrer bestehen und der finanzielle Background (in Hinsicht auf Sponsoren und die Fernsehpräsenz) müsste sich grundlegend verbessern.

Talent alleine macht keinen Weltklassefahrer aus. Und gerade hier werden einem die Augen geöffnet, wenn man mal zu einigen ausländischen Junioren wie Emil Sajfutdinov, Chris Holder oder Jurica Pavlic schaut. Diese Jungs tauchen das erste Mal in einer ausländischen Liga auf ganz neuen Bahnen auf und vollbringen gleich Sensationen mit super Ergebnissen. Das fehlt uns Deutschen.

Auf der anderen Seite ist der Langbahn-Sport. Für die Zukunft zeichnen sich einige Innovationen und Schritte in die richtige Richtung ab. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich ein paar Rennen auf der Langbahn versucht habe. Es hat mir auch sehr viel Spass gemacht. Nur waren ich und auch mein Umfeld damals der Meinung, dass ich, nur wenn ich mich voll und ganz auf Speedway konzentriere, im Sport weiter kommen kann. Heute sehe ich das als falsche Entscheidung an. Man sollte zwar vielleicht den Schwerpunkt, alleine für die technische Entwicklung eines Bahnsportlers, auf Speedway setzen, aber einige Langbahnrennen in der Saison schaden mit Sicherheit nicht. Die Gewöhnung an die hohe Geschwindigkeit ist sehr von Vorteil.

Die Stärke im U19-Bereich in der vergangenen Saison ist voll und ganz auf die gute Nachwuchsarbeit in den Schülerklassen der letzten Jahren zurück zu führen – bis auf wenige Ausnahmen. Durch die viele Rennpraxis unserer jungen Talente, sind wir Nationen wie Polen etwas voraus. Dort gibt es zwar auch eine 80-ccm-Klasse im Jugendsport, allerdings dürfen die Rennfahrer in Polen erst mit 16 Jahren auf die 500er; bei uns haben da manche schon zwei Jahre auf dem Buckel. Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als Martin Smolinski oder Christian Hefenbrock schon in jungen Jahren sehr schnell im deutschen Speedwaysport nach oben geklettert sind. Der Schritt vom U19- in den U21-Bereich und dann bis in die Weltspitze ist sehr hart. Da muss man sich dann in den ausländischen Topligen beweisen. Und dass dies alles andere als leicht ist, sollte uns allen klar sein. Oftmals hängt es auch nur am Geld oder den richtigen Tipps. Gerade hier würde ich mir wünschen, dass auch in Deutschland die Ex-Stars den jungen Talenten etwas mehr unter die Arme greifen. In anderen Ländern ist das Gang und Gäbe.

Der 24-jährige gebürtige Hesse ist seit dem Jahr 2006 Bahnsportbeauftragter der Jugendorganisation des DMSB. René Schäfer, bereits seit 2003 Bahnsportreferent der Motorsportjugend des DMV und ebenfalls seit diesem Jahr auch zum dortigen Zweiradreferenten ernannt, steht seit 2008 den DMSB-Nationalmannschaften als Speedway-Teammanager zur Seite. Von 1992 bis 2006 war Schäfer selbst aktiv und in den Schülerklassen wie auch zu U21-Zeiten national sehr erfolgreich.

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