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SGP2-WM in Prag: Celina Liebmann als erste Frau dabei

Von Manuel Wüst
Celina Liebmann

Celina Liebmann

Bei der WM-Qualifikation für die SGP2-Serie fuhr Celina Liebmann in Daugavpils in die Top-Ten und zeigte eine ordentliche Leistung. Die 20-Jährige beeindruckte so, dass sie für den WM-Auftakt in Prag die Wildcard erhält.

Der Auftakt der SGP2-Serie am Freitag, 27. Mai, wird mit deutscher Beteiligung stattfinden. Celina Liebmann wurde vom tschechischen Verband als Wildcard für den WM-Start ausgewählt und wird als erste Frau in einer Finalrunde dieses Prädikats dabei sein. «Wie überrascht war ich?», grinste Liebmann auf die ihr gestellte Frage. «Auf einem Level von 0 bis 10 ist das gar nicht zu beschreiben. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, nachdem ich in meiner Quali Neunte war.»

Von den tschechischen Teilnehmern haben sich mit Jan Kvech, Daniel Klima und Petr Chlupac drei qualifiziert, so fiel die Wahl der Tschechen nicht zum ersten Mal auf einen deutschen Nachbar. In der Vergangenheit war bereits Robert Barth einmal mit einer Veranstalter-Wildcard im Speedway-GP dabei, jetzt wurde Celina Liebmann auserkoren: «Ich hätte nicht gedacht, dass die Tschechen ihre Wildcard abgeben. Natürlich macht das Sinn, denn alle ihre drei Fahrer haben sich qualifiziert. Aber ich dachte, dann geben sie einem anderen jungen Tschechen die Chance. Ich finde das so krass, dass die sagen, ihre eigenen sind noch nicht so weit und schlagen dann mich vor. Dass ich ausgewählt wurde, ist eine große Ehre!»

Sportlich gesehen hatte Liebmann sogar die Chance sich für die komplette Serie zu qualifizieren, doch als Neunte in ihrer Qualifikationsrunde in Daugavpils verpasste sie die dafür nötigen Top-Vier deutlich. «Ich bin mit Daugavpils nicht so zurechtgekommen, denn ich konnte den Rhythmus der Bahn nicht lesen und habe bis zum letzten Lauf keine für mich zufriedenstellende Linie gefunden. Ich bin am Kurvenausgang immer noch quer gestanden, wo die anderen schon wieder gerade gefahren sind. Damit war ich sehr unzufrieden», analysierte die 20-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Mit dem neunten Platz bin ich zufrieden, denn die Top-Ten waren mein Ziel. Ich konnte die Bahn nicht richtig fahren, das gebe ich ganz offen zu, sonst wären noch ein paar Pünktchen mehr drin gewesen.»

Beim WM-Auftakt in Prag kehrt die Tochter des ehemaligen Eisspeedway-Fahrers Jürgen Liebmann auf eine Bahn zurück, an die sie gute Erinnerungen hat. «Ich war 2017 schon mal in Prag, da war die 250er-Weltmeisterschaft», erzählte die Bayerin. «Die Bahn ist cool, ich bin damals unglücklich Neunte geworden, nachdem ich den Bock in der letzten Kurve weggeschmissen hatte, sonst wäre ich damals im Halbfinale gewesen. Prag war mit der 250er gut, da bin ich sehr gut zurechtgekommen. Ich bin ganz zuversichtlich, dass ich auch auf der 500er gut fahren kann. Mein Ziel sind Punkte – jeder Punkt wird mich freuen.»

Kurz nachdem bekannt wurde, dass Liebmann in Prag dabei sein wird, trudelte Meldung um Meldung bei ihr ein – ihre Fans sind begeistert. «In der ersten Stunde, nachdem es raus war, habe ich schon Nachrichten bekommen von Leuten, die nach Prag kommen und noch Shirts kaufen wollen», freute sich Liebmann. «Ich kann ganz selbstbewusst sagen, da werde ich ein Zuschauermagnet sein.»

Line-up der SGP2-Serie 2022:

196 Kevin Juhl Pedersen (DK)
2 Francis Gusts (LV)
201 Jan Kvech (CZ)
717 Daniel Klima (CZ)
43 Casper Henriksson (S)
108 Mateusz Swidnicki (PL)
842 Mateusz Cierniak (PL)
515 Jakub Miskowiak (PL)
408 Jonas Knudsen (DK)
47 Wiktor Lampart (PL)
505 Wiktor Przyjemski (PL)
44 Petr Chlupac (CZ)
281 Timi Salonen (FIN)
92 Benjamin Basso (DK)
118 Gustav Grahn (S)

Nachrückerliste:

27 Tom Brennan (GB)
127 Keynan Rew (AUS)
33 Norick Blödorn (D)
38 Ernest Matjusonoks (LV)
111 Carlos Eber Ampugnani (RA)

Termine:
Freitag, 27. Mai, Prag (CZ)
Sontag, 14. August, Cardiff (GB)
Freitag, 30. September, Thorn (PL)

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