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Was bringt das motorsportliche Sportwagen-Jahr 2017?

Von Oliver Müller
Wohin dreht sich das neue Sportwagen-Jahr?

Wohin dreht sich das neue Sportwagen-Jahr?

SPEEDWEEK.com schaut auf die anstehende Saison im Sportwagen-Bereich des Motorsports. 2017 wird wieder gutes Racing bieten, grundsätzlich wird das Jahr dem Sport aber eine neue Tendenz für die Zukunft aufzeigen müssen.

Ganz klar, die Saison 2016 war eine der besten und spektakulärsten, die der Sportwagen-Sport jemals erleben durfte. Epische Werksschlachten in der LMP1-Klasse, spannende Titel-Duelle, die eher einem Nerven-Krimi glichen (siehe beispielsweise ADAC GT Masters) und viele Rennserien mit mehr als gesunden Startfeldern. Selbstverständlich gab es auch so einige eher bedauerliche Erscheinungen/Entwicklungen, doch alles in allem kann der gemeine Sportwagen-Beobachter von einem ganz guten Jahr sprechen. Da stellt sich natürlich gleich die Frage, ob dies 2017 so weiter gehen wird. Und darauf gibt es eine ganz eindeutige Antwort: Jein…

Wer die letzten Jahre/Jahrzehnte des Sportwagen-Sports mitverfolgen konnte und sie sich vor dem inneren Auge Revue passieren lässt, der wird schnell feststellen, dass die Szene immer gewissen Schwankungen unterlegen war. Grossen Epochen mit starken Wettbewerbern folgten immer wieder eher dünnere Jahre, in denen sich das motorsportliche Interesse auf andere Bereiche verlagerte. Und so wird es auch wieder eintreten. Ob schon 2017 (oder erst etwas später), das wird sich zeigen. Grundsätzlich sind aber bereits erste negative Anzeichen zu erkennen, wie der Ausstieg Audis aus der grossen Prototypen-Klasse – nach 18 Jahren. Und wer sich die Preisentwicklung im GT3-Bereich (aktuell das Rückgrat der Szene) anschaut, der ahnt dauerhaft ebenfalls nichts Gutes.

Wie dem auch sei, kurzfristig wird jedoch erst ein Mal wieder gutes Racing zu erwarten sein. In der LMP1-Klasse werden sich Porsche und Toyota 2017 ein grosses Duell um die Krone in der Sportwagen-WM (FIA WEC) liefern. Vor allem beim Klassiker in Le Mans hat Toyota nach dem dramatischen Finish 2016 noch eine Rechnung offen.
Auch in der LMP2-Szene wird 2017 ordentlich Gas gegeben. Das neue technische Reglement soll die Wagen in Le Mans locker unter die 3:30-Minuten-Schallmauer bringen. Die überarbeitete technische Formel kommt bei den Teams grundsätzlich gut an, was die Anzahl der vorbestellen Wagen eindrucksvoll unterstreicht. Mit der Vereinheitlichung der Regeln (die in der IMSA-Serie erlaubten DPi basieren auf den LMP2) ist ebenfalls ein guter Schachzug gelungen, der sich international auszahlen wird.
Und dann ist da natürlich noch die LMP3-Kategorie, die 2017 weiteren Zulauf erfahren wird. Immer mehr (teilweise auch nationale) Rennserien schwenken sich auf die kleinen Prototypen ein – und bilden somit eine solide Basis für den Profi-Sport. 

Unterhaltsam wird zu beobachten sein, wie es mit der grossen GT-Klasse weiter geht. In der FIA WEC hat die Kategorie für 2017 gerade WM-Status erhalten und das Interesse der Hersteller ist ebenfalls vorhanden – was der Einstieg von BMW im Jahre 2018 beweist.
Im Zuge der wieder diskutierten GT-Konvergenz wird 2017 jedoch hier eine Richtung vorgegeben werden müssen. Denn da in der GT3-Klasse inzwischen auch schon viele Werkseinsätze durchgeführt werden, stellt sich immer mehr die Frage, warum hier zwei verschiedene Kategorien überhaupt gebraucht werden.
Sicher, die Konvergenz ist vor einiger Zeit schon einmal gescheitert (aus diversen und damals teilweise mehr als nachvollziehbaren Gründen), doch inzwischen (und das ist der Unterschied) hat die GT4 mächtig Fahrt aufgenommen. Dort drängen immer mehr Hersteller in den Markt und bieten Produkte für Motorport mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis – ähnlich zu dem, wie die GT3 vor über zehn Jahren mal begann.

Wie auch immer, 2017 wird auf jeden Fall ein interessantes Sportwagen-Jahr mit tollen Rennen, super Autos und mega Racing. Darauf kann man sich schon jetzt freuen. Und das, was hinter den Kulissen abläuft – das kann man von aussen sowieso nicht ändern.


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