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Starke Geschichte: Manthey-Racing wird 25 Jahre alt

Von Felix Schmucker
Der Dicke (links): Porsche 997 GT3 RSR-MR beim 24h Rennen auf dem Nürburgring 2008

Der Dicke (links): Porsche 997 GT3 RSR-MR beim 24h Rennen auf dem Nürburgring 2008

Olaf Manthey gründete im Jahre 1996 den Rennstall Manthey-Racing. Inzwischen gelang der Aufstieg vom reinen Motorsport-Team zum Partner von Porsche. Manthey-Racing ist heute in vier unterschiedlichen Bereichen unterwegs.

Manthey-Racing begeht den 25. Geburtstag. Die in Meuspath nahe der Nürburgring-Nordschleife angesiedelte Firma wurde 1996 vom Rennfahrer Olaf Manthey gegründet und ist seither eng mit dem Sportwagenhersteller verbunden. 2013 hat Manthey sein Unternehmen mit der Raeder Automotive GmbH verschmolzen. Noch im gleichen Jahr festigte die Porsche AG die erfolgreiche Zusammenarbeit mit einer 51-prozentigen Mehrheitsbeteiligung und baut sie seither konsequent aus. Unter der Führung der Miteigentümer Nicolas und Martin Raeder beschäftigt die Manthey-Racing GmbH inzwischen rund 200 Mitarbeiter. Sie zeichnet unter anderem für die Einsätze der Porsche 911 RSR des Werksteams in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) sowie des als Grello bekannten 911 GT3 R in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) und beim 24-Stunden-Rennen auf dem Traditionskurs in der Eifel verantwortlich.

«Manthey-Racing ist seit der Gründung des Rennstalls 1996 ein wichtiger Partner für Porsche. Gemeinsam haben wir im Motorsport viel erreicht, zahlreiche Rennen gewonnen und Titel errungen», so Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport. «Der Enthusiasmus und die Professionalität der Meuspather Mannschaft lieferte hierfür die Grundlage. Seit 2013 gehören beide Unternehmen fest zusammen und haben ihre Kooperationen auf viele Geschäftsfelder ausgeweitet. Dafür bedanke ich mich gerne und gratuliere zum 25. Geburtstag!»

«Als ich 1996 Manthey-Racing gegründet habe, war diese Entwicklung der Firma keinesfalls absehbar. Dank des großen Einsatzes aller Beteiligten und ihrer Liebe zur Präzision, auf die es im Motorsport nun einmal ankommt, konnten wir Porsche von uns überzeugen. Heute besitzt der Sportwagenhersteller sogar die Mehrheitsanteile an Manthey-Racing, das macht mich stolz», betont Olaf Manthey. «Auch die Entscheidung, das Geschäft 2013 in die Hände von Nicki und Martin Raeder zu legen, hat sich als goldrichtig erwiesen: Sie führen das Unternehmen genau in meinem Sinne weiter – professionell, aber bodenständig und mit sehr viel Herzblut. Ich freue mich darauf, die Entwicklung von Manthey-Racing auch in Zukunft von der Seitenlinie aus aktiv begleiten zu dürfen.»

Schon bevor der Bonner Olaf Manthey sein eigenes Team auf die Beine stellte, genoss der Name Manthey im Motorsport einen sehr guten Ruf: Neben seinem Schnauzbart war der Rennfahrer vor allem für furchtlose, oftmals von spektakulären Driftwinkeln begleitete Tourenwagen-Einsätze bekannt. An das Steuer eines 911-Rennwagens fand der versierte Techniker 1990 erst im Alter von 35 Jahren. Seine Liebe zu den anspruchsvollen Heckmotor-Sportwagen entbrannte dabei auf den zweiten Blick. Noch in der gleichen Saison trug sich Manthey als erster Champion in die Geschichte des Porsche Carrera Cups ein. Es war der erste und einzige Titel in der aktiven Karriere des zweifachen DTM-Vizemeisters.

1996 setzte Manthey nach 22 gewonnenen Läufen zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring einen langgehegten Plan um und stieg mit seinem neu gegründeten Rennstall in den Porsche Supercup ein. Bereits im ersten Jahr sprang für die junge Truppe bei dem im Rahmen der Formel-1-Events ausgetragenen Championat Platz vier in der Teamwertung heraus. 1997 schloss sich eine Siegesserie an, die in der Markenpokal-Topserie bis heute keinen Vergleich kennt: Viermal in Folge sicherte sich Manthey zusammen mit dem Niederländer Patrick Huisman die Fahrer- und Teamwertung des Supercups. Der Beginn einer beachtenswerten Erfolgsgeschichte.

1999 krönte Manthey-Racing mit einem Porsche 911 GT3-R der Generation 996 sein Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans prompt mit dem Sieg in der GT-Klasse. Ein Jahr später zog das Team von Rheinbreitbach nach Meuspath am Nürburgring um. Bald rückten der Sportwagenhersteller und der Rennstall näher zusammen: 2006 übertrug Porsche Motorsport die Einsätze des UPS Porsche Junior Teams an Manthey-Racing. In der selben Saison setzten die Eifelaner gemeinsam mit Porsche Motorsport auch den neuen Porsche 911 GT3 RSR erstmals ein. Mit Erfolg: Der Start beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps führte direkt zum Klassensieg.

Inzwischen hatte sich Manthey auch der Herausforderung gestellt, das 24-Stunden-Rennen auf der Hausstrecke zu gewinnen. Dreimal scheiterte das Unterfangen knapp. 2006 gelang der Durchbruch mit einem in Gelbgrün lackierten 911 GT3-MR – so wie auch 2007, 2008 und 2009 mit dem Dicken, einem 911 GT3 RSR. 2010 gelang fast die Sensation: Der von Manthey für Porsche Motorsport eingesetzte 911 GT3 R Hybrid führte das 24-Stunden-Rennen lange an und musste erst kurz vor Schluss wegen einer gebrochenen Ventilfeder aufgeben. 2011 blieb Manthey-Racing bei dem Nordschleifen-Klassiker wieder ungeschlagen. Bei allen fünf Siegen zählte der ehemalige Porsche Junior und heutige Markenbotschafter Timo Bernhard zur Fahrercrew, je vier Mal waren Marcel Tiemann sowie die späteren Le Mans-Sieger Marc Lieb und Roman Dumas mit von der Partie. 2018 folgte Sieg Nummer 6 mit einem grell-gelben 911 GT3 R, den die Fans längst als Grello ins Herz geschlossen haben. Bis heute war kein anderes Team bei diesem Rennen erfolgreicher.

Seit 2013 unterstützt Manthey-Racing die GT-Werkseinsätze von Porsche in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC und fuhr gleich im ersten Jahr mit dem 911 RSR einen weiteren Klassensieg in Le Mans ein. 2015 eroberte die Partnerschaft alle WM-Titel in der GTE Pro-Wertung – ebenso wie in der Super-Saison 2018/2019, ein dritter Le-Mans-Erfolg in Form eines Doppelsiegs inklusive.

Heute ist Manthey-Racing ein aufstrebendes Unternehmen mit vier Geschäftsbereichen. Das Spektrum reicht von Motorsporteinsätzen für Porsche in der WEC und auf der Nürburgring-Nordschleife über die Veranstaltungen der Porsche Racing Experience by Manthey-Racing und das Porsche Service Zentrum in Meuspath bis hin zur weltweiten Unterstützung von Kundenteams. Hinzu kommen eigene Projekte wie die Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) sowie die Entwicklung von MR-Paketen für Porsche GT-Renn- und Serienmodelle.

«Wir haben die Philosophie von Olaf Manthey nach dem Zusammenschluss unserer beiden Firmen gerne fortgeführt, denn sie entsprach auch unserer Denke bei Raeder Motorsport», betont Nicolas Raeder, Geschäftsführer und Miteigentümer von Manthey-Racing. «Mit Porsche als Partner und Anteilseigner hat unser Unternehmen seither eine aufregende Entwicklung genommen. Auch in Zukunft wollen wir weiter wachsen und auf dem Know-how aufbauen, das wir uns im Motorsport erworben haben – in Form von Service-Dienstleistungen für Privatfahrer, bei Events oder auch in der Entwicklung von Renn- und Straßensportwagen. Gemeinsam mit unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können wir es kaum erwarten, die nächsten 25 Jahre in der spannenden Geschichte von Manthey-Racing in Angriff zu nehmen.»

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