KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Trotz 1 Jahr Rennpause: Krummi wird hoch gehandelt

Von Ivo Schützbach
Randy Krummenacher

Randy Krummenacher

Mitte März testete Randy Krummenacher erstmals mit seinem neuen Team EAB Yamaha. Durch die Verpflichtung des Champions von 2019 gehört die niederländische Truppe automatisch zum Favoritenkreis.

Neben zahlreichen Runden mit einer privaten Yamaha R6 und auf der Flat-Track-Maschine hat Ex-Weltmeister Randy Krummenacher auch seine ersten beiden Testtage mit seinem neuen Team EAB Yamaha hinter sich. Mitte März fuhr der Schweizer in Misano und verlor nach über einem Jahr Rennpause nach zwei Tagen nur knapp drei Zehntelsekunden auf die Bestzeit des WM-Dritten Philipp Öttl aus dem Team Puccetti Kawasaki.

Das Motorrad von EAB lobt Krummi in höchsten Tönen, «zum ersten Rennen werde ich ein mindestens so schön vorbereitetes Bike haben wie damals bei Evan Bros, als ich Weltmeister wurde».

Ferry Schoenmakers ist mit seinem Team seit 2008 im SBK-Fahrerlager, «jetzt ist meine Situation wieder wie vor neun Jahren», meinte der Niederländer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Damals gehörten wir auch zu den Favoriten – je mehr man gewinnt, desto einsamer wird man.»

2012 gewann EAB als Junior-Team von Ten Kate Honda mit Michael van der Mark die Superstock-600-EM.

«Als wir uns für 2021 zuerst mit Bo Bendsneyder geeinigt hatten, gingen wir davon aus, dass wir aufs Podium fahren», so Schoenmakers. «Das war auch letztes Jahr unser Ziel mit Steven Odendaal.»

Bendsneyder unterschrieb dann aber kurzfristig für eine weitere Moto2-WM-Saison, EAB verpflichtete daraufhin Krummenacher. «Jetzt hoffen wir auf das Podium und mehr», hielt der Teamchef fest. «Druck spüre ich deswegen nicht, unser Crew-Chief hat schon einmal die Superbike- und zweimal die Supersport-WM gewonnen. Wir haben vor allem Spaß.»

Die Favoriten sind für Schoenmakers eindeutig: «Cluzel, Caricasulo, Krummenacher, Aegerter, Odendaal und Öttl.»

Der WM-Fünfte Odendaal fährt für das Weltmeister-Team Bardahl Evan Bros Yamaha. Wenn er dort nicht gewinnt, werden alle auf den Fahrer zeigen. Schoenmakers: «Bei Randy ist es umgekehrt: Wenn er nicht in die Top-5 fährt, dann ist das Team nicht gut genug. Aber er fuhr ein Jahr keine Rennen. Trotzdem mache ich mir keine Sorgen, so wie er trainiert und was er alles macht. Ich habe ein gutes Gefühl.»

Kommenden Montag und Dienstag trifft Krummi auf dem Circuit de Catalunya nahe Barcelona erstmals auf einen Großteil der Konkurrenz. Auch in den Wochen darauf wird er sehr beschäftigt sein, bis Ende Mai die Weltmeisterschaft in Aragonien beginnt.

«Ich weiß noch nicht, ob ich von Barcelona direkt zum Endurance-Test gehe», grübelte der sechsfache Laufsieger. «Das ist alles extrem eng, ich müsste über Nacht nach Le Mans fahren und dann weiß ich ganz genau, dass ich nicht 100 Prozent geben kann. Ich muss abwägen, ob sich das Risiko auszahlt. In der Woche vor dem 24-Stunden-Rennen ist ein weiterer Testtag, den werde ich bestimmt bestreiten.»

Krummi hat neben seinem Engagement für EAB Yamaha in der Supersport-WM einen Vertrag mit Wojcik Yamaha für den Klassiker in Le Mans und wird dort eine R1 pilotieren.

Kalender der SBK-WM 2021, Stand 9. März:

21.–23. Mai: Aragón/Spanien
11.–13. Juni: Misano/Italien
02.–04. Juli: Donington Park/Großbritannien*
23.–25. Juli: Assen/Niederlande
20.–22. August: Navarra/Spanien**
03.–05. September: Magny-Cours/Frankreich
17.–19. September: Barcelona/Spanien
24.–26. September: Jerez/Spanien
01.–03. Oktober: Portimão/Portugal
15.–17. Oktober: San Juan/Argentinien**
12.–14. November: Lombok/Indonesien**
Termin offen: Phillip Island/Australien**
Termin offen: Estoril/Portugal

* ohne Supersport-Klassen
** ohne Supersport 300

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